Mit Ökopädagogik hat From Dust nach wie vor nichts am Hut. Es zeigt nur, wie viel Freude es machen kann, den Kräften der Natur zuzuschauen. Die Höhepunkte sind turmhohe Flutwellen, die wie gigantische Mauern über das Land kriechen. Mit unbändiger Macht spülen sie meine Untertanen in den Tod und schwemmen Sand in Fließrichtung fort. Ist die Flut vorüber, zieht sich das Meer zurück und erreicht erst nach dem Zurückströmen seinen ursprünglichen Wasserstand. Das physikalisch verblüffend korrekte Schauspiel bietet ein außergewöhnlich eindrucksvolles Spektakel! Ärgerlich: Gegen jeden Umwelteinfluss gibt es ein Gegenmittel. Die Kunst ist es, jederzeit gegen alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
Doch selbstverständlich sind die Menschen den Naturgewalten nicht hoffnungslos ausgeliefert – anders als im Klassiker Populous darf ich meinen Untertanen allerdings keine direkten Befehle erteilen. Ich kann lediglich drei Materialien anheben: Erde, Wasser und Magma. Weil die Größe meiner Hand begrenzt ist, muss ich das aufgenommene Material dabei erst woanders ablegen, bevor ich neues angehen kann. Auf diese Art schütte ich z.B. ganze Inseln auf. [GUI_PLAYER(ID=74553,width=450,text=So funktioniert das Spiel um das Naturschauspiel.)] Wie ich dafür sorge, dass meine Menschen in einem Gebiet überleben, bleibt mir überlassen. Wichtig ist nur, dass sie um mysteriöse Totems siedeln, denn nur dann öffnet sich der Ausgang. Wer mag, greift dabei auch mit dem Gamepad in die Weltphysik ein. Man könnte zumindest darüber nachdenken, weil die Steuerung mit Maus und Tastatur etwas schwerfällig wirkt: Die Maus bewegt sich nämlich nicht frei über das Spielfeld, sondern schiebt die Kamera mit, sobald sie an gewisse „Grenzen“ stößt: Selbst mit dem dafür vorgesehenen Menüpunkt lässt sich das nicht abstellen – wahrlich mysterös. Im Gegenzug darf man den Blickwinkel am PC praktisch stufenlos zoomen und drehen, was ein großer Vorteil gegenüber der Konsolenfassung ist.
Die Wanderer
Warum die Menschen von einem Level zum nächsten wandern? Das ist das Geheimnis der Geschichte. Eine erzählerische Handlung gibt es allerdings nicht. Es zählt nur, dass ich innerhalb eines Gebiets alle Totems und schließlich den Ausgang erreiche. Und das ist schwieriger als es klingt! Denn sobald sich Siedlungen und Waldstücke von einem Totem ausbreiten, könnte schon ein kleines Feuer die gesamte Idylle zunichte machen. Und einen Vulkanausbruch hält man mit ein wenig Sand nicht auf – dabei genügt schon eine kurze Berührung zwischen Magma und Wald, um ein rasantes Lauffeuer auszulösen.
Ein Patch soll diesen Zustand allerdings aufheben. Nach dem Update, das in etwa zwei Wochen kommen soll, muss lediglich beim Spielstart eine Verbindung zu den Ubisoft-Servern vorhanden sein.
Umsichtige Weltenbauer platzieren Wasserpflanzen deshalb dort, wo die Gefahr von Waldbränden besonders hoch ist. Nähert sich ein Feuer, kippen die dicken Wasserspeicher automatisch ihr gespeichertes Wasser aus – hat man sie richtig positioniert, fließt es daraufhin genau über die Flammen. Knallpflanzen explodieren hingegen bei Hitze, wodurch man z.B. gefährliche Lava in vorgesehene Bahnen lenken kann. Die „Pyroflora“ ist deshalb wichtig, weil man Basalt nicht wie Sand, Wasser oder Lava anheben kann: Erkaltetes Magma formt die Umwelt dauerhaft.
Der Nachhall
Eine weitere Art der Verteidigung sind Wissenspunkte, an denen die Menschen mythische Rituale lernen, mit denen sie einen unsichtbaren Schild gegen Flutwellen oder Lava errichten. Auch zu diesen Punkten kann ich die Wanderer schicken – bevor sie die dort gelernten Fähigkeiten auch anwenden, müssen sie diese aber erst in ein Dorf bringen. Und so dreht sich am Ende alles darum, Siedlungen aufzuschütten und sie mithilfe der Pflanzen sowie dem „Wissen der Alten“ vor gefährlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Immerhin spendet mir jede eingenommene Siedlung besondere Fähigkeiten:
Doch nach wenigen Gebieten kannte ich den Ablauf: Nur gelegentlich kommen neue Fähigkeiten hinzu, die Umwelteinflüsse sind stets die gleichen und hat man das Prinzip einmal durchschaut, sind die meisten Aufgaben auch schnell gemeistert. Auf Dauer versandet die famose Physiksimulation in zu viel Routine. Es bleibt zwar immer faszinierend, das natürliche Treiben mit behutsamen Händen in die gewünschten Bahnen zu lenken. Nach gerade mal 13 Levels ist es aber zurecht vorüber. Es gibt leider keinen freien Modus, in dem man komplett nach Lust und Laune schaffen darf. Auch ein Editor fehlt mir. Ich würde gerne selbst Gebiete erstellen und sie als Herausforderung online anbieten. Stattdessen sind alle Spieler auf eine Vielzahl kleiner Herausforderungen angewiesen, in denen sie ihr Volk abseits der Kampagne wenige Minuten gegen Feuer und Wasser beschützen müssen. Nach vielen Neustarts schafft man hier auch die schwierigsten Aufgaben – es ist ein willkommener, wenn auch unscheinbarer Nachhall des eindrucksvollen Naturschauspiels.
From Dust (Taktik & Strategie) – From Dust
Gott sei Dank bin ich nicht Gott! Ich wäre eine erbärmliche Niete. Dabei
wollte ich nur diesen kleinen Vulkan unter Kontrolle bringen und seine
Lava dauerhaft ins Meer leiten, damit ich in Ruhe einen blühenden Wald
für meine Siedler schaffen könnte. Pustekuchen! Je mehr ich Kanäle
aufschüttete, desto häufiger versteinerte das Magma genau so, dass neue
Lava anschließend noch schneller in die falsche Richtung quoll.
Irgendwann stand mein Dorf in Flammen, das Land war längst verloren. Meine Lektion hatte ich gelernt – auf Xbox 360 schon vor einigen Wochen, am PC kann ich mein neues Wissen allerdings erst seit kurzem einbringen. Hat sich die Welt seitdem verändert?
Nicht gerechte Bewertung meiner Meinung nach. Die verbrauchten Serverressouren für die Seite (Test) sind es nicht wert.
Kack-Spiel einfach. Die Kritikpunkte wurden genannt und sind verheerend für den Spielspaß. Zumindest für meinen gewesen.
From Dust, to Dust... Echt in Sand gesetzt das Geld.
Wenn dann irgendwann noch die PS3 Version auftaucht, bin ich zufrieden.