Fünf Klassen, viele Fähigkeiten
Im Zentrum steht natürlich die Entwicklung der Charaktere: Je nach Klasse kann man seine Leute ganz unterschiedlich aufsteigen lassen, wobei es Ober- und Unterkategorien gibt, die sich teilweise direkt beeinflussen. Der Highlander trainiert z.B. zehn allgemeine Level in „Spear Mastery“, wobei er irgendwann automatisch den „Delayed Charge“ freischaltet, der wiederum ab Level 3 den „Cross Charge“ ermöglicht. So studiert man die Verzweigungen und muss sich entscheiden, welches Manöver man als nächstes einsetzen will.
Der Alchemist darf zig Sprüche zwischen Feuer, Eis und Blitzwählen, die Schützin hat neben dieser Wahl der Elemente auch bindende Treffer parat, mit denen man gezielt Kopf, Arme oder Beine von Monstern fesseln kann – sehr nützlich. Diese taktische Planung der Fähigkeiten hat die Serie schon immer ausgezeichnet, aber sie erreicht hier nicht die Komplexität der gegenseitigen Beeinflussung wie in Etrian Odyssey IV. Auch wenn die Charaktere ihre Angriffe boosten und natürlich aufeinander abstimmen können, gibt es nicht diese direkten Sprünge von z.B. Elementschaden von einem auf den anderen Spieler.
Magische Steine für alle Fälle
Dafür kann man allerdings mit den Grimoire-Steinen experimentieren, deren Vermischung zu Beginn etwas kryptisch anmutet – da muss man sich erst etwas reinfummeln. Die Steine tragen Fähigkeiten von Helden und Monstern in sich, die man unabhängig von der Klasse einsetzen kann; selbst indirekte Waffentalente gehören dazu. So darf der Highlander, der eigentlich nur Speerattacken zur Verfügung hat, auch mal heilen oder Feuermagie wirken oder sogar Pistolen ausrüsten. Nützlich ist, dass man die
meist nach Kämpfen gefundenen Steine noch verschmelzen kann, um spezielle Kombinationen von Fähigkeiten in ihnen zu speichern – so kann man seine Gruppe gezielt stärken und für alle Eventualitäten ausrüsten. Ärgerlich ist, dass man diese Steine nicht im Labyrinth wechseln kann und dass sie eher das Zufallsprinzip als Planbarkeit bei der Entwicklung der Charaktere stärken.
In der Stadtansicht gibt es neben bekannten Örtlichkeiten wie dem Gasthaus (Wiederbeleben, heilen, speichern), der Taverne (kleine Missionen abholen, Gerüchten & Tipps lauschen), dem Händler (Waren kaufen/verkaufen), der Gilde (Abenteurer erstellen) und der Stadthalle (große Quests annehmen) noch ein Gildenhaus, das wie eine Zentrale fungiert. Hier kann man nicht nur Gegenstände lagern und die Grimoire-Steine verteilen bzw. mixen, hier wartet auch eine Köchin auf die Heldengruppe. Sie hat kleine Aufträge parat, verteilt Geschenke oder sorgt für temporäre Zauber wie etwa eine Heilung nach jedem Zugende für den nächsten Abenteuertrip.
Klassischer Modus ohne Gunner & Highlander
Falls ihr das Spiel im klassischen Modus startet, bekommt ihr quasi nur eine hübschere, auf 3D getrimmte und spielmechanisch aufgewertete Variante des ersten Etrian Odyssey. Zwar wurden auch die Labyrinthe angepasst, es gibt sogar neue Abschnitte, aber die Ergänzungen haben mich nicht zu einem erneuten Durchwandern animiert. Nur hier könnt ihr allerdings eure Party frei aus den neun Klassen zusammenstellen: Landsknecht, Survivalist, Protector, Dark Hunter, Medic, Alchemist, Troubadour, Ronin und Hexer stehen zur Verfügung. Zwei Klassen sind übrigens für den Story-Modus reserviert: Gunner und Highlander. Erst wenn ihr diesen durchgespielt habt, wird in „NewGame+“ auch der klassische Spielmodus komplett ergänzt.
Interessant.
Ich gebe zu dass ich eine Schwäche für Geschichten habe und daher der Hauptgrund für mein bisheriges Desinteresse an der Serie bei der mangelnden Story lag.
Wenn die Handlung des Remakes tatsächlich ganz ansprechend ist, käme ein Erwerb für mich tatsächlich mal in Frage~
*auf die Liste setzt*
Ich mag Grind-Spiele ja eigentlich auch nicht so. Und als ich hörte, dass es auch noch schwer ist, war ich doppelt abgeschreckt. Aber einerseits bietet Teil 4 ja den Casual-Modus, der wirklich fair ohne aber jemals wirklich leicht zu werden. Angenehm fordernd, vor allem die knallharten Bossfights haben es in sich. Aber was mich an dem Spiel fasziniert hat, ist die lebendige Welt. Es ist zwar teilweise arg minimalistisch und dennoch hat mich die positive Atmosphäre und Grundausstrahlung sehr in ihren Bann gezogen. Vor allem die große Freiheit beim Gestalten der Charakterfähigkeiten im Laufe des Spiels, aber auch die vielen Nebenmissionen, versteckten Dungeons und größere Geheimnisse haben mich immer in die Welt zurückkehren lassen.
Ich habe Grind-Spiele (von Persona abgesehen) nie gemocht. Von diesem Spiel bin ich begeistert. Und wenn dann noch Story dazu kommt, umso besser.
Hatte mich nach Beratung im 3DS-Forum eigentlich schon gegen die Anschaffung entschieden. Nachdem ich den Test gelesen habe, bin ich wieder unentschlossen. Ein bisschen Story zur Auflockerung tut dem spielerischen Grind sicher ganz gut... .
Ich entscheide mich dann mal für diesen Teil, danke :wink: Den 4ten wollte ich mal vor einiger Zeit holen, hab ihn allerdings nirgends gefunden (Retail). Bei dem hier sollte das eher klappen.
Teil 1 hat aber auch weniger Hilfefunktionen und nur einen "schweren" Schwierigkeitsgrad. Nicht unbedingt Einsteigerfreundlich.
Würde auch zu Teil 4 oder zum Remake raten. Im Grunde ist es ja egal, die Story hat ja nichts miteinander zu tun, außer dem namensgebenden Baum. Im Remake musst du dir halt die Frage stellen "Will ich ne vorgefertigte Gruppe mit Storysequenzen" oder "Will ich die komplette Kontrolle über meine Gruppe". Die Frage fällt in Teil 4 halt weg