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Gangs of Sherwood im Test: Wirklich nur als Gang

Mit Gangs of Sherwood veröffentlichten Appael Studios und Nacon kürzlich ein actionreiches Abenteuer in der Welt des berüchtigten Robin Hood. Ihr schlüpft in seine Rolle oder wählt einen seiner Gefährten, um für Gerechtigkeit zu kämpfen und euch schließlich dem Sheriff von Nottingham gegenüberzustellen. Allein oder mit bis zu drei Mitspielern helft ihr den Menschen des alten Englands, die immer stärker von ihren Tyrannen beherrscht werden. Auch wir haben fleißig Goldstücke gesammelt und uns das Spiel im Test genauer angesehen.

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Koop ist nicht nur sinnvoll, sondern nahezu notwendig

Für den Koop-Modus wählt ihr beim Spielstart die Option „Online“ aus, um dann beim Start einer Mission mit einem vollständigen Team von bis zu vier Spielern losziehen zu können. Jeder der festen Charaktere kann dabei nur einmal gespielt werden, es können beispielsweise nicht zwei Robins dabei sein. So schließt ihr euch entweder mit euren Freunden zusammen oder sucht ingame nach einer Gruppe, der ihr euch anhängt.

 

 

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Maid Marian, Robin von Locksley, Little John und Bruder Tuck im Puppentheater.

Man kann den Titel auch allein spielen, doch der Fokus liegt offensichtlich auf dem Multiplayer. Die einzelnen Charaktere weisen ihre Schwächen auf, die von den anderen ausgeglichen werden und, wenn ich allein unterwegs bin, bereitet mir das Spiel deutlich weniger Freude als gemeinsam mit anderen, weil ich solo immer einen Nachteil ziehe. Die schmaleren Figuren, also Robin und Marian, weisen nicht allzu viel Verteidigung auf, die breiteren sind viel zu langsam.

 

 

Außerdem könnt ihr während der Abschnitte manchmal Türen einschlagen oder euch durch Spalten quetschen, um dahinter eine Truhe mit Artefakten oder Gold zu finden. Little John und Bruder Tuck sind natürlich nicht in der Lage, sich durchzuschlängeln, Robin und Marian hingegen können keine Wände einreißen. Allein komme ich also nur an die Hälfte der Truhen und ärgere mich ein bisschen. Die Möglichkeit, Bots zu eurem Team hinzuzufügen, gibt es aktuell nicht. Das würde das Problem durchaus lösen, wenn sich mal keine Mitspieler finden.

 

Unterwegs gibt es jede Runde etwa drei bis vier Checkpoints, die wirken als würde man bei ihnen respawnen, wenn man draufgeht. Falsch gedacht. Zunächst frage ich mich, ob es sich um einen Bug handelt, weil ich mich einfach nicht dort wiederbeleben kann als ich alleine losziehe. Doch im Koop-Modus fällt mir dann auf, wozu die Punkte tatsächlich dienen: Wenn einer aus der Gruppe stirbt, andere aber überleben, dann wird die Person dort wiederbelebt und die Teammitglieder können ihn abholen. Die armen Solo-Spieler müssen hingegen die ganze Mission von vorne starten.

 

Zwischen Holzpuppen und Ladescreens

 

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Little John auf einer schneebedeckten Karte, bevor der Kampf beginnt. © 4P/Screenshot

Grundlegend läuft das Spiel flüssig und besonders die Animationen beim Wurfanker und der Seilbahn funktionieren butterweich, wenn ich mit Maus und Tastatur spiele. Meinen Controller vermisse ich immer noch. Grafisch bietet es einiges fürs Auge, zumindest wenn ich die Anforderungen aufs Maximum stelle und besonders beim Level of Detail nicht spare. So sehe ich hübsche Landschaften, die besonders durch die gelungene Darstellung von Licht und Schatten glänzen. Auch Feuer und Explosionen sehen überraschend gut aus. Dreht man die Details herunter, wirken manche Dinge seltsam: Beispielsweise haben die Holzfiguren im Puppentheater keine Augen mehr, aber immerhin die Schnurrbärte sind noch vorhanden


Zwischendurch weist das Game immer wiederLadebildschirme auf, die mir teilweise viel zu lange dauern. Ob ich es in die gewünschte Mission schaffe, ist besonders beim Multiplayer manchmal unklar, weil Gangs of Sherwood häufig zu Beginn einer Session abstürzt. Bugs fallen mir nicht sonderlich viele auf, doch an manchen Stellen scheint der Titel dafür wenig durchdacht zu sein.

 

 

So rätsle ich im Kampf-Tutorial über den vorgestellten Rebelleninstinkt, den ich aktivieren soll, es aber noch nicht kann, weil meine Stufe zu niedrig ist. Diese kann ich übrigens nirgends einsehen, doch der Rang scheint wichtig zu sein, da man vieles dadurch freischaltet. Ich verlasse das Tutorial also nach ein paar Minuten relativ verwirrt und realisiere erst ein paar Level später, dass der Modus einfach noch nicht freigeschaltet war. Als ich ihn schließlich aktivieren kann, fallen mir sofort die Vorteile davon auf: Meine Figur wird automatisch geheilt, ich greife schneller an und verursache mehr Schaden. Nach ein paar Sekunden ist der Modus leider schon wieder vorbei und ich muss erneut drei Balken aufladen, um ihn mit der X-Taste auszulösen. Als Rebell fühlt sich das ganze Kampfsystem wunderbar an, weshalb ich mir Wünsche, permanent in der Form angreifen zu können.

Kommentare

6 Kommentare


  1. Vier Kampfstile, doch keiner ist perfekt.

    Ja gibts den überhaupt? Ich denke, zu groß wäre da die Wunschliste und zu vielseitig die Meinungen.
    Was ist Perfektion? Man kann sie anstreben, aber wird sie nie erreichen. Das sollte einem schon bewusst sein, um auf dem Boden zu bleiben.
    Würde man von den besten Gamern eine Liste des perfekten Kampfstiles erstellen, würden sich auch noch ziemlich viele daran Stoßen und das nicht so sehen - also was soll ein perfekter Kampfstil sein?
    Für mich ist mal eine präzise Steuerung das A&O, daran scheitern schon viele Spiele. Unzählige Kombos die man sich kaum merken kann, machen auch keinen guten Kampfstil aus.
    Ich denke mal, eine breite Masse zufriedenzustellen, ist auch eine Tatsache an dem so was scheitert. Also was wollen wir, oder wer hat das Rezept das alle zufriedenstellt.
    Man kann auch darüber diskutieren ob man "zufriedenstellt" schreibt, oder "befriedigt", wenn man damit die eigene Zufriedenheit beschreiben will - ich würde das Erstere, als treffender bezeichnen...

  2. "Appeal Studios‘ Idee, aus dem sagenumwobenen Robin Hood ein actionreiches Third-Person-Videospiel zu machen, ist grandios"
    Naja, so Neu ist die Idee jetzt auch wieder nicht, wenn ich da besonders an Hood: Outlaw and Legends von vor 2 Jahren denke... das hatte ich damals auch gespielt und fand es ganz spaßig. Aber das hier muss wohl nicht sein.

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