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Ghostwire: Tokyo (Action-Adventure) – Mehr Shooter als Schocker

Drittes eigenes Spiel und letzter Streich vor dem Wechsel zu Microsoft: Mit Ghostwire: Tokyo schneidet Shinji Mikamis Studio Tango Gameworks endlich die alten Resident-Evil-Zöpfe ab. Ego-Perspektive! Offene Spielwelt! Dazu mächtig viel magisches Buhei und ein ganzes Gruselkabinett japanischer Geistwesen. Wir haben die PS5-Version ins Testlabor gebeten und den letzten Tropfen Ektoplasma aus dem Geister-Shooter gequetscht.

© Tango Gameworks / Bethesda Softworks

Big in Japan

Für uns Westler ist Japan auch 170 Jahre nach der erzwungenen Öffnung durch Briten, Amerikaner und Russen ein Faszinosum. An wenigen Orten auf der Welt prallen urbane Moderne und gelebte Tradition so frontal aufeinander wie in der Metropolregion um Tokio mit ihren 35 Millionen Einwohnern. Fünfunddreißig Millionen! In der japanischen Hauptstadt ist Platz für beides: Straßen, in den es wegen des Neonlichts der Werbetafeln niemals dunkel wird, und mit Menschen vollgestopfte U-Bahnhöfe auf der einen Seite, verwunschen wirkende Friedhöfe und traditionelle Holzhäuschen auf der anderen. Tagsüber im Stadteil Ueno durch die ikonischen roten Tori schreiten oder die Kaneiji-Pagode bewundern und abends von den gigantischen Rathaus-Zwillingstürmen in Shinjuku auf ein unendliches Lichtermeer blicken. Kein Problem in Tokio.

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Wie in echt: In kleinen Passagen oder Nebenstraßen entdecken neugierige Spieler Läden, Spielhallen und Restaurants. © 4P/Screenshot

Wie viele Spielefans hatte auch mich mein Hobby einst vom Reiseland Japan träumen lassen: Wie Ryo Hazuki in Shenmue eine Coladose aus dem Automaten ziehen, mit eigenen Augen die Regale des Nerd-Ladens Super Potatoe bewundern, die Spielhallen in Akihabara besuchen und einfach mal das Land sehen, in dem so viele Videospielträume zum Leben erweckt wurden. Zwei Mal war ich inzwischen dort, wo auf die Sekunde pünktliche Hochgeschwindigkeitszüge auf Tempel voller unheimlicher Steinstatuen treffen. Dieses Spannungsfeld zwischen Technologie und Tradition macht auch Ghostwire: Tokyo aus. Das japanische Studio Tango Gameworks hat eine offene Welt gebaut, die der echten angenehm nahe kommt. Getränke-Automaten, Waschsalons, Otaku-Läden, Büros voller Computer und die allgegenwärtigen Mini-Markets prägen das Stadtbild der virtuellen Metropole – weil meine Spielfigur dort Erfrischungen und kleine Snacks kaufen kann, fühlt sich der Aufenthalt in Tangos Tokio tatsächlich ein bisschen wie ein realer Japanurlaub an. Was ich dort allerdings nicht gesehen habe: Geister. Die gibt es im Spiel nämlich zuhauf: Gesichtslose Anzugträger mit Regenschirm, kichernde Schulmädchen, flatternde Laken, wilde Tierwesen patrouillieren auf den Straßen. Die behindern, zusammen mit einem tödlichen Nebel, der in vielen Gassen und Gegenden wabert, euer Vorankommen und das freie Erkunden.

Menschen weg, Geister da


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Nicht vergessen: Auch wenn Akito im Kampf ordentlich austeilen kann, solltet ihr auch mal blocken. © 4P/Screenshot

Wie es zu diesem Szenario kam, erfährt man in technisch ansprechenden, aber nie herausragend inszenierten Zwischensequenzen: Hauptfigur Akito, den ich in Egosicht durch Tokio dirigieren werde, liegt schon zum Start des Spiels tot auf dem Asphalt der berühmten Shibuya- Kreuzung. Ein Geist namens KK ergreift Besitz von seinem Körper – fortan bilden die beiden ein Team wider Willen; freut euch auf erbitterte Wortgefechte zwischen Wirtskörper und Kapergeist. Wahlweise laufen die übrigens auf deutsch, englisch oder japanisch ab. Letztere Version ist als Standard-Sprachausgabe voreingestellt, wenn euch das Lesen von Untertiteln nicht stört, empfehlen wir diese sogar für einen zusätzlichen Atmosphäre-Kick.

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Atmosphärisch top: In Tempelanlagen trefft ihr auf Besucher aus der Geisterwelt. © 4P/Screenshot

Das virtuelle Tokio wird von Geistwesen bevölkert, die menschlichen Bewohner sind seit einem mysteriösen Ereignis allesamt verschwunden; nur zu Boden gefallene Kleidung oder Einkaufstüten zeugen noch von ihrer einstigen Existenz. Inmitten dieses Chaos entpuppt sich ein übernatürlicher Charakter mit gruseliger Hannya-Maske (wie auf dem Cover des Spiels) als Antogonist von Ghostwire: Tokyo – was der dämonische Kerl mit den geisterhaften Besuchern zu tun hat und wie Akitos verschwundene Schwester in die Geschehnisse involviert ist, das erfahrt ihr im Verlauf der gut 15- bis 20-stündigen Geschichte.

  1. Schreibt mal bitte etwas bei "Ähnliche Spiele" rein.
    Damit man paar Denkanstöße hat was man alternativ zocken kann wenn man noch keine PS5 gefunden hat

  2. 36 Tacken bei cdkeys.com bereue ich gerade nicht. Kann man machen. GP zum Testen ist da echt nicht verkehrt. Ich warte gerade mal auf DL2 im GP o.ä.. Das bleibt aber erstmal eine Illusion/Wunschvorstellung, denke ich. Manche (PC) Games sind einfach zu teuer hinsichtlich Value4money... Bei Konsole ist es noch schlimmer. Vorteil ist, das man die Dinger schön weiterverkaufen kann und keine Accountbindung hat. Viel Spaß dann mit G:T und gib mal Feeback ob ich zu weit weg war mit meiner Einsortierung. Ggfls.. ändert die sich ja noch... grafisch auf jeden Fall ein Leckerbissen. Erinnert natürlich an CP2077 mit den ganzen Spiegelungen und ist im Gegensatz dazu menschenleer. Glaube, das lief dann auch so hakelig, wenn das mit NPC´s vollgestopft wäre.

  3. ...aber was haben die Titel gemeinsam?...
    mein Vergleich/Eindruck scheint zu abstrakt zu sein.
    FEAR: manche Innenräume, Dunkelheit, schummrige Musik. NICHT die Ballerei oder gar Bullettime..
    K&L: Das Neongeleuchte und Ähnlichkeiten zur asiatischen Lokation. NICHT die Ballerei...
    In beiden Fällen finde ich, gibt es grafische "Ähnlichkeiten", ist hat nur mein erster Eindruck nach 7 Stunden und auf schwer gibt es halt auch etwas Angst. Außer beim Tester... LOL.

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