Fazit
Mehr Doom kann nicht schlecht sein! The Ancient Gods ist eine sehr gute Fortsetzung der Kampagne von Doom Eternal. Die brachialen Gefechte sind extrem anspruchsvoll und gnadenlos, die Umgebungen abwechslungsreich und die neuen Feinde gut in das bisherige Dämonen-Aufgebot eingepasst. Zudem gibt es ein paar neue Runen, die aber auch gut Versteckt sind. Einzig das Fehlen neuer Waffen, Gadgets oder Perks sowie eine bisweilen zu unausgewogene Balance trüben den Eindruck einer Kampagnen-Erweiterung, die ansonsten auf höchstem Shooter-Niveau abliefert. Sollte die Spielzeit von The Ancient Gods 2 auf ähnlichem Niveau liegen, könnte das Gesamtpaket beinahe einen vollwertigen Doom-Ableger darstellen.
Konnte jetzt doch nicht mehr widerstehen und hab mir den Season-Pass geholt. Gleich das erste Level rockt ohne Ende. Diese schwimmende UAC-Basis, umgeben von Blitz und Donner, fühlt sich wieder wunderbar nach überlebensgroßer Sci-Fi Fantasy an. Diesen griffigen Badass Style haben id einfach perfektioniert . Genauso wie den unvergleichlichen Flow im Kampfgetümmel. Auf Ultra Violence gibt es auch sofort aufs Maul! Schön, dass id hier direkt an die Kampagne anschließt. Allerdings blicke ich nicht mehr in Sachen Story und Lore durch ... . Da sind mir mittlerweile zu viele Namen, Rassen und Götter im Spiel. Kennt jemand eine gute Zusammenfassung des bisher Geschehenen?
Die Schwierigkeitsabstufungen etwas unausgewogen. Geschenkt. Die Story fragwürdig. Geschenkt. Das Waffenarsenal wie bei Doom 2016. Geschenkt. Nein, dass fällt alles nicht so ins Gewicht, wenn man diesen Shooter spielt. Er versetzt mich in eine Welt, wo ich trotz aufgedrehter Heizung Gänsehaut bekomme. Wieder mal ganz großes Kino. Bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil.
Bin auch einer von denen, denen das erste Doom Revival mehr Spaß gemacht hat, als Eternal. Das war mir einfach too much. Für Leben Kettensäge, für Rüstung Flammenwerfer, für Süßigkeiten Pinata. Waffenupgradepunkte hier, Fähigkeitspunkte da, Schiffsbatterien hier, fliegendes Fragezeichen mit Schallplatte dort.
Dann das künstliche Leveldesign mit seinen Sprungflächen, Turnstangen etc...
Und dann zwischendrin noch die ganzen Gegner, auf die man eben nicht einfach ballern kann - der Typ mit der Axt zum Bleistift.
Das wäre ja alles schön und gut, wenn man voll auf Arcade gegangen wäre. Aber man musste ja ne Story einbauen, in die ich mich nicht einleben konnte, weil das Spiel an allen Ecken nach Videospiel roch (ja, klingt seltsam. Ich hoffe jemand wird daraus schlau ).
Hab das Ding am Ende auf Leicht gestellt, damit ich's einfach hinter mir habe.
Ach, und btw: Wieso erklärt mir das Spiel beim Auftauchen jedes Gegnertyps sofort die (eh offensichtliche) Schwachstelle? Das war doch bestimmt wieder so ne Schlipsträger-Entscheidung.
Am Ende des Tages würde ich persönlich DooM 2016 noch ein kleines Stück VOR Eternal setzen. Obwohl mir DooM 2016 nach einer Session Eternal natürlich schon etwas "behäbig" vorkommt. Klasse dass man in Eternal endlich, ähnlich wie in Shadow Warrior 2013/ SW2 dodgen kann......auch in der Luft. Dazu der erwähnte Meathook. Das movement in DooM Eternal ist durch diese Möglichkeiten schon GANZ weit vorne wie ich finde.
Allerdings hat mir in DooM 2016 das Worldbuilding besser gefallen....ich bin kein Freund der großen, rotierenden Fragezeichen in den Leveln........oder dass Waffen einfach so als blinkendes Icon rumliegen, anstatt wie im Vorgänger Teil der Welt zu sein. Schade fand ich auch dass es keinen wirklichen Anschluss an das Ende von DooM 2016 gab. Die neue Lore in Eternal hat mir aber sehr gut gefallen.
Abseits von Tripple-A geht es dem eher Old-School-angehauchten Geballere prächtig. Gerade Indies sind in den letzten Jahren für einige der (meiner Meinung nach) besten Shooter überhaupt verantwortlich.... hauptsächlich auf dem PC. Spiele wie DUSK, AMID EVIL, Ion Fury, Overload, Wrath, Prodeus, Maximum Action, Trepang 2, Ultrakill usw. usw. Einige davon sind schon länger fertig auf dem Markt, andere gerade im Early Access, andere werden in Zukunft erscheinen. Oftmals muss man bei diesen Spielen Abstriche bei der Präsentation machen (womit ich selber...
Ich verstehe übrigens nicht die Kritik an der "Munitionsknappheit". Man musste doch in den alten Doom Spielen auch immer mit seiner Munition haushalten. Jetzt hat man sogar die Möglichkeit selber für Nachschub zu sorgen. Doom war doch noch nie ein Dauerballerbude ala Serious Sam oder verstehe ich da was falsch?