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Flockers (Logik & Kreativität) – Freiheit für die Schäfchen!

Die Liebe englischer Entwickler zu fluffigen weißen Schafen bleibt ungebrochen. In Worms wurden die putzigen Woll-Lieferanten noch als Waffe missbraucht, jetzt haben sie die Schnauze voll: Im Knobelspiel Flockers muss der Spieler ihnen im Lemmings-Stil den Weg in die Freiheit bahnen.

© Team17 / Team17

Baaaahh!

Typisch Team 17: Nachdem die Worms-Marke bis zum Anschlag gemolken wurde, nehmen die Briten sich jetzt den Amiga-Klassiker Lemmings vor. Wie bereits erwähnt, dreht sich ihre Interpretation des Themas um hoppelnde weiße Schäfchen – trotzdem ist der Einfluss des berühmten Vorbilds aus dem Jahr 1991 allgegenwärtig. Statt aus einer Klappe purzeln die Schützlinge hier aus einem trichterförmigen Lautsprecher, marschieren danach aber wie die Lemminge stur geradeaus. Damit ihr Weg nicht geradewegs in tödliche Zahnräder, Stampfer und andere fiese Fallen führt, muss ich sie mit einer Reihe von Befehlen markieren. Die wichtigsten Kommandos sind die so genannten Formationen: Platziere ich z.B. einen grün schimmernden Dreierblock vor einer Barriere, bauen drei Schafe miteinander eine Räuberleiter, über die ihre Hintermänner auf die nächste Plattform klettern können.

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Schäfchen hüpf! © 4P/Screenshot

Für die Extraportion Schadenfreude ist auch die fiese Spreng-Funktion der Lemmings dabei. Das voran trippelnde Herdenmitglied muss leider dran glauben: Ich verpasse ihm im richtigen Moment die Selbstmordattacke und nach einem Countdown bläst sich das arme Viech auf, bis es schließlich in einer Blutfontaine zerplatzt und eine riesige Holzkiste aus dem Weg sprengt. Trotz des niedlichen Designs besitzt das Spiel eine üppige Portion schwarzen Humors. Horror-Fan Mathias musste während einiger Zwischensequenzen mehrmals laut loslachen, als eine fette Walze gleich mehrere Schafe auf kreativ-gemeine Weise zermalmte. Zarter besaitete Naturen dürfen die Blutfontänen übrigens deaktivieren.

Ausgeprägter Herdentrieb

Im Vergleich zum Ideenreichtum vieler Indie-Puzzler wirkt Flockers natürlich reichlich konservativ. Obwohl es nur eine kleine Zahl klassischer Kommandos gibt, sind sie aber gut aufs Rätsel-Design abgestimmt. Wenn die Herden z.B. an zwei unterschiedlichen Orten aus den Trichtern quellen, zoome ich immer wieder heraus, scrolle schnell hin und her und bringe einen Teil meiner Schützlinge zumindest temporär in Sicherheit. Staple ich zwei Schafe übereinander, versperren sie den Weg: Der Rest der Herde lässt sich auf diese Weise gut in einem kleinen Areal einpferchen. Ebenfalls nützlich ist ein beherzter Sprung über Abgründe sowie die Verwandlung in ein Superschaf mit rotem Cape. Letzteres fliegt majestätisch an hohen Wänden empor.

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Die Worms-Würmchen haben sich allerlei wacklige und rotierende Fallen für ihre als Waffen missbrauchten Nutztiere ausgedacht. © 4P/Screenshot

Die Technik von Flockers wirkt vor allem auf den neuen Konsolen ziemlich angestaubt: Die Entwickler haben den zahlreichen Nieten, Röhren und Eisenstacheln nicht einmal realistischen Metallglanz verpasst. Auch die unscharfen Hintergrundtapeten wirken bestenfalls zweckmäßig. Trotzdem besitzen die unermüdlich voran hoppelnden, stetig blökenden Schafe einen gewissen Charme. Außerdem sind ein paar herrlich fiese Ideen in die klapprigen Todesfallen  eingeflossen. Immer wieder landet die hoppelnde Herde auf fragilen Vehikeln oder in gefährlichen Zahnradkonstruktionen.

Surrende Todbringer

Auch elektrische Schwerkraftumkehrer sorgen für spannende Momente, weil die Vierbeiner auf ihrem Weg immer wieder an die Decke und zurück wechseln und dabei geschickt um die Ecken gelotst werden müssen. Immer wieder kapsle ich ein einzelnes Schaf ab, damit es zu abgelegenen Kisten hoppelt und dort wichtige Fähigkeiten einsammelt. Theoretisch muss man nur ein einzelnes Schäfchen ins Trockene bringen. Wer sich besonders geschickt anstellt, hat aber fast immer die Möglichkeit, deutlich besser abzuschneiden und mit zusätzlichen Wertungs-Sternen neue Levels freizuschalten.

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An schwarzem Humor und rotem Lebenssaft mangelt es nicht. © 4P/Screenshot

Die weltweiten Bestenlisten erscheinen direkt nach dem Zieleinlauf und werden auf Wunsch nach Freunden sortiert. Wer einmal partout nicht weiter weiß, kann einige Levels einfach überspringen. Schäfchenkommandos, Kamerabewegungen und andere Feinheiten lassen sich sowohl mit Maus als auch mit dem Controller gut steuern. Wem das Gewusel zu hektisch wird, kann zwischendurch einfach pausieren, um die Lage zu sondieren. Kommandos lassen sich dann zwar nicht verteilen, aber in Ruhe vorbereiten. Die Versionen für PC, PS4 und Xbox One unterscheiden sich kaum. Steam-Nutzer dürfen im Gegensatz zu Konsolenspielern allerdings Community-Levels herunterladen oder eigene Exemplare im Editor erschaffen.

 

  1. Oh wei, als großer Lemmingsliebhaber war ich gleich interessiert. Aber ich sag's wie es ist, die Schäfchen tun mir richtig richtig leid, ich kann das nicht spielen :(

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