Ein Blick zurück in ein vergangenes Spielejahrzehnt, ein Blick zurück auf Dungeon Keeper: Anstatt mit einer Gruppe tapferer Abenteurer in ein Verlies zu stürmen, Monster zu besiegen und Schätze zu plündern, musste man den Kerker selbst erbauen und die Helden in ein Reich böser Fallen und Monster locken – und das alles in herrlicher, dreh- und zoombarer 3D-Kulisse! Was war das für ein dämonischer Spaß. Wie lang ist das her, wie schön wäre eine Rückkehr…
Ein Blick auf den DS: Auch wenn es sich nicht um eine Umsetzung des PC-Klassikers handelt, geht es in Dungeon Maker von Global A Entertainment auf den ersten Blick ähnlich zu. Ihr errichtet ein Labyrinth aus Fallen und Räumen, könnt Möbel platzieren und euer Reich über geschickte Lockmittel ausbauen. Mit der Zeit wandern immer mehr Monster durch eure Gewölbe, aber all das nicht in Echtzeit samt Verfolgerkamera, sondern immer Schritt für Schritt. Ihr bewegt euren Charakter, die Monster bleiben statisch auf ihren Plätzen.
Der junge Mann und das Gute
Es gibt noch zwei wichtigere Unterschiede: Ihr verkörpert erstens nicht das gehörnte Böse, sondern das jugendliche Gute. Als zwölfjähriger Junge entdeckt ihr einen magischen Spaten und werdet vom Bürgermeister umgehend zum „Kerkermeister“ ernannt, um einem kleinen Dorf über die Entwicklung eines Dungeons Ruhm und Reichtum zu bringen. Die
naive Story und die bunte Kulisse richten sich dementsprechend klar an Kids, die mit japanischem Kitsch, Kulleraugen, heiterer Fahrstuhlmusik und Namen wie „Frauke“ und „Woody“ umgehen können – für Düsternis ist da natürlich kein Platz, für erwachsene Fantasyfans auch nicht.
Das muss trotzdem nicht schlimm sein, denn der Kerkerbau könnte auch auf liebliche Art und Weise für Unterhaltung sorgen und sich damit wenigstens an jung gebliebene Fantasyfans richten – hey, mir macht auch Etrian Odyssey <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=10545′)“> richtig Spaß! Aber mal abgesehen von der drögen Kulisse, die vor allem in den Gewölben mit faden Texturen enttäuscht, gibt es noch einen zweiten Unterschied zu Dungeon Keeper: Man kämpft selber in rundenbasierter Taktik gegen die „Monster“, die man in seine Hallen lockt. Hört sich komisch an? Ist es auch. Nicht, weil Schleim, Kampfkatzen, Kobolde und Saukeiler eher Pokémon-Charme versprühen, sondern weil man nie fremde Helden mit seinen Züchtungen konfrontieren kann.
Also wartet man einen Tag nach der Platzierung neuer Lockmittel, um dann zu schauen, was man platt machen kann: Dabei nutzt das Kampfsystem rundenbasierte Mechaniken, wie man sie aus Etrian Odyssey kennt – allerdings ohne jeglichen Tiefgang. Es gibt zwar Angriffs- und Verteidigungsmagie und man kann sich mit der Zeit bessere Waffen zulegen, aber meist reichen ein paar einfache Taktiken, um seine Züchtungen wieder ins Jenseits zu schicken. Seltsam ist: Warum schlafen einige der Monster im Kampf? Man kann sie oftmals attackieren, obwohl sie mit gezückter Waffe vor einem stehen. Am nächsten Tag sind übrigens wieder alle da.
*Grumpf* Wieder bzw. immer noch kein Nachfolger von Dungeon Keeper? Kaum zu fassen. Da hat doch schon vor Urzeiten "Mister Bullfrog" verkündet, er würde gerne machen, aber EA hat noch die Rechte.
Und keiner traut sich an eine ähnliche Idee, ohne EA-Rechte aber mit guter Umsetzung? Schande-Schande!
Hm schade, ich hätte gerne mal ein neues richtig gutes Spiel dieses Genres auf dem DS. Und Etrian Oddysey konnte ich mir nicht allzulange geben... war einfach zu anstrengend bei zu wenig Spielspaß ^^