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Disneyland Adventures (Action-Adventure) – Disneyland Adventures

Das Team von Frontier rund um Altmeister David Braben hat zum Start von Microsofts Bewegungssensor mit Kinectimals bewiesen, dass es ein Händchen für kindgerechte Unterhaltung hat. Und mit Vergnügungsparks kennt man sich seit Rollercoaster Tycoon 3 ohnehin aus. Was liegt also näher, als diese beiden Elemente zu verknüpfen dem Urvater vielleicht sogar ein Denkmal zu setzen? Willkommen in der heilen Welt von Kinect Disneyland Adventures!

© Frontier / Microsoft

Und noch eines ist mir beim „Familientest“ klar geworden: Entgegen meiner Erwartung werden die für mich zu häufig auftretenden Hol-und-Bring-Dienste, die man für die sympathischen Charaktere erledigt, von den jüngeren Spielern anders wahrgenommen. Es machte zumindest für den jungen Kinect-Spieler einen starken motivierenden Unterschied

Willkommen in Disneyland: Der Park wurde akkurat nachgebildet.
Willkommen in Disneyland: Der Park wurde akkurat nachgebildet. © 4P/Screenshot

aus, in der einen Situation „Dingelhopper“ für Arielle zu suchen und zu sammeln und in einer anderen für Stitch auf Hamburger-Jagd zu gehen – obwohl beides für mich keinen Unterschied machte.

Minispiel- und Entdeckungswahn

Ingesamt gibt es gut 100 Missionen, die man in Disneyland finden und erfüllen kann, wobei das „Finden“ generell einen großen Reiz ausmacht. Denn nach und nach bekommt man Hilfsmittel, mit denen man zusätzliche Interaktionen starten kann. Mit dem Fotoapparat bekommt man z.B. nicht nur die Aufgabe, sämtliche Disney-Figuren zu fotografieren, sondern kann in jedem Abschnitt der nahtlos streamenden Welt auch das bekannte Symbol der Micky Maus-Ohren in mehrfacher Ausfertigung finden und im Bild festhalten. Diese Suche ist angelehnt an das 50-jährige Jubiläum des Parks, für das 50 dieser Symbole im Park versteckt und nach etwa einem Jahr zum Ende der Feierlichkeiten wieder entfernt wurden. Mit einem Zauberstab, den man von Cinderella erhält, kann man wiederum mit markierten Gegenständen agieren und so u.a. zusätzliche Münzen finden, die sich in den Shops gegen neue Kostüme und weitere Gimmicks eintauschen lassen.

Bei den Minispielen bietet man ebenfalls ein breites Spektrum an Aktivitäten: Vom Ski- und Bobfahren über Fliegen, Schwertkämpfen, Werfen von Gegenständen, Nachahmen von Gesten oder Positionen bis hin zu (kinderfreundlichen) Laser-Ballereien wird fast alles angeboten, was Sinn ergibt und von der Steuerung weitgehend problemlos bewältigt werden kann.
Beim Werfen (von z.B. Schneebällen) oder beim Abfeuern des abendlichen Feuerwerks zeigen sich jedoch ähnliche Probleme bei der Erkennung wie seinerzeit bei Kinectimals: Es ist schwer abzuschätzen, wie Kinect den Winkel und die Richtung festlegt, in die die Kugel schließlich fliegt. Da man jedoch in den Minispielen nicht scheitern kann, sondern nur eine Sternenbewertung sowie Münzen als Belohnung bekommt, wird Frust während des insgesamt deutlich über 30 Stunden liegenden Ausfluges, in den jederzeit ein zweiter Spieler einsteigen kann, weitgehend minimiert. Inwieweit die deutsche Sprachsteuerung den Spaß fördert oder aufhält, ließ sich zum Testzeitpunkt noch nicht feststellen. Diese Option ist voraussichtlich erst ab dem nächsten „Dashboard-Update“ verfügbar, das Anfang Dezember erhältlich sein soll.

Man spricht Deutsch?

Die Interaktionen mit den bekannten Figuren sind gelungen, aber auf Dauer nicht individuell genug.
Die Interaktionen mit den bekannten Figuren sind gelungen, aber auf Dauer nicht individuell genug. © 4P/Screenshot

Dass das kinectisierte Disneyland visuell seine Macken hat, aber durch sein stimmiges Gesamtbild punkten kann, habe ich eingangs erwähnt. Bei der Akustik hingegen ist der Eindruck zwiespältig. Auf der einen Seite kann man bei genauem Hinhören genau die gleichen Musiken und Ansagen aus den Lautsprechern hören, die an entsprechender Stelle im echten Disneyland ertönen würden. Allerdings sind diese Ansagen komplett in Englisch – was einerseits zwar authentisch ist und die Liebe zum Detail unterstreicht, anderseits aber für die mit der Sprache weniger vertrauten Spieler  eher für Verwirrung sorgt. Die wird auch dadurch nicht kleiner, dass sämtliche Hauptfiguren zwar gut besetzt wurden und Deutsch mit einem sprechen, alle anderen Sprachsamples wie z.B.  von an einem vorbei flanierenden Familien jedoch wie die Attraktionen auf Englisch aus den Lautsprechern tönen. Wie schon gesagt: Authentizität ist das eine, aber hier handelt es sich um ein Spiel, bei dem keinem ein Zacken aus der Krone gebrochen wäre (vermutlich mit Ausnahme des Lizenzgebers), wenn man eine Komplettlokalisierung auf die Disc gepackt hätte. Denn auch in einem anderen, durchaus damit zusammenhängenden Punkt gibt man sich sehr spielerfreundlich: dem Gästeaufkommen. Herrscht in der Hochsaison Gedränge und muss man mit langen Wartezeiten an den Attraktionen rechnen, falls man nicht in den Fastpass investiert, ist im Disneyland der Kinect-Welt permanent Nebensaison: Man hat immer Platz und muss nirgends warten.

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