Warum das Wuseln der Gnome an Dwarf Fortress und Die Siedler erinnert? Weil die Wichte ähnlich wie die Zwerge und Menschen eigenständig handeln. Man gibt ihnen lediglich eine Anweisung, Felsen auszugraben, eine Mauer samt Tür zu errichten, ein Feld anzulegen oder eine Werkbank herzustellen und schon nehmen sich entsprechend begabte Gnome den Aufgaben an. Man kann die Berufe, genauer gesagt die Prioritäten, in denen alle Aufgaben ausgeführt werden, auch unabhängig der individuellen Fähigkeiten zuweisen. Das ist aber nur selten nötig oder gar praktisch.
Vorgaben gibt es keine. Man hat alle Freiheiten, kann nach Belieben werkeln lassen. Sinnvoll ist es natürlich, das Überleben der Gnome zu sichern – immerhin fallen irgendwann Monster in das vom Zufall erstellte Spielfeld ein. Nur wer sein Gnomenland lieber ungestört verwaltet, stellt den Schwierigkeitsgrad auf „friedlich“. Damit die Gnome überleben, brauchen sie zwar auch dann Nahrung und Schlaf, das Leben ohne Feinde macht selbiges aber leichter.
Eigenbau
Und inwiefern erinnert Gnomoria an Minecraft? Weil seine Protagonisten jeden einzelnen Stein ihrer aus Würfeln bestehenden und in große Tiefe reichenden Welt abbauen können. Sie schütteln Äpfel von Bäumen, ernten die
Früchte zuvor angelegter Acker, fällen und pflanzen Bäume, züchten Tiere und unterhalten so einen umfangreichen ökologischen Kreislauf.
Aus Holz und geschürften Steinen erstellen sie schließlich Werkzeuge, woraus wiederum Wände, Böden und Dächer entstehen. Sie lagern Materialien, bis sie gebraucht werden – auch diese Flächen müssen markiert werden, im Idealfall lässt man zudem Kisten zur Vergrößerung der Lagerkapazität herstellen. Indirekt kontrolliert man also ein komplexes System aus Arbeitsabläufen und ähnlich wie in Minecraft ist das ungemein motivierend, wenn aus ausschließlich natürlichen Ressourcen gewaltige Behausungen oder Burgen entstehen!
Was womit und wofür?
Bis man dorthin kommt, dauert es allerdings unangenehm lange, denn eine Einführung gibt es nicht. Selbst eine Erklärung der grundlegendsten Funktionen fehlt. Und nicht nur das: Weil Zusammenhänge der Art „Welche Gegenstände kann ich mit welchem Material herstellen?“ kaum beschrieben werden, erleben nicht nur Anfänger mitunter mehr müßige als unterhaltsame Stunden.
Die Steuerung trägt ihren Teil dazu bei, denn Gnomoria gehört nicht zu den auf altmodisch getrimmten modernen Spielen. Es ist vielmehr so sperrig, als wäre es tatsächlich vor 15 oder 20 Jahren erschienen. So schaltet die Kamera ohne Schwenk starr zwischen vier Ansichten um und anstatt vor der Linse liegende Ebenen, etwa beim Blick in einen Felsen, durchsichtig zu machen, sieht man stets nur die aktuell gewählte und einige tieferliegende Ebenen. Hinzu kommt, dass die Gnome nicht animiert sind, also wie starre Pappaufsteller herumlaufen. Was sie gerade
machen, erkennt man deshalb nicht auf den ersten Blick. Das alles erschwert die Übersicht und ist in Verbindung mit den winzigen Menüs selbst dann noch umständlich, wenn man längst daran gewöhnt ist.
Wer eine Grube gräbt…
Hinzu kommen kleine technische Fehler, mit denen man die Tastaturbelegung z.B. nicht mehr einstellen kann oder eine Wegfindung, die schon mal dafür sorgt, dass Bergarbeiter einen Graben so ausheben, dass sie irgendwann hilflos auf einem Podest in der Mitte der Vertiefung stehen. Cool ist, dass man Gerüste aufstellen kann, damit die Gnome höher gelegene Mauern erreichen. Dennoch kann gerade der Bau komplexer Gebäude unnötig aufreibend sein.
Auch die bei maximaler Ausdehnung noch recht überschaubare Kartengröße sorgt dafür, dass Gnomoria nie sein ganzes Potential ausreizt. Dabei ist genau das im Grunde enorm hoch – das verdeutlichen schon die zahlreiche Starteinstellungen, mit denen man sowohl die Wesenszüge der vom Zufall erstellten Umgebung als auch Eckdaten zu Schwierigkeit, vorhandenen Gegnertypen und weiteren Eigenschaften wählen darf. Das Spiel unterstützt außerdem Modifikationen. Vielleicht gelingt es findigen Fans ja irgendwann, den motivierenden Klötzchenbau bequemer und umfangreicher zu gestalten.
Ich habe mich mehrfach mit DF befasst und wollte den Einstieg wagen , aber allein das stundenlange Recherchieren, Modpacks besorgen, Soundfiles updaten , Welten kreiieren und dann nichts mehr kapieren...ging mir dann irgendwann auf den SACK ich wollte zocken und nicht arbeiten.
das lnp nimmt einen wirklich jegliche arbeit um df soweit wie möglich zugänglich zu machen. es ist von dem aspekt her, dann aber trotzdem noch weit von gnomoria entfernt.
Hatte schon mal mit dem Spiel geliebäugelt. Allerdings denke ich nach dem Test das ich dann doch erst mal bei Dwarf Fortress bleiben werde. Aber das ist meine Persönliche entscheidung als jemand der sich Tagelang in DF eingearbeitet hat ^^
Kann aber auch gut verstehen wenn jemand ehr Gnomoria Spielt, einfach weil es zumindest Grafisch ansprechender ist.
Btw. zu Mods bei DF Installieren: Das "Lazy Newb Pack" hat so ziemlich alle wichtigen Mods/Texturepacks mit drin und man muss nichts selbst installieren.
Welchen Mehrwert hat das Spiel denn, außer der marginal besseren Bedienung, in die man sich ja offenbar trotzdem noch irgendwie "reinfuchsen" muss?
Da kann man sich auch gleich in das Original einarbeiten.
Ich habe es früher schon einmal angespielt und zumindest kam es zu diesem Zeitpunkt nicht einmal ansatzweise an Dwarf Fortress heran.