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Fez (Plattformer) – Coole Drehmechanik, cleveres Spiel!

Sieben Jahre nach seinem Entwicklungsstart ist Phil Fishs Indie-Liebling Fez auch für die PS3, PS4 und Vita erhältlich. Bereits 2008 bekam das Konzept eine IGF-Auszeichnung für seinen besonderen visuellen Stil: Pixelgrafik war seinerzeit noch nicht so gängig, doch der besondere Kniff daran war die coole Drehmechanik, welche völlig neues Um-die-Ecke-Denken erforderte.

© polytron / polytron / Trapdoor / Microsoft

Der besondere Dreh

[GUI_PLAYER(ID=109983,width=475,text=Die Trixel-Engine dreht die nur scheinbar flache Pixelwelt auf faszinierende Weise.,align=left)]Auch wir lobten vor zwei Jahren das frische Spielgefühl, welches man zuerst nur auf der Xbox 360 erleben konnte. Nach der PC-Umsetzung hat sich das spanische Studio BlitWorks um Versionen für die aktuellen PlayStation-Systeme gekümmert, welche jetzt als Download erhältlich sind. Phil Fish hat sich dagegen aus der Branche zurückgezogen – nach einigen kontroversen Diskussionen und einem offenbar hitzigen Streit mit dem Spieljournalisten Marcus Beer. Die Arbeit am Nachfolger wurde eingestellt.


Glücklicherweise kommen PlayStation-Spieler jetzt immerhin in den Genuss des Vorgängers, welcher noch genauso fesselt wie vor zwei Jahren. Das Pixel-Design wirkt zwar nicht mehr ganz so frisch wie damals, sprüht aber vor liebevollen Details. Die Welt erscheint trotz des kantigen Designs sehr lebendig: In den hoch gebauten Plattform-Dörfern spazieren blockige Männchen grinsend durch ihren Alltag und überall sieht man zwitschernde Vögel herumtollen.

Reise durch die Dimensionen


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Hinterm Horizont geht’s weiter… © 4P/Screenshot

Auch die Einleitung verzaubert: Nach einem mystisch inszenierten Ereignis erfährt Hauptfigur Gomez, dass sein zweidimensionales Zuhause nicht die einzige existierende Dimension ist. Fortan kann er die komplette Welt um die hoch gebauten Türme herum drehen, an denen er über Plattformen emporspringt. Ein Druck auf die L- oder R-Taste und schon dreht sich das Gebäude um 90 Grad. Eine eben noch unerreichbare Plattform liegt durch den Perspektivwechsel plötzlich direkt neben dem Helden, so dass er sie mit einem herzhaften Sprung erreicht. Der so geschaffene Weg führt zu einer Hütte mit einem leuchtenden Würfel. Gomez muss alle Exemplare der kleinen schwebenden Objekte einsammeln, um seine Welt zu retten.

Man dreht und wendet sich die Welt also stets so lange zurecht, bis sich durch die veränderte Perspektive neue Wege eröffnen. Wenn ihr mehr über die Spielmechanik erfahren wollt, solltet ihr einen Blick auf den Trailer oder den Test des Originals werfen. In diesem Nachtest geht es primär darum, wie die Umsetzung gelungen ist. Das spanische Team hat das Original sauber portiert: Im Gegensatz zur Xbox-360-Version sind mir keinerlei Ruckler, Abstürze oder andere technische Probleme aufgefallen. Lediglich Gomez‘ Sprungverhalten wirkt nach wie vor etwas träger als in den meisten 2D-Plattformern, woran ich mich aber schnell gewöhnt habe. Am schönsten sieht die farbenfrohe Kulisse auf der PS4 aus, dort läuft das Spiel in 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde. Auf der PS3 wirken die Gebäudekanten einen Deut unschärfer und das Bild allgemein ein klein wenig unruhiger – die Unterschiede bleiben aber minimal. Auch auf der Vita flutschte alles flüssig über den Schirm. Wer möchte, kann auf dem Handheld übrigens Kamera, Übersichtskarte und andere Details auf dem Touchscreen oder dem Rückseiten-Touchpad bewegen. Auf den übrigen Systemen wird all das konventionell mit

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Stein get! © 4P/Screenshot

den Sticks erledigt, was ähnlich gut funktioniert.

Einmal kaufen, überall spielen


Ein echter Vorteil ist die Unterstützung von Crossbuy- und Cross-Save: Wer das Spiel kauft, darf es auf allen drei Plattformen benutzen. Wählt man keinen lokalen, sondern einen Cloud-Speicherstand, kann man auf einem der Systeme anfangen und nahtlos auf einem anderen weiterspielen. Das System übermittelt den automatischen Spielstand alle paar Sekunden (oder bei der nächsten Gelegenheit) ins Netz. Wer z.B. nach ein paar Stunden an der PS3 mit der Vita ins Nebenzimmer ausweicht, kann dort nahtlos weitermachen. Um versehentliches Löschen zu verhindern, fragt die Konsole vorher nach, ob man lieber aus der Cloud oder den letzten lokalen Speicherstand laden möchte. All das funktionierte in unserem Test erfreulich gut.

 

  1. Ich spiele das Spiel momentan ebenfalls zum ersten Mal (ebenfalls am PC) und bin der Meinung, dass es mit 90 % noch unterbewertet ist, so verflucht scheißeclever, wie die Spielmechanik und die auf ihr aufbauenden Hirnschmelzer sind. Das letzte Mal, dass ich ein Knobelspiel SO geliebt habe, dürfte bei Braid gewesen sein. Einfach nur größtartig.

  2. Was für ein überbewertes Spiel... War lange nicht mehr enttäuscht von einem Game wie von FEZ, das überall hochgejubelt wird.
    Es spielt sich nicht flüssig, die Welt wirkt trotz aller Retro-Freuden steril und kalt, die Bugs sind teilweise unter aller Sau (spiele am PC) und Spielspaß kommt meist nicht auf, weil das Spiel verkünstelt wirkt. Man merkt, wie verbissen Phil am Spiel gearbeitet hat, jedes Detail ist wohlüberlegt, mit der Folge, dass es immer und immer wieder nach "Arbeit" wirkt, in der FEZ-Welt voranzukommen. Was bei den unübersichtlichen Karten und Wegen gerade am Anfang fast schon nervt.
    Schade, schade, nach mehr als 6h habe ich es dann entnervt aufgegeben. Die Kulisse, so fröhlich sie im ersten Moment wirkt, hat eigentlich gar nichts mit dem Spiel an sich zu tun.
    Trotzdem: Die Wertung ist grundsätzlich nachvollziehbar, wenn man sich damit abfindet, dass es sich hier um ein Puzzle/Knobel-Spiel handelt, welches knifflige Rätsel enthält und den Spieler fordert. Wer wie ich an ein nettes Spiel für zwischendurch gedacht hat (wie z.B. das wunderbare Steampunk Dig) und mehr Wert auf Jump 'n Run Features legt, sollte bei FEZ unbedingt Probe spielen...

  3. Chibiterasu hat geschrieben:Oh Mann, werden wir jetzt empfindlich bloss wei sich hinter Herrn Luibl kein anonymer Forenuser verbirgt?
    Sind doch relativ harmlose (und imo durchaus zutreffende) "Anfeindungen".
    Wer sich wie ein Assi-Arsch aufführt, darf sich nicht wundern, wenn er so betitelt wird!

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