Verteilt auf ein Gelände von 20 mal 25 Feldern warten knapp 40 Ritter, Magier und Schützen der finsteren Nohr auf meine kleine Heerschar. Das Ziel lautet: alle vernichten. Hey, ich bin doch drei zu eins unterlegen – ist das nicht unfair? Nein, das Jammern angesichts des numerisch überlegenen Feindes ist nicht nötig. Auch meine Ninja, Falkenritter, Skalden und Samurai haben eine Chance. Denn in Fire Emblem Fates entscheidet nicht die Masse, sondern die Klasse der Truppe. Sowohl, wenn man sich nach sechs Kapiteln für „Vermächtnis“ als auch noch deutlicher, wenn man sich für das strategisch anspruchsvollere „Herrschaft“ als Kampagne entscheidet – wir empfehlen selbst Kennern auf Seiten der Hoshido mit Ersterer zu starten.
Auch wenn die Balance stark schwanken kann: Schon auf dem zweiten der drei Schwierigkeitsgrade wird man auch dort angenehm gefordert und kann sich mit den entscheidenden taktischen Mechaniken langsam sowie in vielen optionalen Gefechten vertraut machen.
Ganz wichtig ist nämlich: Diesen Luxus sporadischer Kämpfe für permanentes Leveln und Goldscheffeln bietet „Herrschaft“ auf Seiten der Nohr nicht. Hier geht es anspruchsvoller zur Sache, so dass in den knackigen Gefechten meist nur optimale Kombinationen von Einheiten sowie Routen den Sieg bringen. Schon in einer der ersten Schlachten, in der man 16 Ungesichter besiegen soll, wird man gnadenlos überrollt, wenn man seine Kämpfer nicht clever kombiniert. Denn die territorialen sowie persönlichen Beziehungen sind der Schlüssel zum Erfolg auf den Schlachtfeldern.
Nachbarschaftsbonus und Beziehungskiller
Zum einen profitieren Kämpfer nicht nur in Form erhöhter Werte davon, wenn sie neben- oder hintereinander stehen: Nur so können auch gefährliche Doppelschläge ausgeteilt werden, wenn man angegriffen wird! Es lohnt sich also, seine Figuren clever zu positionieren. Zum anderen kann man sie zu Partnern kombinieren, die dann auf einem Feld kämpfen – die Haupteinheit greift an, die Nebeneinheit verteidigt; diese Rollen darf und muss man dynamisch wechseln, wenn man z.B. einen Heiler und einen Krieger verbandelt. Je enger die Beziehung zwischen ihnen, desto besser kämpfen sie zusammen.
Ist dieses Duett öfter in einer Schlacht aktiv, gewinnt es Schildpunkte, die irgendwann eine Doppelverteidigung auslösen. Außerdem können Freunde oder Partner über Siegel die Klasse bei gleich bleibender Stufe wechseln – die Entwicklung von Beziehungen lohnt sich also auch perspektivisch.
Aber wann ist es klüger, seine Einheiten aufzuteilen und sie benachbart kämpfen zu lassen? Und wann sollte man möglichst viele Paare bilden? Das richtet sich nach den Anforderungen auf dem Schlachtfeld: Mal ist es besser, mit vielen Einzelkämpfern und schachbrettartig verteilt anzugreifen, mal lohnt sich gerade in engen Bereichen oder bei besonders starken Feinden die Paarbildung. Oder wenn man mal einen Heiler, Schützen oder Adligen schnell von A nach B bringen muss, ist das Aufsitzen auf einem Wyvern natürlich ideal – ganz unabhängig von der Bindung der beiden. Genau diese Balance bei ständig wechselndem Gelände und Karteninteraktionen zu finden, macht einen sehr großen Reiz des Spiels aus – vor allem in „Herrschaft“ gibt es manchmal nur spezielle Lösungen, so dass man länger tüftelt. Es ist also bei weitem nicht so, dass man mit ein und derselben Taktik und hoher Teamchemie immer das Ziel erreicht.
Das mit Kaze habe ich mittlerweile selbst spielerisch erfahren und bin froh mit ihm den Supportrang A gehabt zu haben.
Was den Waffendreieick angeht, kann man sich auch einfach den Farbcode RGB merken.
Rote Waffen > Grüne Waffen > Blaue Waffen
Mal abgesehen von den Sonderwaffen, die den Waffendreieck entgegengesetzt umdrehen können.
