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Evercade (Hardware) – Neues Handheld mit alten Spielen

Es gibt eine neue Handheld-Konsole, mit Retro-Modulen: Die Evercade überzeugt im Test mit guter Verarbeitung und spannendem Konzept für Sammler. Was sind die Schwachstellen, worauf müssen Käufer achten, wie schlägt sich die Software-Bibliothek?

© Evercade / PQube

Klein, weiß, handlich

 

Was haben wir denn da: Eine Konkurrenz für die (mindestens angezählten) Handhelds Nintendo 3DS und PlayStation Vita? Oder nur eine weitere China-Konsole mit Software-Schrott in 300-facher Ausführung? Weder noch! Die Evercade ist ein neues Handheld-System, das im Gegensatz zu den aktuell beliebten Mini-Konsolen von z.B. Nintendo keine vorinstallierten Spiele mitbringt. In dieser Hinsicht ist sie also wie ein Game Boy oder DS. Die Spiele für die Evercade sind allerdings nicht neu – sondern stammen großteils aus der Zeit, als Pixel das Maß der Dinge waren. Und sie erscheinen auf kleinen Modulen, die ganz klassisch in die Evercade eingeschoben werden. Neugierig geworden? Dann geht es interessant weiter…

 

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Glänzendes weißes Plastik, rote Kanten, heller Bildschirm, gute Verarbeitung – die Evercade. © 4P/Screenshot

Zeitgleich mit dem weißen, gut in der Hand liegenden Gerät, das vom englischen Zubehör-Profi Blaze hergestellt wird, erscheinen die ersten zehn Spielmodule für die Evercade: alles Retro-Collections, jede davon zum Preis von 17,99 Euro. Die Module packt man hinten ins Gerät und freut sich nach dem Anschalten über ein simples, an typische Retro-Konsolen erinnerndes Menü, wo sich die Spiele flott durchschalten und starten lassen. Alle Spiele und die jeweilige Emulationssoftware befinden sich dabei auf dem jeweiligen Modul. Der Bildschirm (LCD) misst 4,3 Zoll (11cm), kann in vier Helligkeitsstufen eingestellt werden und ist ordentlich – das Teil hat natürlich nicht die Strahlkraft des Vita-Screens, fällt aber auch nicht unangenehm durch Nachzieheffekte oder Farbuntreue auf. Pro Akkuladung (Strom bekommt die Evercade via Micro-USB-Kabel) läuft die Evercade vier bis fünf Stunden. An einen Kopfhörerausgang wurde ebenso gedacht wie eine Mini-HDMI-Schnittstelle – mit einem passenden Mini-HDMI-Kabel bringt ihr die Spiele in scharfen 720p auf euer TV-Gerät. Das ist aus heutiger Sicht zwar keine bombige Auflösung – dafür ist die Qualität astrein, kein Vergleich z.B. zum Neo-Geo Mini. Grafikfilter gibt es nicht, nur die Wahl, ob die Titel im Modus Originalgröße (sauber) oder Vollbildschirm (will niemand) wiedergegen werden.

 

Gut gemacht

 

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Premium Pack: Handheld-Konsole und drei Retro-Collections für 89,99 Euro. © 4P/Screenshot

Auch die Verarbeitung der Evercade hat mich positiv überrascht: Die Module passen perfekt ins Gehäuse, das Steuerkreuz ist gelungen, die Druckpunkte der Frontbuttons sind ordentlich; lediglich die klickenden digitalen Schultertasten fühlen sich etwas billig an. Die Emulation der alten Spiele wiederum ist klasse – ohne Soundaussetzer oder Bildfehler werden die Titel sauber wiedergegeben, egal ob sie aus der Atari-Frühzeit oder der 16-Bit-Ära stammen. Eine Rückspulfunktion oder Cheats gibt es nicht, dafür vier Speicherstände pro Spiel. Das bringt uns schon zu einzelnen Modulen – denn nur dafür wurde die Evercade gemach: Anders als diverse Handheld-Systeme wie GP32X oder Pandora setzt die Evercade nicht auf Community-Input und Homebrew-Software, sondern auf offiziell lizensierte Retro-Sammlungen. Die ersten zehn sind: Atari Collection 1, Namco Museum Collection 1, Data East Collection 1, Interplay Collection 1, Atari Collection 2, Namco Museum Collection 2, Interplay Collection 2, Mega Cat Studios Collection 1, Piko Interactive Collection 1 und Technos Collection 1.

