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Football Manager 2019 (Sport) – Wer wird deutscher Meister?

Wer hätte das gedacht? Nachdem man den Football Manager über Jahre hinweg nur als Import bekommen konnte, darf man hierzulande endlich offiziell mit der langjährigen Referenz sportlichen Träumen nacheifern. Komplett lokalisiert und mit den Lizenzen der Bundesliga ausgestattet. Für die deutsche Premiere hat man aber noch einiges mehr in petto – mehr dazu im Test.

© Sports Interactive / SEGA

Und stellt man fest, dass dieser oder jener Aspekt zu aufwändig ist oder man nicht die Zeit dafür hat, schaltet man den Assistenten einfach wieder zu und widmet sich den Dingen, mit denen man sich beschäftigen möchte. Veteranen wird es in dieser Hinsicht freuen, dass man in einigen Bereichen deutliche Fortschritte gemacht hat. Ob dies jetzt damit zusammenhängt, dass es mit der Veröffentlichung am deutschen Markt mehr Veranlassung für gravierende Änderungen gab als in den letzten Jahren, in denen man meist nur an kleinen Stellschrauben gedreht hat, lässt sich aus der Entfernung schwer einschätzen. Als Spieler freut es mich aber, denn nachdem der Football Manager zuletzt einige jahrelange Probleme mit sich herumgeschleppt hat, wurden vor allem hinsichtlich Scouting, Spielergesprächen, Transfermarkt und vor allem Training viele Änderungen eingebracht, die sich positiv auswirken. Da man zudem an den zahlreichen Stärken wie bis auf die Positions-Interpretation einstellbaren Mannschaftsteile festgehalten hat, habe ich seit dem FM 2014 nicht mehr so viel Spaß mit dem Trainerdasein gehabt. Und dass, obwohl die Match-Darstellung moderne Technik immer noch Lügen straft und dabei sogar erstaunlichen Hardware-Hunger zeigt, den man mit dieser Kulisse nicht in Verbindung bringt. Auf einem Laptop, das zwar kein ausgewiesener Spielerechner ist, aber auf dem auch Shooter wie BioShock ohne Probleme laufen, ist eine Matchdarstellung nur mit niedrigen Details möglich – wodurch die Kulisse hier beinahe an die Mega-Drive-Ära erinnert. Auf einem aktuellen Spielerechner sieht alles deutlich besser, aber immer noch nicht zeitgemäß aus.

Emotion und Persönlichkeit


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Zwar eskalieren Gespräche nicht mehr so schnell wie in den Vorgängern, doch wer die falsche Ansprache wählt, muss mit negativen Auswirkungen leben. © 4P/Screenshot

Das stört mich allerdings nicht, denn eine akkurate Matchberechnung ziehe ich einer mit Polygonen protzenden Darstellung des Kicks in jedem Fall vor. Und hier gibt sich der Football Manager keine Blöße. Es mag vielleicht nicht immer elegant aussehen, was auf dem Platz passiert. Doch ich habe trotz der manchmal ungenauen Kollisionsabfrage oder den ungelenken Bewegungen keinen Zweifel daran, dass das, was mir auf dem Bildschirm als Spiel vorgegaukelt wird, das akkurate Resultat der Berechnungen ist. Und entschließt man sich im Rahmen der zahlreichen vorgegebenen Kamerapositionen für die klassische sowie berühmt-berüchtigte 2D-Vogelperspektive, kommt man auch nicht mehr ins Grübeln, inwieweit die Darstellung vielleicht Einfluss auf die Passquote usw. nehmen könnte. Doch egal mit welcher Kamera und gleichgültig mit welcher Spiellänge (z.B. komplett, Highlights etc.), nehmen die Emotionen schon bald überhand – fast wie vor dem TV oder im Stadion. Ich rege mich über den Schiedsrichter auf, über meine Spieler, über den Video-Assistenten, der sich in den entsprechenden Ligen immer dann einmischt, wenn man es nicht gebrauchen kann. Ich freue mich, wenn meine taktischen Änderungen Erfolge zeigen, die man hier unkomplizierter als je zuvor auch während des Spiels durchführen und mit sowohl individuellen als auch an die gesamte Mannschaft gerichteten Zwischenrufen ergänzen kann.

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Man kann während der Matches nicht nur taktische Änderungen vornehmen, die sofort umgesetzt werden, sondern über Zurufe von der Seitenlinie Mannschaft oder individuelle Spieler anleiten. © 4P/Screenshot

Und wenn ich mit angespannter Miene vor dem Monitor kauere und schließlich mit geballter Faust und einem mal mehr, mal weniger verhaltenen „Jaaaaa!!!“ ein entscheidendes Tor in der Nachspielzeit feiere, wird klar, dass Sports Interactive wieder ganze Arbeit geleistet hat, wenn es darum geht, den Spieler in die als angehübschte Tabellenkalkulation verpackte Welt des Trainerdaseins zu entführen. Zumal man auch einen Beziehung zu den Personen aufbaut, die hinter den Zahlen oder Statistikwerten stehen und in vielen Fällen auch mit Konterfei abgebildet werden. Umso mehr, wenn man seinen in der echten Fußballwelt favorisierten Verein übernimmt, versucht, Schicksal zu spielen und Sünden der Vergangenheit ungeschehen zu machen und z.B. den HSV mit schönem sowie erfolgreichem Fußball wieder in die erste Bundesliga bringt und dort in den folgenden Saisons wieder eine wichtige Rolle spielt. Kenner der Serie wissen um die ungemein hohe Motivation, die vom Ausbaldowern von Taktiken, dem Drehen der richtigen Stellschrauben sowie der akribischen Vorbereitung und dem hoffentlich folgenden Erfolgserlebnis ausgeht, für die aber ein erhebliches Maß an Fußball-Verrücktheit nötig ist.

