Magnetisches Katz- und Mausspiel
Der Trick ist einfach, aber effektiv: Der kleine bewaffnete Schwebegleiter des Spielers kann zwar nicht fliegen, „haftet“ aber wie ein Magnet auf allen Oberflächen der verbogenen geometrischen Figuren, die sich zwei kanadische Entwickler ausgedacht haben. Wie mit einem Luftkissenboot zischt man über allerlei hübsch glühende Drahtgitterflächen, die meist im rechten Winkel miteinander verbunden sind. Auf der anderen Seite des Würfels wuselt ein störender Cyber-Käfer herum und versperrt den Weg zum Portal? Kein Problem: Einfach blitzschnell über die Kante zischen – und schon kann man den Störenfried mit ein paar Laserschüssen eindecken und dabei ein Stückchen zur Seite „strafen“, damit seine fetten Energiekanonen ins Leere schießen. Eine Sekunde später legt man schon wieder den Rückwärtsgang ein, um stilvoll über die Kante auf eine sichere Seite des Würfels abzutauchen. Dumm nur, wenn dort mittlerweile eines der surrenden Flugschiffchen aufgetaucht ist, die den Spieler wie lästige Blutsauger verfolgen und nur dann von der eigenen Kanone getroffen werden, wenn man sich weit genug absetzt.
Verwinkelte Strukturen
Eine netter Rahmen ist dabei die Erzählung, die im Renderintro und Terminal-Texten zwar etwas karg präsentiert wird – trotzdem weckt die an den Kinderfilm „The Last Starfighter“ angelehnte Geschichte auf Anhieb gute Erinnerungen. In den Achtziger Jahren werden Aliens auf die Fähigkeiten eines Spielhallen-Nerds aufmerksam und beamen ihn prompt ins All, damit er an einem Trainingsprogramm für begabte Kampfpiloten teilnimmt. Nach einiger Zeit funken auf dem Kommunikationsterminal allerdings mysteriös verzerrte Hilferufe dazwischen, welche Zweifel an den Motiven der Entführer aufkommen lassen. Auch der Synthie-Soundtrack verströmt mit seinen an Airwolf erinnernden Stakkato-Melodien eine angenehme Achtziger-Stimmung.
Typische Arcade-Spannung
Für Nervenkitzel sorgt dabei die Schiffs-Energie, die sich nicht automatisch regeneriert. Es gab Situationen, in denen ich auf dem Weg zu Schild-Containern mit Schweißperlen auf der Stirn um jede Wand „geschlichen“ bin, um ja nicht den Fortschritt seit dem letzten Speicherpunkt zu verlieren: Mit nur 7% Restenergie hätte mich schließlich jeder noch so kleine Streifschuss in leuchtenden Sternenstaub verwandelt. Tragisch ist das allerdings nicht, da ein Ausflug ins All nur wenige Minuten dauert und sich die Architektur beim zweiten Anlauf bereits etwas besser einschätzen lässt. Zudem kann man dabei weitere Nucleon-Münzen, Trümmer zerlegter Gegner oder die gut versteckten Schiffsteile sammeln, um sich ein agileres, widerstandsfähigeres und besser bewaffnetes Vehikel zu erarbeiten. Das aus Energiestrahlen, Suchraketen & Co bestehende Arsenal wirkt zwar etwas altbacken, passt aber zum Spielablauf.
Assault Rigs hab ich geliebt, war einer meiner liebsten PS1-Titel. Hätte da mal gar nichts gegen eine HD-Neuauflage. Weiss aber nicht, ob dieses Ding hier wirklich mein Fall wäre, mit diesem Kleben an Oberflächen. Ich würde warscheinlich ständig den Überblick verlieren.
Bestimmt. Gerade auch "Geschicklichkeitsspiele" wie dieses "Dystoria" machen sich in der "virtuellen Realität" gut.
faszinierend.
gibt es schon infos zu einer psvr version?
grüße