[GUI_PLAYER(ID=103632,width=300,text=Kenshiro befindet sich wieder auf einem Rachefeldzug. Geändert hat sich seit seinem letzten Auftritt vor etwa zwei Jahren nicht so viel.,align=right)]Koei ist Koei ist Koei. Wie oft habe ich in den letzten Tests zu irgendwelchen Titeln der Japaner das berühmte Zitat von Gertrude Stein abgewandelt? Denn gleichgültig ob man die Dynasty Warriors betrachtet, ihre japanischen Kollegen der Samurai Warriors, Warriors Orochi oder die futuristische Lizenz-Variante der Dynasty Warriors Gundam-Spiele: Fans entdecken bei jeder Neuauflage zwar immer frische Elemente, die sie zum Eintauchen in die Massenschlachten animieren. Außenstehende hingegen schütteln angesichts der redundanten Mechanik den Kopf, die in den letzten Jahren kaum Fortschritte gemacht hat und wundern sich, was denn an diesen eintönigen Gefechten spannend ist.
Ist Fist of the North Star Ken’s Rage 2 (FoNS2) geeignet, um diese Vorurteile aufzubrechen? Klare Antwort: Nein! Denn wie der etwas mehr als zwei Jahre alte Vorgänger baut auch dieser Rachefeldzug im Wesentlichen auf Mechanismen, mit denen Koei in den unzähligen „Warriors“-Spielen punkten konnte: Eine leicht zu erlernende Steuerung gehört ebenso dazu wie eingängige Keilereien gegen Dutzende Klongegner mit quasi nicht vorhandener Intelligenz, unter die sich irgendwann Zwischen- oder Endbosse mischen.
Nur für Fans?
Muss man Fan von Fist of the North Star sein, um von Ken’s Rage 2 unterhalten zu werden? Schaden kann es nicht. Wer kein Faible für die Geschehnisse in der Endzeit-Welt aus der Feder von Sho Fumimora hat, die vor 30 Jahren Premiere feierte, dürfte noch schneller als bei den zugänglicheren Dynasty Warriors die Segel streichen. Zwar ist die Präsentation mit Comic-Slides, in denen die 3D-Figuren des Spieles mit nur wenigen Animation zum Leben erweckt werden, überzeugender als die meisten Warriors-Titel, zumal hier einige definierende Geschichten rund um die charismatische Hauptfigur Kenshiro nacherzählt werden. Doch weder die restliche spartanische Kulisse noch die eintönige Kampfmechanik können dafür sorgen, bei Neueinsteigern die Begeisterung für diesen Massenprügler zu entfachen. Ganz zu schweigen von der auf Japanisch beschränkten Sprachausgabe, die zwar einerseits die Atmosphäre gekonnt zu steigern versteht, andererseits aber mit ihrem Pathos und dem mitunter unerträglich scheinenden Gekreische der Kinder. Der im Vergleich zu anderen Titeln dieser Art deutlich erhöhte Gewaltgrad (obwohl im Vergleich zum Vorgänger die angezeigten Zinnoberpixel deutlich zurückgestuft wurden) passt nach wie vor zum Thema und entspricht auch den Comic-Vorlagen.
Wo man im Vergleich zu Teil 1 deutliche Fortschritte gemacht hat, ist die Kampfmechanik. Die Kontrolle über die Hauptfigur ist deutlich straffer, was sich vor allem beim Blocken und mehr noch beim Ausweichen bemerkbar macht. Dass dadurch die Kämpfe gegen Bosse auch deutlich unkomplizierter Ablaufen als noch vor zwei Jahren hat demnach nicht nur positive Aspekte. Letztlich dauert es viel zu lange, bis man wirklich gefordert wird – was allerdings auch mit dem gelungenen Charakteraufstiegssystem zu tun hat. War man im Vorgänger auf einer Art Sphärenbrett unterwegs, kann man seine Figur nun auf zwei Arten entwickeln. Zum einen findet man immer wieder Schriftrollen, die man ausrüsten kann und die die fünf Eigenschaftswerte (Leben, Aura, Technik, Verteidigung Angriff) gezielt verstärken. Zum anderen gewinnt Kenshiro mit jedem besiegten Gegner Erfahrung, die jedoch ähnlich wie bei Fable 3 davon abhängig ist, mit welcher Aktion und in welchem Status man den Sieg eingefahren hat. Ist z.B. die Lebensleiste noch im grünen Bereich, gibt es Erfahrung, die sich auf die „Lebensstufe“ auswirkt. Gegner, die bei aktiver „Aura“ das Zeitliche segnen, sorgen für einen verstärkten Zuwachs der Aura-Energie usw. Ich bin ein großer Fan dieses „Learning-by-Doing“-Prinzips, da sich die Figur auf diesem Weg mehr oder minder unmerklich an meine Spielweise anpasst. Allerdings ist bei gerade mal fünf zu steigernden Eigenschaften das Potenzial viel zu schnell ausgeschöpft, was sich wiederum nachteilig auf den ohnehin eher niedrig angesiedelten Schwierigkeitsgrad auswirkt.
Mehrspieler-Träume
Neben dem durch die Geschichten führenden Legenden-Modus wartet wie in Teil 1 auch wieder der so genannte „Dream“-Modus, der mit seinen Schlachtfeldern und den zu erobernden Stützpunkten die inhaltliche Nähe zu den Dynasty Warriors markiert. Hier ist man in der Rolle anderer wichtiger Figuren des Fist of the Northstar-Universums unterwegs und muss Stützpunkte einnehmen, bevor sich irgendwann Tore mit den Bossen öffnen.
Alternativ dazu kann man in den „Träumen“ auch online antreten und wahlweise kooperativ bzw. gegeneinander in kleinen Grüppchen antreten. Aber egal ob man mit mitunter langer Wartezeit online spielt oder offline, den umfangreichen Alternativ-Kampagnen folgt: Das grundsätzliche Spielprinzip ändert sich keinen Deut und auch der Schwierigkeitsgrad bietet im Vergleich zu den Legenden keine neue Herausforderung.
Mitnichten - ich rede von der Zeit, als ich in den Kindergarten gegangen bin aber vom Grundsatz hast du wahrscheinlich völlig Recht!
Ich liebäugle schon länger mal damit, mir eines dieser etlichen Mega-Kloppmist-Spiele zu kaufen, bin aber unschlüssig, welchen. Klar, einerseits mag ich Fist of the North Star, andererseits sind manche Vertreter aber komplexer und vermutlich spaßiger ... schwer zu sagen.
Das Spiel hat zwar keine überragenden Kritiken, aber als großer Fan der Mangaserie werde ich es mir irgendwann mal holen
Ansonsten werde ich Kens Rage 2 wohl mal eine Chance geben. Mir hat der erste Teil schon ganz gut gefallen. Ist halt Hirn-aus-Entertainment. Hat schon fast was meditatives.
Kann sich wer vorstellen, FotNS ungeschnitten im Kinderprogramm zu sehen?
Wenn nein:
Wir italienischen Jungs haben es damals ALLE