Fazit
Uff! Wieder einmal hat der Zeitfresser aus dem Hause Sports Interactive enorm zugelegt. Oberflächlich betrachtet tut sich inhaltlich zwar ähnlich wenig wie bei der deutschen Konkurrenz, doch man muss nicht lange suchen, bis man über die ersten Änderungen stolpert wie z.B. beim umfangreichen Trainingssystem oder den neuen Nuancierungen bei den Mannschaftsgesprächen. Und irgendwann beginnt man sich zu fragen, ob der Football Manager 2013 hinsichtlich Detailfreude und Eingriffsmöglichkeiten nicht über die Ufer schlägt. Doch sobald man sich in die immer noch nicht optimalen Navigationsstrukturen eingefunden und begriffen hat, wie alle Elemente ineinandergreifen und selbst das Justieren kleiner Schräubchen zu wichtigen Auswirkungen führen kann, nimmt die Motivation derart unnachahmlich Fahrt auf, dass selbst Arjen Robben nicht mehr nacheilen kann. Wer nicht so viel Zeit investieren oder vielleicht erst einmal reinschnuppern möchte, wird hingegen mit dem neuen, inhaltlich reduzierten, aber nicht minder spannenden Klassik-Modus optimal bedient. Klar: Technisch wirkt der englische FM nicht so durchgestylt wie sein Kollege aus Deutschland. Aber nach zig Jahren habe ich mich zum einen an die maue Soundkulisse und die oberflächlich scheinende 3D-Darstellung der Matches gewöhnt. Und zum anderen ist die Berechnung und Illusion trotz mitunter schwacher Animationen ungleich glaubhafter und realistischer als bei der versammelten Konkurrenz, Sprachbarriere hin oder her. Und obwohl es in manchen Details (Stichwort: Interaktion mit Schiedsrichtern) noch Luft nach oben gibt sowie der erste Schritt hin zu Mikro-Transaktionen gemacht wird, stellt der FM2013 das Nonplusultra der Trainersimulationen dar und ist auf Wochen und Monate ein Motivationsgarant.Wertung
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Viele kleine und einige große Änderungen sorgen dafür, dass der britische Manager seinen Titel unangefochten verteidigen kann.
Ja, das Netzwerkspiel direkt über Steam klingt ganz interessant, vor allem, weil man jetzt Ligen und Pokale ausschließlich zwischen menschlichen Spielern arrangieren kann und dazu auch Mannschaften aus Spielständen importieren. Allerdings gibt es ein paar Einschränkungen, so sind zum Beispiel Ligen auf glaube ich maximal etwa zehn Spieler beschränkt, die mir nicht ganz einleuchten. Ich muss diese Version trotzdem nicht zwingend haben, gerade die Spielengine scheint ja sowieso noch Feintuning nötig zu haben. Ein Kauf wäre für mich mehr eine Unterstützung aus Prinzip. Schließlich gibt es aktuell kein anderes kommerzielles Fußballspiel, das den Fußball versucht annähernd so zu simulieren, wie er ist. Die bekanntesten Fußballspiele der Moderne sind eigentlich ausschließlich Actionsimulationen, die natürlich ebenfalls ihren Sinn und Zweck haben - hey, auch ich spiele gerne PES.
Es stimmt zumindest so: Im Football Manager mimst Du den Felix Magath, im Fussball Manager (oder jedem deutschen Managerspiel) eine Art Vereinsgott, der alles auf einmal übernimmt: Trainerposten, Management, Merchandising, Sponsoren, und Stadionarchitekt ist er nebenbei auch noch höchstselbst. Man kann das Spiel also mögen, selbst wenn die Spielsimulation mit viel gutem Willen ausreichend ist. Allerdings kann das keine Entschuldigung für die jahrelangen Versäumnisse in diesem Kernbereich des Managers sein. In fast jedem Test standen bislang immer Floskeln wie "Wichtig ist aufm Platz" und wurden die von mir beschriebenen Eigenheiten des Spiels und der Spieltage geflissentlich übersehen. Bei jeder Version sind Überarbeitungen von FIFA-3D-Modus, Textmodus und Taktikscreen als Spielhighlights angegeben. Natürlich ist es laut Gerald Köhler nicht das Ziel des Spiels, die umfassendste Fußballsimulation am Markt zu sein. Nur, warum stellt er es mit seinem Team so dar, implementiert Optionen, die im Spiel so...Naja, Sven, ich finde es halt toll, dass Du Dich sowohl hier als auch auf Gamersglobal sowie dem Meistertrainerforum so engagierst.
