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Evil Inside (Action-Adventure) – Das hat P.T. nicht verdient

Der „Playable Teaser“ für das, was nicht Silent Hills werden sollte, ist nicht tot zu kriegen. Zuletzt ließ sich das gelungene Visage davon inspirieren, um ein eigenständiges Survival-Horrorspiel zu schaffen. Einen weiteren Versuch wagen jetzt die spanischen Entwickler von JanduSoft mit Evil Inside. Auch hier wird man immer wieder durch einen gruseligen Flur geschickt. Wieso das jedoch nicht reicht, um guten Horror zu inszenieren, lest ihr im Test.

© JanduSoft / JanduSoft

Zu wenig Kreativität

 

Bereits im Einstieg erfahre ich, dass in der Nähe eines Brunnens in Oregon eine Frauenleiche gefunden wurde. Als vermeintlicher Täter wird ihr Ehemann überführt. Einige Monate später betrete ich in der Ego-Sicht von Sohn Mark das Haus der nun zerrütteten Familie. Ich soll Kontakt zu einem Medium aufnehmen, um mithilfe eines Ouija-Bretts wiederum mit der verstorbenen Mutter zu sprechen. Wenige Augenblicke später schreitet diese auch schon in rotes Licht getaucht am Balkon in der ersten Etage vorbei.

 

Zwar wird auf der Steam-Seite des Spiels P.T. nicht mal erwähnt, die Inspiration ist dennoch überdeutlich: Der Flur und die Platzierung der Objekte wurden eins zu eins übernommen, wie man in diesem Video sehen kann. Immer wieder wurde ich durch den selben Flur geschickt und viele weitere Momente, die an P.T. erinnerten, folgten. Das finde ich grundsätzlich nicht tragisch, so lange die Hommage irgendeinen Mehrwert in Form einer kreativen Anknüpfung bietet. 

Plumper statt subtiler Horror


 

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Direkt zu Beginn sieht man bereits den Geist. © 4P/Screenshot

Das ist bei Evil Inside leider zu keinem Zeitpunkt gegeben. Die Musik und Soundeffekte sind zwar recht atmosphärisch und auch grafisch ist die Qualität sehr solide, alles andere ist jedoch ziemlich nichtssagend. Es gibt kein Gefühl dafür, wie subtiler Horror aufgebaut wird: Bereits im Einstieg wird das Pendant zu Lisa gezeigt, es gibt billige Jumpscares bei dem mir ein riesengroßes Babygesicht ins Gesicht hüpfte und an anderer Stelle der Geist der Mutter aus dem Kleiderschrank.

Auch die Geschichte hat in der knappen Stunde nichts Spannendes zu erzählen und der inspirierte Twist am Ende wirkt peinlich. Man läuft immer wieder durch den Flur, sammelt im Keller Stücke eines zersprungenen Ouijabretts und wartet auf den nächsten Schocker. Mal fährt ein Spielzeug-Zug wie von Geisterhand vorbei, mal muss man ein simples Suchrätsel lösen. Hier und da öffnen sich auch Türen in andere Räume, oder man darf durch ein Loch in der Wand blicken, um kurz in einen Außenbereich manövriert zu werden.

Eine andere Form der Angst

 

 

 

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Eine Hommage mit wenig Eigenleistung. © 4P/Screenshot

Was P.T. bis heute so besonders gemacht hat, ist die Art Angst auszulösen: Immer wieder wurde man durch den selben Flur geschickt. Anders als bei Evil Inside, musste man dabei nicht zunächst noch in den Keller oder in andere Räume, sondern lediglich immer wieder und wieder durch den selben kurzen Flurabschnitt. Und so fühlte man sich bereits nach wenigen Minuten schrecklich verunsichert. Wer spielt hier mit mir, was ist vorgefallen? Man hatte unheimliche Angst, war gleichzeitig auch schrecklich neugierig was als Nächstes passiert. Schockmomente wurden nur sehr subtil und selten eingesetzt. Der Horror entstand vor allem im Kopf der Spielenden und es überwog die atmosphärische Beklemmung.  

 


Auch bei Evil Inside verspürte ich Angst, jedoch vorrangig, weil ich keine Lust auf den nächsten lauten Soundeffekt hatte. Ich kann mir vorstellen, dass das Spiel bei einigen Let’s Playern gut ankommen wird, die ihre Reaktion auf einige der Jumpscares dann an den Anfang schneiden, um Aufmerksamkeit für das Video zu wecken. Dieser Trend führte auch im Filmbereich dazu, dass immer mehr Horrorfilme produziert wurden, in denen einem möglichst oft Geister oder Dämonen ins Gesicht springen. Wenn ihr aber mal wieder etwas P.T-Flair sucht, spielt lieber Visage. 

  1. Usul hat geschrieben: 29.03.2021 17:19
    Sheepwars3 hat geschrieben: 29.03.2021 16:54Das war Hideo Kojimas missglückter Versuch, ein "Silent Hill" zu machen. Nur ein kleiner Ausschnitt eines overhypten Projekts.
    Overhyped, klar. Alle, die davon angetan waren, sind ahnungslose Trottel und wissen nix. Zum Glück gibt es aber einige wenige Erleuchtete, die was drauf haben. Wie etwa auch bei Konami, wo man diesen voll overhypten Rotz weggegrätscht hat.
    Stand da nirgends. ;-) Aber gut, da war wohl jemand dezent getriggert.

  2. Sheepwars3 hat geschrieben: 29.03.2021 16:54Das war Hideo Kojimas missglückter Versuch, ein "Silent Hill" zu machen. Nur ein kleiner Ausschnitt eines overhypten Projekts.
    Overhyped, klar. Alle, die davon angetan waren, sind ahnungslose Trottel und wissen nix. Zum Glück gibt es aber einige wenige Erleuchtete, die was drauf haben. Wie etwa auch bei Konami, wo man diesen voll overhypten Rotz weggegrätscht hat.

  3. Duugu hat geschrieben: 27.03.2021 17:22 Hm. Wer oder was ist ein „Playable Teaser“ bzw. P.T.? Irgendwie verwirrt mich das. :)
    Das war Hideo Kojimas missglückter Versuch, ein "Silent Hill" zu machen. Nur ein kleiner Ausschnitt eines overhypten Projekts.

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