@DonDonat
Herrschaft ist wahrscheinlich der schwerste der drei Wege weil man keine oder nur sehr wenig Trainigsmöglichkeiten zwischen den Kapiteln bekommt. Spontan fällt mir nur das kostenlose DLC "Vor dem Erwachen" im Drachentor ein. Das öfter zu machen endet allerdings schnell im Grind und ist daher eher schlecht als recht :/
Meine Schwester spielt auch den Nohr-Pfad und hat den Schwierigkeitsgrad vor kurzem eben deswegen auf Anfänger umgestellt. Es ist in Fire Emblem generell normal, dass du eine Einheit sofort verlieren kannst, wenn sie auch nur einmal falsch platziert wurde. Das hatte ich oft nach 1 1/2 oder sogar 2 Stunden, als Einsteiger in die Serie ist es bei weitem keine Schande den Perma-Death auszuschalten. Auf Dauer kann das ziemlich frustrieren und vermiest dir evtl. das gesamte Spiel. Vor allem wenn so ein Gegner mit der Fähigkeit "Talion" vor dir steht und du siehst es zu spät x_X
Falls du aber weiter im klassischen Modus spielen willst: Merk dir die beiden Waffendreiecke
Schwert > Axt > Lanze > Schwert
und
Magie > Bogen > Dolch/Shuriken > Magie
und versuche Einheiten zu finden, die generell mehr als einen Schlag standhalten können und mit denen du dich langsam vorantasten kannst. So dauerts zwar etwas länger, aber auf diese Weise verliest du nie Einheiten.
Auf hoshidischer Seite wären die "Tanks" Hinata, Oboro und Hana. Bei den Nohren weiß ich das leider nicht :( Versuchs evtl. mal mit Benny (außer gegen Magier) oder Serena (die müsste das Gegenstück zu Hana sein) und zur Not mit deinem eigenen Charakter, der hält viel mehr aus als der Hauptcharakter aus FE: Awakening.
@Chigai
Ich müsste dir einen Story-Spoiler geben um das zu erklären. Wenn du nicht warten kannst oder es unbedingt wissen willst, klapp das hier auf
@Junko
Nun, ich habe Kaze und Avatar auf Support Rang A gebracht und sehe dabei nicht weshalb es gerade mit ihm gemacht werden sollte?
Edit:
'Spiele zur Zeit den Hoshido-Pfad auf schwer, obwohl ich lieber direkt den dritten genommen hätte (was bei mir möglich war, jedoch die Warnung nicht ignoriert habe)
@Junko
Ich spiele Herrschaft, hab nämlich bald Prüfungen und deswegen nur Abends kurz Zeit dem Spiel einen Besuch abzustatten
Hab jetzt knapp 10h gespielt und glaube entweder hab ich das Kampfsystem noch nicht ganz verstanden oder aber manchmal sind die KIs selbst unter "Einfach" etwas unfair (speziell dass ich alle paar Gefechte Gegner habe die meine Charakter "One-Hit killen" lässt mich doch stark zweifeln wie ich das Spiel mit Perma-Death spielen sollte...?).
Im Vergleich zu XCOM, was das letzte Rundenstrategie-Spiel war was ich gespielt habe, kommt mir das Kampfsystem hier irgendwie nicht ganz so "glatt" vor.
Kann es leider nicht genau in Worte fassen aber obwohl ich versuche keine Charakter in kämpfen zu verlieren, schaffe ich es quasi nie. (Bei XCOM hab ich das selbst unter Schwer noch ab und an geschafft...)
Ansonsten dümpelt die Story so vor sich hin und auch wenn die meisten Charakter doch sehr klischeehaft sind, finde ich sie nicht unsympathisch
PS: den Charakter Katze hab ich vor zwei Gefechten oder so aufgelesen, werde deinen Tipp beherzigen
Zu Fates:
Schön dass du dem Game eine Chance gegeben hast Anfangs war das bei Awakening auch so mit den ständigen neuen Charakteren, aber etwa zur Mitte deines gewählten Weges (ab Kapitel 6 hast du die Wahl) bekommst du so gut wie keine neuen Gefährten mehr. Die Gruppe die man zum Ende hin hat ist recht überschaubar, bis auf die Namen der Kinder hab ich mittlerweile alle im Kopf.
Spielst du Vermächtnis? Wenn ja und du hast was für den Charakter "Kaze" übrig, hier ein kleiner Tipp: Versuch mit deinem Charakter und ihm möglichst bald auf Support-Rang A zu kommen. Ich wünschte mir hätte das vorher jemand geraten, warum verrate ich aber nicht, Spoiler sind doof
@alle anderen die das Game schon durchhaben:
Bin ich die einzige die das Lvl-Skaling ziemlich nervig findet? Ich habe aus Faulheit einige Kinder-Missionen...