 

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Die zehn zum Start der Evercade verfügbaren Module, fein säuberlich sortiert nach der Nummerierung an der Packungsrückeite. © 4P/Screenshot

Super für Sammler: Die Module sind (genau in der obigen Reihenfolge) durchnummeriert und befinden sich in einer wertigen schwarzen Hülle, die entfernt an alte Mega-Drive-Packungen erinnert.

Im Inneren befindet sich eine stabile Modul-Halterung sowie ein kleines und dünnes, aber farbiges Booklet – darin wird jedes enthaltene Spiel kurz vorgestellt, sogar mit Logos und ein paar hübsch freigestellten Pixeln.

Für den Herbst ist übrigens der erste Software-Nachschub angedacht: Die Module 11 und 12 beinhalten 25 Spiele des Atari-Handhelds Lynx, die Nummer 13 nur das Neo-Retro-Duo Xeno Crisis und Tanglewood.

  1. Mein Premium-Pack mit schwarzer Konsole und Mega Cat Studios Collection 1 kam heute bei mir an.
    Erstmal aufgeladen und dann ein Modul reingestopft.
    Der Ersteindruck ist durchwachsen.
    Ich mag die Idee und auch das Sammeln von Modulen in den schmucken Verpackungen gefällt mir recht gut.
    Die Anleitungen sind ok, aber auch da wäre mehr drin gewesen, auch wenn der Gegenwert für die aufgerufenen Preis in Ordnung geht.
    Die Spiele-Collections sind leider sehr durchwachsen, auf ein paar Modulen sind mehrere Spiele die mich interessieren, andere lassen mich vollständig kalt oder es interessiert mich nur ein Titel.
    Zu wenig um den "haben wollen"-Effekt bei mir auszulösen.
    Layout, Verarbeitung, Haptik, Fertigungsqualität und Design ... soweit passt das alles, Steuerkreuz und Tasten sind ausreichend responsiv und präzise, man kriegt was man für den Preis erwarten würde.
    Beim Ton gäbe es Luft nach oben, aber es ist okay, leider enttäuscht mich das Display, auch wenn Schärfe und Helligkeit absolut in Ordnung sind, Ausleuchtung, Blickwinkelstabilität und Farbdarstellung sind unter meinen Erwartungen.
    Optik und Bedienung der Menüs geht als zweckmässig durch, es wirkt schon ein wenig altbacken und lieblos.
    Dafür hat mich das erste Modul gleich mit ein paar Titeln gepackt.
    Gerade die Action-Puzzler haben eine gewise Suchtwirkung und passen gut auf den Handheld.
    Old Towers macht auch länger Spass, ebenso wie Multidude, Little Medusa kenne ich vom NES (kam dort vor einiger Zeit auf Modul raus) und es erinnert sehr stark an Kickle Cubicle auf dem NES ... das geht eigentlich immer. ;)
    Freut mich einerseits das das Teil endlich bei mir eingetroffen ist, aber so richtig begeistert bin ich dann halt doch nicht, da hätte mehr kommen können.
    Allerdings freue ich mich auf ein paar der angekündigten Colelctions, z.B. die Atari LYNX Collections sind sehr interessant, aber auch die Pico Interactive 1 und Technos Collection 1 schaue ich mir mal an.
    Ich hoffe das da auf längere Sicht mehr Collections...

