F1 2019 setzt auf die bewährte Formel, mit der man vor allem in den letzten drei Jahren ein ansprechendes Paket für die Fans des Motorsports geschnürt hat. Einmal mehr steht die umfangreiche Karriere im Mittelpunkt, in der man mit dem selbst erstellten Fahrer des mageren Editors nicht nur um Rennsiege kämpft, sondern den Wagen kontinuierlich durch die Investition von Ressource-Punkten in den Bereichen Antrieb, Chassis, Aerodynamik und Strapazierfähigkeit weiterentwickelt, die man durch die umfangreiche Testarbeit in den Trainings-Sessions verdient. Angefangen bei der Streckenakklimatisierung lernt man auch den optimalen Umgang mit Reifen und Benzin sowie die manuelle Bedienung des ERS und das Fahren am Limit für die Vorbereitung zur Qualifikation. Zwischendurch wird der Saison-Alltag außerdem durch Einladungs-Events aufgelockert und das Rivalen-System sorgt zusammen mit Team-Zielen für zusätzliche Motivation.
Alternativ kann man eine komplette Meisterschaft klassisch mit einem offiziellen Fahrer und ohne Wagenentwicklung absolvieren oder sich einen eigenen Rennkalender zusammenstellen. Darüber hinaus warten für Solisten eine Reihe von themenspezifischen Mini-Meisterschaften, die größtenteils erst freigeschaltet werden müssen. Im Zeitfahren kämpft man dagegen um einen Platz in den Online-Bestenlisten, in denen nicht nur verwendete Fahrhilfen und Setup-Nutzung markiert werden, sondern auch zwischen trockener und nasser Piste unterschieden wird.
Der Weg in die Königsklasse
Die größte Neuerung in diesem Jahr ist die Implementierung der Formel 2. Die Nachwuchs-Serie hat nicht nur ihre eigenen Regeln hinsichtlich Punktevergabe und Rennablauf, sondern erfordert auch eine Umgewöhnung hinter dem Steuer. Die Boliden haben zwar weniger Leistung als ihre großen Brüder aus der Formel Eins, reagieren beim Herausbeschleunigen aber durchaus zickig und durch die längeren Bremswege muss man sich an neuen Referenzpunkten orientieren. Derzeit findet man bei der Formel 2 aber nur die offiziellen Teams und Fahrer aus der 2018. Ein kostenloses Update soll die Inhalte auf den
aktuellen Stand bringen, so dass man bald auch mit Mick Schumacher & Co durchstarten kann.
Innerhalb der Karriere spielt die Formel 2 zu Beginn ebenfalls eine Rolle. Keine Sorge: Man muss keine komplette Saison absolvieren, bevor man endlich im F1-Cockpit landet. Stattdessen wird man in Szenarien geworfen, bei denen man in der Regel nur die letzten Runden eines Rennens überstehen und Ziele erfüllen muss. Gleichzeitig wird der Weg für den neuen Story-Ansatz geebnet: Wie bei DTM Race Driver versucht es Codemasters erneut, eine kleine Geschichte rund um Fahrer-Rivalitäten zu erzählen, enttäuscht dabei aber mit einer amateurhaften Inszenierung und klischeebehafteten Figuren. Es stört nicht, aber man hätte darauf verzichten können. Gleiches gilt für die Interviews, in denen man mit den gebotenen Auswahlmöglichkeiten sehr offensichtlich seine Selbstdarstellung erhöhen, sich als Teamplayer erweisen oder bestimmten Entwicklungsbereichen schmeicheln kann. Nett ist die Neuerung, dass man jetzt auch Transkripts seiner Rivalen lesen und entsprechend darauf reagieren darf. Ärgerlich dagegen, dass die fiktiven Darsteller im Rahmen der Karriere reale Piloten aus ihren Cockpits verdrängen und im Mercedes-Team dadurch z.B. Valtteri Bottas fehlt.
