In Fat Princess Adventures gilt es nicht nur eine, sondern gleich zwei entführte Prinzessinnen zu retten – und zwar aus den Fängen der bösen Königin Bitter, welche die Macht über ganz Großfrittannien an sich reißen will. Das schweißt sogar die eigentlich verfeindeten roten und blauen Könige zusammen, in deren Auftrag man sich an die Befreiung der gekidnappten Königstöchter macht. Unterwegs bekommt man es dann nicht nur mit den Schergen der machthungrigen Königin, sondern auch jeder Menge anderer Widersacher zu tun, die es in vertraut blutiger Cartoon-Manier platt zu machen gilt.
Wer will, kann den Gewaltgrad auch anpassen und umherwirbelnde Gliedmaßen in bunten Konfetti- und Spielzeugregen verwandeln – der herrlich bekloppten Hack’n’Slay-Action steht beides gut zu Gesicht. Der Charaktereditor lässt einen sogar Hand an die verbale Humorschraube legen und seinem jederzeit veränderbaren Alter-Ego Stimme und Sprüche eines Helden, Clowns, bösen Genies, Zen-Meisters oder Emos geben – und das sogar auf deutsch!
Auch Geschlecht, Hautfarbe und Aussehen lassen sich individuell festlegen, entsprechende Personalisierungen fortlaufend freischalten.
Aber bitte mit Sahne
Ansonsten werden Gold und Diamanten für Ausrüstungs-Upgrades, Erfahrungspunkte für Stufenaufstiege und natürlich jede Menge Kuchen zur Gesundheitsauffrischung gesammelt. Doch wer zu viele Torten in sich hineinstopft, verärgert nicht nur lädierte Mitspieler, sondern läuft auch Gefahr, sich vorübergehend in einen unbewaffneten, wenn auch nicht wehrlosen Fettklops zu verwandeln. Erbeutete Ausrüstung wird hingegen fairer Weise stets dupliziert und jedem Teammitglied zugeteilt, bereits im Besitz befindliche Exemplare automatisch in Gold umgewandelt.
Das jederzeit aufrufbare Ausrüstungsmenü bleibt dadurch angenehm schlank und bedienungsfreundlich. Wirft ein Spieler einen Blick auf sein Inventar, wird dies sogar optisch angezeigt, so dass man ihm währenddessen den Rücken freihalten kann. Bis zu drei Weggefährten lassen sich entweder lokal oder im Netz rekrutieren. Online kann man seine Suche nach Freunden, Schwierigkeitsgrad und Spielmodus filtern. Neben der Story-Kampagne gibt es nämlich auch noch die Möglichkeit, bereits absolvierte Einsätze unter zufällig ausgelosten Bedingungen zu wiederholen, um Extrakohle zu verdienen.
Flexible Beutejäger
Wie beim PS3-Debüt der Serie ist die gewählte Charakterklasse nicht in Stein gemeißelt und kann an jedem Kontrollpunkt beliebig gewechselt werden. Veteranen dürften sich sofort heimisch fühlen, wenn man als Krieger mit Schwert und Schild ganz vorn mitmischt, seine Gegner als Bogenschütze und Magier auf Abstand hält oder als flexibler Techniker mit Hammer und Bomben hantiert.
Dank manueller Zielaufschaltung gehen kaum Angriffe ins Leere und auch das Verwandeln von Zielobjekten in Hühner ist wieder mit von der Partie, während man im aufgeladenen Super-Modus selbst Bossgegnern das Fürchten lehrt.
Die Steuerung ist angenehm handlich und meistert auch häufiges Klassenwechseln mit Bravour. KI, Kamera und Kollisionsabfrage haben hingegen mit seltenen, aber nervigen Aussetzern zu kämpfen, die sich manchmal sogar nur mit einem Spielabbruch beheben lassen. Steigt der Host einer Online-Partie aus, heißt’s sogar für alle Spieler Game Over. Die humorvolle Inszenierung stimmt aber meist schnell wieder versöhnlich und lässt einen zu immer neuen Klopp- und Sammeltouren aufbrechen. Schließlich will man seine Ausrüstung ja bis ans Limit bringen und auch den höchsten Schwierigkeitsgrad irgendwann meistern.
Den ersten Teil hab ich ja echt geliebt. Ich denke mal, dass dieser hier sehr bald bei PS+ auftauchen wird.