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FIFA 21 (Sport) – Fußball mit Rückspulfunktion

Während sich PES… Entschuldigung, eFootball PES in dieser Saison auf ein 30-Euro-Kader-Update beschränkt, fährt EA weiterhin die Vollpreis-Schiene. In FIFA 21 gibt es ein paar spielerische Änderungen, neue Straßenfußball-Geschichten und natürlich das dickste Lizenzpaket der Branche. Aber reicht das, um den Kauf zu rechtfertigen? Unser Test bemüht sich um eine Antwort…

© EA Sports / Electronic Arts

Lizenzmacht

 

Nur 16 weibliche Nationalteams zählen zum Aufgebot, dafür unzählige Original-Männermannschaften. Von Deutschlands 3. Liga über die ersten Spielklassen aus Rumänien, Mexiko oder Korea bis hin zu den prominenten Divisionen wie Bundesliga, Serie A, La Liga, Premier League oder Ligue 1; natürlich komplett mit echten Logos, vielen Originalstadien & Co. Wenngleich Konamis aktuellstes eFootball PES in puncto Gesichter und Spiel-Animationen vielfach mithalten kann, ist das Drumherum bei FIFA 21 einfach zwei Klassen besser: Einlauf, Spielervorstellung, ein paar Worte zu den Mannschaften von den Kommenatoren Buschmann und Fuss (die mir gut gefallen), beim Torerfolg nach vorn stürmende Fans, Bandenwerbung, bekannte Einblendungen oder sich abklatschende Superstars. All das sieht natürlich noch nicht genau aus wie im TV, kommt dem echten Sport aber schon ziemlich nahe. Ich schäme mich nicht, zuzugeben, dass FIFA 21 mir als Fan von großem Fußball-Tamtam, von Champions League und El Clásico, in dieser Hinsicht einfach richtig viel Spaß macht. Leider gibt es immer noch Diskrepanzen zwischen den Stars, die ihren Vorbildern entsprechend ähneln, und solchen aus der dritten und vierten Reihe, die halt „irgendwie“ nach dem Spieler aussehen. Solche Fälle gibt es nicht z.B. in der 2. Bundesliga beim HSV:  Dort ist ein Tim Leibold gut getroffen, Hinterseer und Terodde können da nicht mithalten. Und bei vielen (vor allem älteren) Spielern nutzt EA nach wie vor die Gesichter, die sie schon seit Jahren verwenden (z.B. bei Aaron Hunt).

 

Auf dem Platz

 

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Kreative Läufe: Ein bisschen Übung und Geschick vorausgesetzt, könnt ihr eure Mitspieler nun besser denn je in freie Räume schicken. © 4P/Screenshot

Über das Zurückspul-Feature habe ich bereits eingangs gesprochen, doch die Entwickler haben auch so ein paar Neuerungen auf dem Platz eingeführt. Trotzdem, und da möchte ich sehr klar sein, ist FIFA 21 von FIFA 20 nicht so weit entfernt wie ich mir das für einen Vollpreis-Nachfolger wünsche. Aber es gibt sie, die Veränderungen (welche EA auf der offiziellen Webseite sehr breit auswalzt): Das „agile Dribbling“, ausgelöst durch die R1/RB-Taste, erlaubt viele wendige Manöver mit dem Ball auf engstem Raum. Das sieht nicht nur schick aus, sondern gibt den Angreifern mehr Möglichkeiten, sich gegen die physisch stärkeren Abwehrrecken zu behaupten. Auch die „kreativen Läufe“ gefallen mir: Nach dem Pass zu einem Mitspieler kann man einen Lauf des bisherigen Spielers in jede Richtung auslösen – das erfordert zwar etwas Umdenken und viel Übung, kann aber für einige sehr spektakuläre Läufe und dann tödliche Pässe sorgen. Interessant finde ich auch die „Spieler-Festlegung“, so bindet man sich für kurze Zeit an einen Sportler, auch wenn man einen Pass spielt, kann dann zum gewünschten Ort sprinten und den Ball wieder anfordern. Schade übrigens, dass sich die Entwickler nicht die Mühe gemacht haben, solche Feinheiten in eigens designten Trainingslektionen an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Denn grundsätzlich machen mir die Abwehr- und Angriffssituationen, die Schuss- und Dribbel-Prüfungen oder Standard-Lektionen des Modus „Skill-Spiele“ viel Spaß.