Bewährte Qualitäten
Abseits der Formel-2-Integration und den leichten Regelanpassungen wie dem Zusatzpunkt für die schnellste Runde bleibt aber viel beim Alten, was angesichts der gelungenen Auftritte in den letzten Jahren durchaus als Lob verstanden werden kann. Es gibt also weiterhin die umfangreichen Setup-Optionen, die spürbare Abnutzung der verschiedenen Reifenmischungen, den informativen Funk-Austausch mit der Box inklusive optionaler Sprachsteuerung und ein dynamisches Wettersystem, das nicht nur klasse aussieht, sondern auch Strategien und den Rennverlauf durcheinanderwirbeln kann. Immer wieder schön ist auch die taktische Komponente, wenn man dynamisch die Motorleistung anpasst oder die manuelle Kontrolle über das ERS übernimmt. Die Fahrphysik fühlt sich ebenfalls vertraut an und Codemasters trifft einmal mehr die goldene Mitte zwischen Anspruch und Fahrspaß, die durchaus ein gewisses Maß an Feingefühl erfordert. Obwohl die Steuerung der Kraftpakete schon am Controller gut funktioniert, sollte man allein aufgrund des gelungenen Force Feedbacks ein Lenkrad bevorzugen. Doch auch wer auf Hilfen wie Traktionskontrolle, ABS oder den Bremsassistenten verzichtet, ist mit einem Wheel eindeutig besser bedient, selbst wenn sich Fahrfehler und Unfälle durch die optionale Rückspulfunktion korrigieren lassen. Schraubt man die Sensibilität des Schadensmodells nach oben, ziehen bereits leichte Kollisionen Beeinträchtigungen nach sich und das vorzeitige Aus nach einem Totalschaden ist ebenfalls keine Seltenheit. Im Rahmen der Karriere spielt zudem der Verschleiß der einzelnen Komponenten eine große Rolle,so dass z.B. zwischendurch Defekte am Turbo, dem Elektromotor oder der Öffnung des Heckflügels (DRS – Drag Reduction System) auftreten können.
Ich glaube mit VR wären die aktuellen Konsolen und ihrer Leistung einfach überfordert, das Game mit mindestens 60FPS (besser 90FPS) pro Auge dar zu stellen. Der VR Modus von DriveClub kann ja zB auch kein Fahrerfeld simulieren.
Ich hoffe aber es wird dabei gelernt für den Nachfolger.
Persönlich vertraue ich aber auf den Test und hab es mir schon auf die Einkaufsliste gesetzt.
ich habs mir nicht gekauft. Noch nicht. Bin noch am überlegen. Ich hätte es gerne, wegen den 90er Wagen. Aber es fühlt sich für mich bisher komisch an mit den Wagen auf modernen Strecken zu fahren. Wenn Hockenheim kommt oder dabei wäre, würde ich es sofort kaufen.
Kannst Fifa und CoD auch nicht danach bewerten dass man ab Teil 1 jedes Game gespielt hat.
Ein Spiel muss für sich stehen und so beurteilt werden ohne als Voraussetzung zu haben Spiel aus der Serie zuvor zu besitzen.
Kann genauso dein erstes F1 Game sein was du dir zulegt Was hast jetzt von einer schlechten Bewertung weil sich gegenüber dem Vorgänger (den man dann gar nicht kennt) zu wenig getan hat?
Man kann im Test ja anmerken dass es für Besitzer vom Teil davor keine großen Neuerungen außer dem aktuellen Fahrer-und Team gibt. Aber deswegen den Spielspaß schlechter bewerten als F1 2018 obwohl vom technischen wie vom Gameplay keine Rückentwicklung stattgefunden hat wäre unsinnig.
Tests sollen dazu dienen Käufer und Konsumenten zu warnen wenn zu viel Geld verlangt wird für das Endprodukt...das kommt davon wenn man subjektiv wertet und Objektivität außen vor lässt in der Endwertung...