Vieles neu, manches anders


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Statistiken, Zahlenkolonnen, Fähigkeiten: Der Football Manager ist prall gefüllt mit Möglichkeiten, seine Mannschaft auf den nächsten Gegner einzustellen. © 4P/Screenshot

Doch auch für langjährige Football-Manager-Fans hat die aktuelle Ausgabe genug Änderungen parat, die im Gegensatz zu zuletzt nicht nur in irgendeinem untergeordneten Detail zu finden sind. Insbesondere das komplett überarbeitete Training und die Gespräche mit der Mannschaft bzw. einzelnen Spielern sind hervorzuheben und könnten dafür sorgen, dass Spieler, die in den letzten Jahren pausiert haben oder einer älteren Version treu geblieben sind, dem Football Manager 2019 eine Chance geben. Denn schon lange hatte man nicht mehr das Gefühl, seine Mannschaft über die Auswahl der Trainingsmethodik sowohl im Team als auch in einzelnen Teilen oder individuell ausbilden und verbessern zu können. So darf man hier z.B. für jeden Tag der Woche bis zu drei Trainingseinheiten festlegen, die man aus einem Pool von fast 50 „Modulen“ in zehn Bereichen von Taktik über Angriffsspiel bis hin zum Ausdauertraining wählt. Allerdings sollte man die dadurch entstehende Belastung im Hinblick auf Spielvorbereitung, Matchfitness sowie individuelle Bedürfnisse stets beachten, da es ansonsten auf dem Platz zu herben Enttäuschungen kommen kann, wenn z.B. die Verletzungsanfälligkeit oder die Erschöpfung zu hoch sind.


  1. Auf Dauer ein langweiliges Spiel. Viel zu altbacken und abgespeckt und irgendwann verliert das taktische Mikromanagement komplett seinen Reiz. Sorry, da hat mir sogar das fast 20 Jahre alte Anstoss 2 viel mehr Spaß gemacht. Es fehlen u.a. trainierbare Nationalmannschaften, Verhandlungen mit Sponsoren, Ausbau der Infrastruktur (z. B. Trainingsgelände), Stadionausbau, den Sound muss man sich selbst erstellen... Dazu ewig lange Ladezeiten trotz mittelmäßiger Grafik.

  2. kleine Recherche- Fehler bei deutschen Ligen (z.B. VAR in der zweiten Liga)
    Tut mir echt leid euch da berichtigen zu müssen, aber den VAR gibt es im Spiel NICHT in der 2.Buli, sondern nur im DFB Pokal. Vielleicht hat der Tester das ja verwechselt.
    Ja ich habe eine komplette Saison in der 2.Buli gespielt und hatte außer im Pokal nie VAR.
    Wollte nur mal Bescheid geben, dass ihr das bitte aus den Kontras wieder rausnehmt.
    MfG

  3. SaperioN hat geschrieben: 14.12.2018 17:16
    Falagar hat geschrieben: 10.12.2018 08:30 Also Ingame wüsste ich nicht wo man Wetten abgeben sollte.... und im echten Leben kenn ich mich zugegebenermaßen überhaupt nicht aus, aber mich würde schon interessieren ob ich als Trainer von Bayern München auf ein Bundesligaspiel zwischen Bremen und Gladbach wetten darf.....
    Warum sollte ein Bayern Trainer mit einem 10 Mio Jahresgehalt auf andere Vereine wetten ? :P
    Naja warum muß ein Uli Hoeneß noch Aktienspekulation machen? Warum muß ein Rummenigge Rolex Uhren durch den Zoll schleusen? Je mehr Geld man hat desto größer wird leider bei der Menschheit oft die Gier.....

  4. Falagar hat geschrieben: 10.12.2018 08:30 Also Ingame wüsste ich nicht wo man Wetten abgeben sollte.... und im echten Leben kenn ich mich zugegebenermaßen überhaupt nicht aus, aber mich würde schon interessieren ob ich als Trainer von Bayern München auf ein Bundesligaspiel zwischen Bremen und Gladbach wetten darf.....
    Warum sollte ein Bayern Trainer mit einem 10 Mio Jahresgehalt auf andere Vereine wetten ? :P

  5. Falagar hat geschrieben: 10.12.2018 08:30 Also Ingame wüsste ich nicht wo man Wetten abgeben sollte.... und im echten Leben kenn ich mich zugegebenermaßen überhaupt nicht aus, aber mich würde schon interessieren ob ich als Trainer von Bayern München auf ein Bundesligaspiel zwischen Bremen und Gladbach wetten darf.....
    Wie ich schon geschrieben habe, darfste auf alles Wetten wo du nicht dran beteiligt bist...
    Und hier noch die Statuten dazu zum nachlesen...:
    "Spielern, Trainern und Funktionsträgern von Vereinen und Tochtergesellschaften - letzteren nur, wenn sie unmittelbar auf den Spielbetrieb einwirken können - ist es untersagt, auf Gewinnerzielung gerichtete Sportwetten - selbst oder durch Dritte, insbesondere nahe Angehörige, für eigene oder fremde Rechnung - auf den Ausgang oder den Verlauf von Fußballspielen oder Fußballwettbewerben, an denen ihre Mannschaften mittelbar oder unmittelbar beteiligt sind, abzuschließen oder dieses zu versuchen. Sie dürfen auch Dritte dazu nicht anleiten oder dabei unterstützen, solche Wetten abzuschließen. Sie sind verpflichtet, sich auf solche Sportwetten beziehende, nicht allgemein zugängliche Informationen oder ihr Sonderwissen Dritten nicht zur Verfügung zu stellen. Verstöße stellen eine Form unsportlichen Verhaltens dar. "

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