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EA Sports FC 25 im Test: Wie ein neuer Spielstand in einem bekannten Spiel

Wieder ein Jahr um und ein neues EA FC steht ins Haus. Was kann es Neues? Was macht es besser? Wo hat es sich verschlechtert? Das haben wir getestet.

EA Sports FC 25 Titelbild
© EA (Adobe Photoshop [M])

Rush-Modus – Eine Spur von Innovation

Gut, einen neuen Modus, der sofort ins Auge sticht, gibt es: In Rush könnt ihr 5 gegen 5 spielen, auf einem Kleinfeld mit leicht abgeänderten Regeln. Damit schafft man ein Lookalike der Fußball-Revolutionen à la Kings League und Baller League und gibt auch den ewig Gestrigen, die sich einen Hallen-Modus wie in FIFA 98 wünschen, etwas Futter. Das Ergebnis ist zwar abwechslungsreich, auf Dauer aber doch nur ein zahmes Lamm im zunächst wild aussehenden Wolfspelz.

Denn obwohl Spielzeit und -feld deutlich reduziert sind, mündet das nicht in höherem Tempo oder einer gravierenden Änderung des Gameplays. Statt Platzverweis gibt es eine Zeitstrafe (blaue Karte), der Elfmeter weicht einem Eins-gegen-Eins-Penalty wie beim Eishockey. Wer Flik Flaks, Rabona-Pässe und Hacke-Spitze-1-2-3 möchte, kann aber weiterhin auf den Volta-Modus zugreifen, allerdings nur noch als Freundschaftsspiel.

Rush ist als Abwechslung in EA FC 25 clever in die Karriere eingebaut. Im Managermodus werden mit dieser Spielerei kleine Turniere für den Nachwuchs veranstaltet; so könnt ihr eure Jugendspieler*innen im Verein ein bisschen pushen. Auch bei Ultimate Team dürft ihr diese Kleinfeld-Matches zocken; mit drei Online-Mitstreitern gegen vier Online-Gegner macht das auch verhältnismäßig viel Spaß – vorausgesetzt es verfügen alle über ein ähnliches Skill-Level und sind keine selbstverliebten Solokünstler*innen.

Mehr Taktik, mehr Trainer – mehr Realismus?

An der Managerkarriere hat EA so intensiv gefeilt, wie (nach eigenen Angaben) schon seit Jahren nicht mehr. Mit der KI-basierten FC IQ sollen taktische Maßnahmen noch realistischer und auf realen Mannschaften aufbauend umgesetzt werden – das klingt alles super immersiv und futuristisch, aber wenn das Spiel nicht mal klug genug ist, anhand meines Spielerprofils zu erkennen, dass ich nicht für jeden Schritt eine Anleitung brauche, wie soll es mir eine bahnbrechende Erfahrung in der Managerkarriere bieten?

Immerhin: Erstmals könnt ihr auch die Geschicke der Frauenteams aus den höchsten Spielklassen in Deutschland, England, Frankreich, Spanien und den USA übernehmen. Und mit den Live-Startpunkten könnt ihr im Laufe der Saison an einem bestimmten Punkt in den Verein einsteigen, der dem tatsächlichen Stand, inklusiver aktueller Spielerentwicklungen und Tabellenplatzierungen entspricht.

Aufgaben erfüllen statt Fußballklub managen

Positiv verändert hat sich in EA FC 25 in der Managerkarriere, dass ich auswählen kann, ob die Entwicklung der Spieler automatisch vorangeht, oder ob ich aktiv mit Trainingsspielchen darauf Einfluss nehmen muss. Letzteres halte ich persönlich nämlich für uninteressant und zeitfressend, deshalb finde ich es gut, dass man da wieder einen Schritt zurück gegangen ist.

Negativ verändert hat sich ganz klar das Menü, das nun aussieht wie bei Ultimate Team und durch doppelte Navigationsleiste den Eindruck vermittelt, als gäbe es NOCH MEHR Ebenen, die ich beachten muss.

Warum muss jeder Klick, jeder Besuch in einem Menü, jedes Lesen einer Mail eine „Aufgabe“ sein? Warum könnt ihr mich nicht einfach mal zocken lassen? Warum muss ich noch mehr Einfluss auf meinen Verein haben müssen? Wahrscheinlich kann man sich nach exzessivem Zocken in Taktiken und Spielerentwicklungen und Trainingssessions verlieren – aber wenn ich das will, dann kauf ich Football Manager. Persönlich halte ich es für eher ermüdend – im Endeffekt stehe ich doch auf dem Platz und steuere meine Spieler*innen.