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Driver 76 (Action-Adventure) – Driver 76

Schlaghosen, Funk und Soul, braun-rote Farben wohin man sieht – Ubisoft schickt euch auf eine weitere Spritztour ins New York der Siebziger Jahre. Die Geschichte spielt zwei Jahre vor dem Serienableger Parallel Lines, dass vor einem Jahr für Xbox und PS2 erschien. Wie beim Vorgänger – pardon – Nachfolger auf den stationären Konsolen legen die Entwickler von Sumo Handheld den Schwerpunkt wieder auf eure Fahrkünste.

© Ubisoft / Ubisoft

Schleim für den Triaden-Papi

Ihr könnt zwar aussteigen, doch die meiste Zeit seid ihr wieder mit dem Auto unterwegs. Ihr beginnt eure kriminelle Karriere, um eine chinesische Schönheit namens Chin-Chi zu beeindrucken. Dessen Vater ist ein dicker Fisch bei den Triaden, soll sich jedoch von Geschenken wie noblen Hifi-Anlagen fürs Auto und Zigarren beeindrucken lassen. Das erzählt euch jedenfalls euer Partner Slink, der 

Der adrette junge Herr im roten Anzug ist euer Kumpel Slink. Er besorgt euch die Aufträge.
euch auch im späteren Spielverlauf die Aufträge verschafft und erklärt. Addiert einfach sämtliche Klischees über einen ausgeflippten Farbigen in den Siebziger Jahren inclusive großem kugelrunden Afro auf dem Kopf und ihr wisst, wie er aussieht und agiert. Die Jobs sind zwar alle unterschiedlich aufgebaut, im Grunde fahrt ihr aber meist einfach innerhalb eines Zeitlimts von a nach b. Oder auch von a nach b, nach c und dann nach d. Mal bringt ihr einen russischen Gangster direkt aufs Flugfeld, ein anderes mal schleppt ihr ein anderes Auto ab. Seltsamerweise erscheinen eure Gegner oder die Polizei stets genau dann, wenn ihr den fremden Wagen andockt bzw. in das geklaute Auto einsteigt – egal wie auffällig ihr euch vorher verhalten habt.

Bei Verfolgungsjagden schießt ihr mittels L- und R-Taste auf eure Widersacher. Auch zu Fuß könnt ihr mit einer recht ordentlich funktionierenden Auto-Lock-Funktion oder durch manuelles Zielen eine eurer Waffen benutzen. In der Garage sammeln sich mit der Zeit einige Schlitten wie Muscle Cars und Sportflitzer. Ihr dürft auch selbst Hand anlegen und sie ein wenig tunen, je nach Modell mehr oder weniger intensiv. Neben optischen und die Leistung verbessernden Modifikationen dürft ihr auch kugelsichere Scheiben und Reifen anbringen. Außerdem warten einige Missionen abseits der Story auf euch, wie der Job als Taxifahrer und Runkursrennen auf Stock-Car-Kursen. Die Fahrzeuge steuern sich allgemein ein wenig träge, wodurch ich zunächst im Zick-zack-Kurs auf den Straßen unterwegs war. Nach einiger Zeit gewöhnte ich mich aber daran und manövrierte die Boliden auch bei kniffligen Aufträgen elegant durch den Verkehr und die Polizeisperren.

A walk in the park

Die vielen hübsch gestalteten Parks und Grünstreifen bieten eine nette Abkürzung bei Verfolgungsjagden. Auf manchen Baustellen gibt es sogar mehrere Rampen und Rohbau-Gabäude, auf denen ihr bis zu den Sternen springen könnt. Und das ist wörtlich gemeint, denn die großen, gelben Sterne liegen überall in der Stadt versteckt. Die darin enthaltenen Gegenstände wie Sticker und Klamotten könnt ihr 

Die Fahrzeuge bieten ein für PSP-Verhältnisse recht nettes Schadensmodell.
mit anderen Spielern über eine Wireless-Verbindung austauschen. Sehr löblich ist auch, dass sich zwei der Multiplayermodi mit nur einem Modul spielen lassen. Vor dem Match mussten wir zwar lange Ladezeiten über uns ergehen lassen, dann lief das Spiel aber sehr flüssig. Die Variante Massaker ist ein Zerstörungsduell im Stil von Destruction Derby, bei dem ihr den Gegner mit Rammattacken in seine Einzelteile zerlegt. In dem zweiten Modus geht es zu einem Rennen auf einen kleinen Stock-Car-Rundkurs. Habt ihr zwei Module zur Verfügung, kommen noch die Modi Straßenrennen und Kopf-an-Kopf dazu. Bei letztgenanntem jagt ihr von Checkpoint zu Checkpoint quer durch New York.

Der Großstadtmoloch mit seinen ansehnlich gestalteten Hochhäusern und Parks scrollt die meiste Zeit mit mit akzeptablen 20 Frames an euch vorbei. Nur wenn sehr viel auf dem Bildschirm los ist, geht die PSP in die Knie und die Bildrate sinkt auf unerträgliche sieben Bilder pro Sekunde. Die Weitsicht am leicht grau getönten Horizont ist beeindruckend hoch, wird jedoch von leichten Pop Ups getrübt. Ein echter Pluspunkt ist der perfekt passende Soundtrack. Die 21 eingekauften und sieben eigens komponierten Funk-, Soul- und Rock-Ohrwürmer werden sogar mir als Technokraten nicht langweilig. Ganz anders die künstlich brummenden Motorgeräusche. Die erinnerten mich sofort an das dreizehn Jahre alte Road Rash auf der guten alten 3DO-Konsole.

    

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