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Galaxy Trucker (Aufbaustrategie) – Spannung pur im Weltraum

Als wir die Brettspiele im März 2010 als neue Kategorie eingeführt haben, empfahlen wir nicht ohne Grund zur Premiere „Galaxy Trucker“. Der futuristische Wettlauf gehört zum Besten und Kreativsten, was in den letzten Jahren entwickelt wurde – selten hat ein Brettspiel für so viel Spannung, Schadenfreude und Emotionen am Tisch gesorgt. Jetzt ist der Klassiker von Vlaada Chvátil für das Tablet erschienen. Sorgen Handel, Raumschiffbau & Co auch auf dem iPad für Spannung pur? Mehr dazu im Test.

© Vlaada Chvatil/ Czech Games Edition / Heidelberger Spielverlag

Mr. I Know Everything

Da will man das Tutorial überspringen und wird dafür in der Kampagne von diesem blaubehelmten Tutor angemacht: „Ha, Mr. I-Know-Everything! Changed your mind?” Nein, natürlich nicht, du kleiner Drill-Instructor. Schließlich kenn ich das Brettspiel ja in und auswendig! Also nix wie raus in den Weltraum, was soll mir schon passieren? Vor allem, wenn man sich anschaut, wie diese pinke KI-Lady ihr Raumschiff zusammen schustert – überall Lücken, kaum Antrieb und wenig Feuerkraft. Wie will sie da die erste Etappe überstehen?

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Galaxy Trucker ist die Umsetzung des Brettspielklassikers von Vlaada Chvatil aus dem Jahr 2007. © 4P/Screenshot

Mit diesem mehr als gesunden Selbstbewusstsein starte ich die erste Etappe und fahre natürlich locker Credits ein. In der Bar genehmige ich mir in der ersten Dialogszene einen Drink und nehme den Auftrag für eine Spezialladung an – blaue Kisten mit fragiler Fracht. Ob ich mir das zutraue? Sicher! Ob ich die Strafzahlung im Schadensfall akzeptiere? Klaro! Aber kaum startet der Raumschiffbau der zweiten Etappe, erkenne ich das Handicap: Immerhin muss ich hier zwei zusätzliche blaue Plättchen integrieren, gleichzeitig brauche ich Mannschaft, Energie, Antrieb, Waffen…und die Uhr tickt.

Die süße Qual der perfekten Wahl

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Eine witzige Kampagne wird auch so manchen Veteranen überraschen… © 4P/Screenshot

Hier kommt schon Spannung auf, bevor eine Düse zündet oder ein Bandit beschossen wird. Denn man muss erstmal ein funktionstüchtiges Raumschiff bauen, indem man aus einem verdeckten Pool aus diversen Komponenten per Drag&Drop zieht. Hurra, da kann man sich ja sein Traumschiff basteln!

Denkste: Leider sind nicht alle Teile unbegrenzt vorhanden, außerdem passt auch nicht alles aufgrund der Einer-, Zweier- oder Dreier-Rohrverbindungen und last but not least sind da noch die anderen Spieler bzw. die KI, die gleichzeitig aus dem Haufen ziehen. Das sorgt sofort für angenehme Gier, erhöhten Puls und Spannung pur.

Und dann beginnt noch dieses verflixte Grübeln über das Design, während die Uhr tickt: Will man ein möglichst schnelles Schiff bauen? Dann sollte man sich auf den Antrieb konzentrieren. Soll es viel Raum für Waren bieten? Dann sollte man an Ladeflächen denken. Oder Mannschaft? Dann braucht man Räume. Soll es Piraten besiegen und Meteore zerstören können? Dann sollte es viele Kanonen haben! Soll es viel zusätzlichen Schub, Feuerkraft und Schildpower liefern? Dann müssen Batterien vorhanden sein! Oder soll es komplett ausgeglichen sein? Dann muss das perfekte Design her!

  1. Die optionalen Nebenmissionen hören sich witzig an. Schon fast schade, dass die nicht im normalen Brettspiel integriert sind.
    Fällt mir ein, dass ich Galaxy Trucker auch mal wieder ausm Schrank holen müsste. Bei süffisanten Spieleabenden ist es dann aber doch meistens Small World, weil es (mit Geisterbeschwörer-Erweiterung) auch zu sechst geht.

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