 

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Sieht schon geil aus: Der Blick über die Schulter von Roman Bürki ins Stadionrund. © 4P/Screenshot

Generell störe ich mich mal wieder an der Formelhaftigkeit des Spielablauf, auch in FIFA 21. Manche Situationen wirken wie vorprogrammiert, erfolgsversprechende Muster lassen sich ausnutzen. Auch das zu schnelle Überbrücken des Mittelfelds gefällt mir nicht. Im Detail finde ich das letzte PES, egal ob in der 2019er Ausführung oder dem Season Update, schon noch das bessere, realistischere Fußballspiel, bei dem sich auch die Ballphysik satter und echter anfühlt. Trotzdem hat FIFA Fortschritte gemacht: In der 21er Inkarnation scheint in der Abwehr mehr Verantwortung auf mir zu lasten und ich finde klasse, wie zielsicher auch lange Flachpässe genau zu dem Mitspieler gehen, den ich beim Abspiel im Sinn hatte. Ein Lob muss ich auch den Verteidigern aussprechen, wenn ich über die Außen angreife – speziell flache Flanken oder Querpässe vors Tor werden nun besser antizipiert und abgefangen. Die gute virtuelle Repräsentation von Körperkontakt oder das Abschirmen des Balls kennt man aber bereits aus den Vorjahren.

  1. Schreiben soll ja helfen den Frust abzubauen, den ich nach drei Wochen Fifa21 habe.
    Mein letztes Fifa war 19, das ich damals für 15€ im Frühjahr mir geholt hatte. FIFA21 ist mein erstes Vollpreis Fifa seit Fifa14.
    Der Start war eigentlich ganz gut. Habe eine Meisterliga mit Augsburg begonnen, und in den Freundschaftsspielen vor der Saison festgestellt, dass der Schwierigkeitsgrad Weltklasse zu mir passt.
    Anfangs noch oft Unentschieden gegen die KI gespielt, nach 20 Spieltagen aber auf Platz 3. Bayern 5:0 geschlagen, aber auch mal gegen Köln 5:0 verloren. Was zu meiner ersten Kritik führt: Warum sind Spiele gegen Top-Teams gefühlt einfacher als gegen Kellerteams? Bayern konnte ich 90 Minuten gnadenlos auskontern. Was ich ziemlich schnell verändert habe, war eine geringere Pass- und Schusshärte, und eine höhere Fehlpassrate der KI. In den Grundeinstellungen jagt die KI ständig 70m Pässe quer über den Platz genau in den Fuß der Flügelspieler. Und Schüsse sind sowas von unrealistisch hart. Die Meisterliga selbst ist gefühlt seit Fifa10 unverändert.
    Dann habe ich FUT getestet. Nach 2 Wochen FUT mit rund 50 Spielen habe ich ohne Echtgeldeinsatz ein 84er Team aus Goldspielern, ohne jede Sonderkarte. Ich habe fast alle Spiele in Liga 6 gespielt, Skill ca. 870. Soweit so gut. NUR:
    1. Alle in FUT spielen mit den gefühlt 50 gleichen Spielern. Es zählt faktisch nur Speed, Abschluss und 5 Sterne Dribbling. Dazu fallen zu 95% immer die identischen Tore: Ein oder 2 Spieler laufen oder dribbeln sich durch und stehen 1vs1 gegen den Torwart. Fernschüsse werden fast immer geblockt, Flanken schlägt einfach keiner, weil man eh durch die Mitte durchlaufen kann.
    2. Speed Speed Speed. Konter Konter Konter. Es ist ein einziges von Strafraum zu Strafraum gerenne ohne Mittelfeld. Dribbling, Speed, und die komischen Tricks sind viiiieeel zu mächtig.
    3. Verteidigen ist nahezu unmöglich. In meinen 50 Spielen hatte ich einen Schnitt von 7-8 Toren im Spiel, ein 6:6, 8:5, 7:4 .. waren keine...

  2. SWey90 hat geschrieben: 25.10.2020 01:09 Ein gravierendes Problem bei FuT ist, dass nicht nur durch äußere Faktoren wie massiven Einsatz von Geld eingegriffen wird in den "Wettbewerb", sondern auch ingame durch Serien und leichten Abweichungen mit krassen Auswirkungen.
    Der Gamer soll schließlich bestrebt sein immer die Dynamik "höher, besser, neu" zu foricieren. Da gehen plötzlich keine Chancen mehr ins Netz oder man kommt dauernd zu spät in den Zweikampf (andererseits schafft man auch mal gigantische Aufholjagden, wenn das Spiel es will).
    Bei Fifa 20 war ich phasenweise in einer grottenschlechten Division (sozusagen das FuT-Ligasystem) und kam kaum mehr zu Erfolgserlebnissen. Mein Kumpel - der seit Jahren FuT spielte und das exzessiv und gefühlt 5 Divisions besser lag - hat dann mal bei mir ein Match mit meinem Team in meiner miesen Liga gespielt. Und ebenfalls deutlich verloren, obgleich er mit seinem Account ja in ganz anderen Sphären zockt.
    Zudem treibt EA das noch an mit inflationär erscheinenden Special-Karten, wodurch die Leute, die Echtgeld rein buttern, stets wieder motiviert werden, sich einen Vorsprung zu holen.
    FuT ist quasi ein speziell ausgerichteter Momentaum-Modus, der extrem auf Monetarisierung ausgelegt ist.
    Wie schön könnte FuT sein (ohne Momentum), wenn es einen zweiten Modus gäbe, bei dem man nicht nur Chancen mit 85er-Teams hat, sondern mal mit Lieblingsspielern oder besonderer Taktik agieren könnte. Sozusagen mit Qualitätslimit.
    Spielt man die normale Online-Liga oder mal gegen den angesprochenen Kumpel in einem "normalen" Freundschaftsspiel, erlebt man eine völlig andere, rationalere Ingame-Welt auf dem Grün.
    Darüber hinaus ist das eigentliche Prinzip von FuT gar nicht mal so sinnig, wenn man bedenkt, dass die besten Chemie-Werte durch Spieler aus dem selben Verein entstehen.
    momentum war bis mitte der vorletzten season auch in der online-liga offensichtlich vorhanden. hat mit fifa 16 angefangen, wurde aber mit dem letzten patch von fifa 19...

