Die Präsentation ist wie immer blitzsauber: Die NBA-Profis werden mit Blitzgewitter vor dem Eintritt in die heiligen Hallen vorgestellt, das Parkett verwöhnt mit spiegelglattem Glanz, die beiden Kommentatoren Tafoya und Walton begleiten die Korbjagd mit einer gesunden Mischung aus Analytik und Emotionen. Auch in den Pausen verwöhnt der fernsehreife ESPN-Stil mit Fachwissen und den Szenen der bis dato besten Spieler. Auf dem Platz sieht 2K5 einfach hervorragend aus, denn die Athleten verblüffen mit sehr
Streetball vor chinesischer Kulisse. (PS2) |
natürlich wirkenden und vor allem je nach Charakter unterschiedlichen Bewegungen – sowohl mit als auch ohne Ball: es gibt feine Dribblings, Crossovers und Drehschritte sowie wuchtiges Aufposten und Gefuchtel unter dem Korb.
Außerdem wirken sich Statur, Größe und Fähigkeiten der Profis sehr gut auf das Spielgeschehen aus: Während mächtige Center wie O`Neal schmächtige Verteidiger einfach wegdrücken, scheitern sie gnadenlos bei komplexen Dribblings mit Drehung und verlieren schnell den Ball. Engagierte Dunker wie Michael Finley können unwiderstehlich vom Zentrum Richtung Korb ziehen, um das Netz mit Schmackes und Wucht zu füttern. Und Scharfschützen wie Divac versenken mit unglaublichen Quoten schmerzhafte Dreier, wenn sie frei stehen. Auch das könnt ihr jedoch verhindern, wenn ihr früh genug zum störenden Block ansetzt – selbst wenn ihr nicht den Ball trefft, sorgt das dafür, dass der Schütze irritiert wird.
Aber bei all der spielerischen und optischen Stärke muss 2K5 technisch Federn lassen: Auf der Xbox kann es während des Spiels und insbesondere in den Zeitlupen zu Rucklern kommen; auch die Kantenglättung lässt etwas zu wünschen übrig. Das wäre noch zu verschmerzen, aber wie schon im Vorjahr schleichen sich immer wieder hässliche Clipping- und Texturfehler ein: Da werden Bälle z.B. eindeutig durch das Brett gespielt – das ist gerade für eine Simulation ärgerlich. Auch das Publikum bleibt mit seinen vielfach geklonten, klobig geschnitzten Zuschauern auf optisch schwachem Niveau – dafür ist die Fankulisse akustisch eine Wucht: Neben rhytthmischem Klatschen und begeisterndem Jubel hört man auch immer wieder vereinzelte Rufe aus dem Publikum oder wütende Trainerkommentare, wenn man mal wieder einen Fehlpass verursacht hat.
Karriere mit Rundenmodus
In Sachen Spielmodi hat sich auf den ersten Blick nicht viel getan: komplexe Franchise, schnelles Turnier, Freiwürfe, freies Training, Streetball in mehreren Varianten, das beliebte 24/7 – hier könnt ihr erneut eine amerikaweite Karriere inklusive Training und Fähigkeitsentwicklung vom No-Name-Spieler bis zum besten Crack des Landes starten. Dieses Jahr mit doppelt so vielen Outfits und Accessoires sowie frischen Herausforderungen gegen die tickende Uhr: Video: 24/7-Modus (Laufzeit: 1:55 Min.)
Aber auf den zweiten Blick offenbart vor allem der Franchise-Modus, der sich jetzt „Association“ nennt, einige interessante Neuerungen. Wer sich um alles selbst kümmern möchte, kann sich nach der
Im Franchise-Modus „Full Authority“ gehts strategisch und rundenbasiert zur Sache. |
Vereinswahl nicht nur um kluge Transfers und gute Coaches bemühen, sondern muss auch auf die Chemie im Team achten: Ein kleines Reagenzglas zeigt an, wie gut es intern bei euren Profis läuft. Wöchentliche Gespräche mit euren Profis wirken sich hier positiv oder negativ aus: Wenn ein unzufriedener Reserve-Center endlich zu mehr Blockeinsatz kommen will, habt ihr drei Antworten zur Verfügung, um ihn zufrieden zu stellen. An sich eine gute Idee, aber auf Dauer gibt es hier einfach zu viele Wiederholungen und immer gleiche Dialoge.
Neu ist auch die Spielweise „Full Authority“, die eher dem Vollblutmanager mit Lust auf Strategie als dem Controller-Artisten entgegen kommt: Hier gebt ihr vor dem Match und in den Pausen jeweils die Wechsel, die Taktik und das Verhalten einzelner Spielers vor – z.B., wie viele und welche Würfe er nehmen soll: nur Dreier? Und wenn ja: sogar alle? Der Gegner macht dasselbe und dann werden die Ergebnisse angezeigt – fast wie ein rundenbasiertes Duell in Magic The Gathering. Hinzu kommt wöchentliches Training, um gezielt Fähigkeiten wie das Passen, Dunken oder Würfe zu verbessern. Die Intensität der Übungen lässt sich festlegen und hat Auswirkungen auf den Grad der Verbesserung sowie Erschöpfung – Fingerspitzengefühl ist hier gefragt. Insgesamt sorgt dieser komplexe Karriere- zusammen mit dem stark erweiterten 24/7-Modus dafür, dass die Langzeitmotivation für Einzelspieler stimmt. Es gibt dieses Jahr einfach mehr auszuprobieren, freizuspielen und zu gewinnen.