Der Waisenknabe Cyprien lässt in Evil Twin nun auch auf der PS2 Alpträume wahr werden. Sein Abenteuer führt den elternlosen Jungen dabei durch surreal anmutende Jump`n`Run-Welten, die durch eine geheimnisvolle Macht aus dem Gleichgewicht geraten sind. Ob sich auf seinem Weg durch sein Unterbewusstsein nur die Story alptraumhaft präsentiert oder ob auch das Gameplay traumatische Erlebnisse aufkommen lässt, klärt unser psychologisches Test-Gutachten…
Vergangenheitsbewältigung
Als der mürrische Cyprien von seinen Freunden im Waisenhaus ausgerechnet an seinem Geburtstag, dem Tag, an dem seine Eltern starben, mit einer Überraschungsparty überrumpelt wird, reißt ihm der Kragen. Genervt zieht er sich in sein Zimmer zurück und verflucht seine Kameraden – nicht ahnend, dass dieser Fluch schaurige Realität werden sollte.
Denn schon kurz darauf, verschwinden er und seine Freunde in Cypriens erdachter Alptraumwelt, die zuvor auch seinen Teddybär Lenny verschlungen hatte. Wäre das nicht schon tragisch genug, erscheint auch noch der skurrile Elefantenverschnitt Wilbur, der Cyprien von Lennys Gefangennahme, dem ungewissen Verbleib seiner Freunde und einem dunklen Meister erzählt, welcher das eben betretene Reich Undabed ins Verderben getrieben habe.
Klar, dass Cyprien den Retter in der Not spielen, Lenny befreien, seine Freunde retten und Undabed wieder ins Gleichgewicht bringen soll. Nur mit einer Steinschleuder ausgerüstet rechnet sich unser unfreiwilliger Held allerdings keine allzu großen Chancen auf Erfolg aus. Dieses anfängliche Skepsis verfliegt jedoch, als Cyprien feststellt, dass er sich in den acht abwechslungsreichen Welten Undabeds nicht nur in sein Alter Ego Super Cyp verwandeln kann, sondern in dessen Gestalt auch über übernatürliche Kräfte verfügt.
Gespaltene Persönlichkeit
Zwar kann auch Cyprien hüpfen, laufen, klettern sowie Wurfgeschosse schleudern und Sprungattacken ausführen, aber Super Cyp rennt einfach schneller, hüpft höher und lässt`s bei Kämpfen mit Feuerbällen und Blitzattacken erst so richtig krachen. Um Cypriens dunkle Seite zu aktivieren, müsst Ihr allerdings zuerst die dazu nötige Energie besitzen, welche in Form von Super-Cyp-Köpfen unterwegs aufgesammelt werden kann.
Einmal verwandelt, nimmt diese Energie allerdings stetig ab. Auch bei Feindkontakt schwindet der Energievorrat. Sterben könnt Ihr als Super-Cyp, abgesehen von tödlichen Stürzen, aber nicht – ist die Energie aufgebraucht, verwandelt Ihr Euch lediglich in Cyprien zurück. Doch keine Angst, wenn ein Weiterkommen in einem der insgesamt 76 Spielabschnitte nur als Super-Cyp möglich ist, schlummert bestimmt auch eine Energiekapsel in der Nähe.