Schade finde ich hier, dass auf die tatsächlichen Unterschiede zur letztjährigen Ausgabe nicht wirklich eingegangen wird. Dabei ist das doch der dritte aufanderfolgende Test zum Football Manager, wenn ich mich nicht täusche.? Da wäre sowas doch langsam mal angebracht, oder?
Ich habe jedenfall im Guardian-Test etwas gelesen, was mich vielleicht doch schneller zum 13er wechseln lässt als gedacht:
"One enhancement that affects both modes is the drastically improved multiplayer options – fully integrated with Steam and making it much easier to play with friends online than ever before, and in a pleasing variety of ways.
In Versus mode, for example, you can set up a customised cup and compete with teams from your single-player games – perfect to settle those arguments about whose all-conquering Chelsea side is better."
Genau das nämlich hat mir und einem Kollegen nämlich noch gefehlt: die Möglichkeit, die respektiven Einzelspielmannschaften gegeneinander antreten zu lassen: Nürnberg 2027 vs Schalke 2020..
@svenc
das traurige an dieser ganzen geschichte, ist, dass gerald köhler doch wissen MUSS was er da als gamedesigner(?) jedes jahr aufs neue dem spieler vorsetzt, er kann doch damit einfach nicht zufrieden sein, was ist da los?
liegen eventuell die schwerpunkte beider spiele einfach woanders?
greetingz
Wenn Du mit dem "wahrhaft Schönen, Guten" und so weiter einen einigermaßen vernünftig eingeschätzten Managerspielmarkt meinst, bin ich bei Dir. In Deutschland machten zuletzt einige Redaktionen öffentlich gar keinen Hehl draus, mittlerweile gar keinen Überblick mehr zu haben, weil sie von ausländischen Herstellern auf dem künstlich erschaffenen Monopolmarkt Deutschland eben nicht mehr bemustert werden, ein weiterer Nebeneffekt von Importbarrieren ist es, dass Importspiele oft nicht mehr wahrgenommen werden. Printmagazine kürzen sowieso mehr und mehr zusammen, Onlinemagazine sind in der Mehrzahl Hobbygeschichten.
Die wissen aber höchstens Sport Interactive, öffentlich ist das nicht...Auch ist es in diesem Jahr klar ersichtlich, wie einige erstmals eher kritische Tests zum "Platzhirschen" so etwas wie eine heilige Kuh geschlachtet haben, denn obwohl sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert hat, kritisieren plötzlich auch Quellen das Spiel und gerade dessen Spielberechnung, die es vorher mitunter als Schulungssoftware dem DFB ans Herz legen wollten, ernsthaft. Vor allem der Bericht von Gamestar.de, im letzten Jahr mit anderem Redakteur ebenfalls noch eher euphorisch über die angebliche Spieltiefe dort, dürfte einiges an Barrieren eingerissen haben. Wichtig ist dabei nicht die Zahlenwertung, die am Ende von Fließtexten klebt, das Spiel insgesamt kann man dank der ganzen Optionsvielfalt ja unterm Strich noch anders einschätzen. Was gar nicht geht, sind die Lobhudeleien zur Spielberechnung und zum Meisten direkt rund um den Fußball, die sind undn waren einfach nicht haltbar, dabei gab es die vorher durch so gut wie alle Redaktionen. Obwohl das Spiel sich, wie gesagt, nicht urplötzlich geändert hätte, die Schwächen aufm Platz sind seit Anbeginn, im Rückblick eigentlich schon seit dem damals sehr spaßigen Anstoss, bekannt.
Ah, Sven, schön, wie Du wieder im Namen des einzig Guten, Wahren und Schönen unterwegs bist.
Die Spieleranzahl in Deutschland könnte man aber durch das Wissen um die Steamaktivierungen schon rauskriegen, oder?
Und weißt Du zufällig, ob im FM 2013 so kleinere Bugs wie das mit der Wechseloption bei einem angeschlagenen Spieler, den man dann doch wingend auswechseln muss (ich hoffe Du weißt, was ich meine) ausgemerzt wurden? Gibt es sicher beim Meistertrainer einen Thread zu, aber ich bin zu faul zum nachschauen und bleibe bis ins nächste Jahr sowieso auch erstmal beim 12er.