  3. Ein gravierendes Problem bei FuT ist, dass nicht nur durch äußere Faktoren wie massiven Einsatz von Geld eingegriffen wird in den "Wettbewerb", sondern auch ingame durch Serien und leichten Abweichungen mit krassen Auswirkungen.
    Der Gamer soll schließlich bestrebt sein immer die Dynamik "höher, besser, neu" zu foricieren. Da gehen plötzlich keine Chancen mehr ins Netz oder man kommt dauernd zu spät in den Zweikampf (andererseits schafft man auch mal gigantische Aufholjagden, wenn das Spiel es will).
    Bei Fifa 20 war ich phasenweise in einer grottenschlechten Division (sozusagen das FuT-Ligasystem) und kam kaum mehr zu Erfolgserlebnissen. Mein Kumpel - der seit Jahren FuT spielte und das exzessiv und gefühlt 5 Divisions besser lag - hat dann mal bei mir ein Match mit meinem Team in meiner miesen Liga gespielt. Und ebenfalls deutlich verloren, obgleich er mit seinem Account ja in ganz anderen Sphären zockt.
    Zudem treibt EA das noch an mit inflationär erscheinenden Special-Karten, wodurch die Leute, die Echtgeld rein buttern, stets wieder motiviert werden, sich einen Vorsprung zu holen.
    FuT ist quasi ein speziell ausgerichteter Momentaum-Modus, der extrem auf Monetarisierung ausgelegt ist.
    Wie schön könnte FuT sein (ohne Momentum), wenn es einen zweiten Modus gäbe, bei dem man nicht nur Chancen mit 85er-Teams hat, sondern mal mit Lieblingsspielern oder besonderer Taktik agieren könnte. Sozusagen mit Qualitätslimit.
    Spielt man die normale Online-Liga oder mal gegen den angesprochenen Kumpel in einem "normalen" Freundschaftsspiel, erlebt man eine völlig andere, rationalere Ingame-Welt auf dem Grün.
    Darüber hinaus ist das eigentliche Prinzip von FuT gar nicht mal so sinnig, wenn man bedenkt, dass die besten Chemie-Werte durch Spieler aus dem selben Verein entstehen.

  4. Naja was erwartet man auch von einem Sportspiel das auf einer eigentlich konzipierten Ego-Shooter Engine läuft? Frag mal die Programmierer wieviel Spaß es macht mit solch einer Engine ein Sportspiel zu realisieren.
    Da muss zur PS5 ein Neustart her, mit einer (neuen) Engine die für Sportspiele gedacht ist und nichts anderes. Die Ignite Engine war auf jeden Fall besser für Sportspiele als die Frostbite Engine. Bin ja gespannt ob 2K den Next Gen Trip wirklich schafft abseits von aufgebohrter Grafik.... (ich befürchte Schlimmes)

  5. sooo. nun habe ich ca 70 spiele in der online-liga gemacht und muss sagen dass dieser teil des spiels - der in meinen augen am meinsten zählt - hätte eine solide 80 verdinet. es kam ein mega-patch und seither ist das game in der online-liga eine solide "gut" wertung. aber ich gebe zu dass ich den singelplayer noch nie gespielt habe - nur die skilltrainings machmal um freistöße und ecken zu üben. ich rede audrücklich nur von der online-liga! eine glatte 80er wertung seit dem patch der das gesammte gameplay deutlich verbessert hat. klar zählt im pvp auch der vergelich an einer konsole - aber wenn halt keiner deiner freunde ständig 7:1 verlieren will spielt man eben online gegen andere cracks^^

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