  2. Serenity7 hat geschrieben: 03.06.2020 08:15
    HellToKitty hat geschrieben: 27.05.2020 14:38 Genau so wie du es mit andern Produkten auch machst? Ich lese Reviews und gucke unabhängige Testberichte.
    ich sag es mal anders: Ich habe allgemein ein Grundvertrauen bei Produkten "Made in Germany" oder "Made in Europe". Kaufe ich also ein Gerät, wie Kopfhörer oder eine Maus und man wirbt mit "Made in Germany" und kostet 10% mehr, dann kauf ich das Made in Germany Produkt. Zum anderen kann ich das auch leichter zurückgeben.
    Ich habe ein paar Sachen von Wish gekauft, wo nahezu alles aus China stammt. Da ist nicht nur die Qualität ziemlich mies, sondern auch der Versand. Ich habe ein Lock-Picker Set mit durchsichtigen Schloss gekauft. Leider hat man das durchsichtige Schloss nicht mitgeliefert. Ich habe das Geld zurück bekommen, müsste aber wieder 6 Wochen für ein neues Warten. Darauf habe ich echt keine Lust. Wer schon so mit dem Versand von Ware schlampert, der kann auch keine guten Produkte liefert.
    Nahezu 90% von WIsh war Retour, die haben mich am Ende "gesperrt". Ich hatte auch keine Lust mehr.
    Ich glaube wir müssen uns nicht darüber unterhalten, dass es eine Menge unseriöser Händler gibt, die primär versuchen Leute abzuziehen. Deshalb kaufe ich meine Produkte eigentlich nur von Händlern denen ich auch vertraue. Das sind meist hiesige Importeure. Als Konkrete Produkte im Gamingbereich kann ich beispielsweise 8BitDo empfehlen. Die Controller sind alle top verarbeitet. Sogar die Verpackung ist edel. Ein weiteres chinesisches Produkt mit dem ich sehr zufrieden bin sind die Kopfhörer von SoundMagic. Alles was ich sagen will: es lohnt sich die Augen offen zu halten. Wenn man natürlich alles immer maximal billig kauft, darf man sich auch nicht wundern, wenn die Qualität nicht stimmt. Gute chinesische Produkte kosten vielleicht nicht so viel wie das Zeug von Appel, aber ein bisschen Geld muss man dennoch investieren.

  3. Immerhin sind die deutschen Autobauer noch Weltmarktführer in Sachen Betrug. Da müssen die Chinesen noch eine Menge lernen, um auch nur annähernd eine solche Qualität zu liefern.

  4. HellToKitty hat geschrieben: 27.05.2020 14:38 Genau so wie du es mit andern Produkten auch machst? Ich lese Reviews und gucke unabhängige Testberichte.
    ich sag es mal anders: Ich habe allgemein ein Grundvertrauen bei Produkten "Made in Germany" oder "Made in Europe". Kaufe ich also ein Gerät, wie Kopfhörer oder eine Maus und man wirbt mit "Made in Germany" und kostet 10% mehr, dann kauf ich das Made in Germany Produkt. Zum anderen kann ich das auch leichter zurückgeben.
    Ich habe ein paar Sachen von Wish gekauft, wo nahezu alles aus China stammt. Da ist nicht nur die Qualität ziemlich mies, sondern auch der Versand. Ich habe ein Lock-Picker Set mit durchsichtigen Schloss gekauft. Leider hat man das durchsichtige Schloss nicht mitgeliefert. Ich habe das Geld zurück bekommen, müsste aber wieder 6 Wochen für ein neues Warten. Darauf habe ich echt keine Lust. Wer schon so mit dem Versand von Ware schlampert, der kann auch keine guten Produkte liefert.
    Nahezu 90% von WIsh war Retour, die haben mich am Ende "gesperrt". Ich hatte auch keine Lust mehr.

  5. bigod66 hat geschrieben: 23.05.2020 12:11 Ich sagte nirgends dass das China Zeugs schlecht ist...
    Es kommt eher darauf an wo mein sein Geld zukünftig investieren will, das muss aber jeder für sich entscheiden wie er die Zukunft sehen will.
    Hahaha, viel Erfolg dabei, an China vorbei zu kommen!
    Ich lach mich schlapp... wirklich!
    Edit: Ernsthaft... hahahahahahahaha...
    Edit2: Bild
    Edit3: Bild
    Edit4: Bild
    Edit5: Verstehst Du, was ich damit sagen möchte?

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