Veröffentlicht inTests

Dragon Quest: Die Reise des verwunschenen Königs (Rollenspiel) – Dragon Quest: Die Reise des verwunschenen Königs

Zwanzig Jahre hat es gedauert bis das erste Dragon Quest nun endlich auch in Europa erschienen ist. Dabei ist die Serie mit weltweit über 40 Millionen verkaufter Exemplare doch längst kein exotischer Geheimtipp mehr. Auch Die Reise des verwunschenen Königs ist außerhalb Europas bereits ein von Presse und Fans in den Himmel gefeierter Millionenseller. Zurecht?

© Level-5 / Koch Media

Chaos im Märchenland

Also allein für den schrägen Auftakt der Story hätten die Entwickler schon einen Preis verdient: Ein größenwahnsinniger Hofnarr schnappt sich ein sagenumwobenes Zepter, um der mächtigste Magier des gesamten Fantasyreichs zu werden. So weit, so unspektakulär.

Bezaubernde Kulisse: Spielwelt und Charaktere sind den Entwicklern wirklich vortrefflich gelungen.

 Doch als der dreiste Dieb den seit Generationen unter Verschluss gehaltenen Herrscherstab ausprobiert, versetzt er nicht nur das ganze Schloss samt Hofstaat in eine Art Dornröschenschlaf, sondern verwandelt den Hausherrn, König Trode, auch noch in einen schrumpeligen Gnom und seine Tochter, Prinzessin Medea, in ein wieherndes Ross. Keine Frage, dass die beiden alles andere als begeistert über ihr neues Erscheinungsbild sind und sogleich die Verfolgung des flüchtigen Narren aufnehmen.

Begleitet wird das groteske Gespann vom genauso stummen wie namenlosen Helden des Spiels, der mysteriöserweise als einziger Schlossbewohner unversehrt blieb sowie dem tollpatschigen Wegelagerer Yangus, dem ihr beim Verlassen des verwunschenen Königreiches zufällig das Leben rettet. Später stoßen dann noch die rebellische Aristokratentochter Jessica und der galante Tempelritter Angelo hinzu, die mit dem mordend und brandschatzend durchs Land ziehenden Narren ebenfalls noch ein Hühnchen zu rupfen haben. Schade nur, dass euch die meist vorhersehbare und völlig lineare Handlung wie auf Schienen durch die märchenhafte Spielwelt schleust. Das besondere an der Story ist aber nicht ihre Dramaturgie, sondern der Humor und die Selbstironie, mit der sie erzählt wird.

[GUI_SPIELLINKS(align=left,SPIELID=3095)]Es darf gelacht werden

So bringt sich die Truppe dank des vorlauten königlichen Yoda-Verschnitts immer wieder in prekäre Situationen. Einmal wird wegen ihm Monsteralarm geschlagen und ihr werdet fast Opfer eines Lynchmobs, ein anderes Mal wird ihm während eines Besäufnisses kurzerhand die Pferdetochter geklaut und über zwielichtige Händler verschoben. Auch Profirüpel Yangus sorgt mit seinem groben Charme und trockenem Humor regelmäßig für heitere Konflikte. Selbst unbedeutende NPCs und verstaubte Bücher bringen euch mit aberwitzigen Ratschlägen, Einschätzungen und Lebensweisheiten immer wieder zum Schmunzeln.

Der Humor kommt im Spiel also nicht zu kurz und wird oft von hervorragender englischer Sprachausgabe begleitet. Die Sprecher hätten ihren Job jedenfalls kaum besser machen und die Rollen kaum besser besetzt werden können. Egal, ob Akzent, Dialekt, Betonung, Gefühlslage oder Lippensynchronität – hier stimmt einfach alles.

Kriegsrat: Wenn ihr einmal nicht weiter wisst, ladet ihr eure Kameraden einfach zum Interview.

Und dank tadelloser deutscher Untertitel können auch Englischverweigerer die Dialoge in vollen Zügen genießen. Die übrige Soundkulisse gibt sich ebenfalls keine Blöße und glänzt mit unglaublich harmonischer, wenn auch teils sehr pathetischer Orchestrierung von Serienurgestein Koichi Sugiyama und abwechslungsreichen FX.

Cel-Shading in Perfektion

Grafisch gibt sich Dragon Quest VIII nicht weniger imposant. Ganz im Gegenteil. Die in märchenhaftem Zeichentrickstil von DVD gestreamte Spielwelt ist mit ihrer grenzenlosen Weitsicht und üppigen Vegetation trotz teils recht spät eingeblendeter Figuren und Objekte eine wahre Augenweide, während die einmal mehr von DragonBall-Schöpfer Akira Toriyama entworfenen Charaktere dank Level-5s grandioser Cel-Shading-Technik in nahezu perfektem Anime-Stil erstrahlen. Wer eine Abneigung gegen den typischen DBZ-Look hat, wird hingegen verzweifeln. Das ebenfalls von Toriyama stammende Gegnerdesign ist hingegen auch für Fans teils ziemlich gewöhnungsbedürftig. Und das nicht nur wegen so bizarrer Monsternamen wie Doktorschleim, Paprikapeiniger oder Hüftschubser…         

  1. Das hat ich noch zu Studienzeiten gezockt, ich finds persönlich auch viel besser als FF, es war zwar manchmal schwer aber wenn man genug gelevelt hatte (was ja gerade den Reiz macht) konnte man jeden Gegner früher oder später bezwingen!
    :D

  2. Ich habe das Spiel über die letzten Herbstferien durchgespielt und es hat mir auch viel Spaß gemacht.
    Zufallskämpfe mag ich auch ganz gern, nur nervt es einfach tierisch, wenn man schnell in eine andere Stadt muss und alle 3 Sekunden unterbrochen wird...

  3. Mir macht das Spiel Spaß ohne Frage. Bin eh kein Freund dieser ganzen neuen Spiele, die werden mir einfach zu unübersichtlich, zu komplex... ich glaube ich werde alt :lol:
    Jedenfalls bin ich jezz bei fast 15 Spielstunden und ich habe meine Freude damit. Habe nix besonderes gegen Zufallskämpfe, nur kommen sie immer im unglücklichsten Augenblick :twisted:
    Was mich besonders stört im Kampf ist das willkürliche Angreifen. Jedenfalls habe ich noch nicht dahinter geblickt, nach welchen Kriterien die Kämpfer angreifen. Mal greift Angelo bei mir als erster an und mal als letzter obwohl ich die selben Befehle gebe... Ähnlich auch mit den anderen Charakteren, so ist das berechnen von Kämpfen etwas schwerer. Doch meinen Spaß habe ich trotzdem :)

  4. Ja, mir ist es auch lieber wenn alle Charaktere wie z.B. in Tales of Symphonia in etwa gleich behandelt werden. Kommt einfach besser rüber und fühlt sich nicht so in die Rolle des Hauptcharakters reingezwengt an. Außerdem lässt es auch mehr Freiheit die Story des Hauptcharakters besser zu entwickeln. Jedenfalls mein Eindruck (kenn DQ8 auch nicht persönlich mangels PS2 - in dem Fall leider, ich mag sowohl den DBZ Stil als auch solche Anime jRPGs)

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1