In Go West!, das wie das gleichnamige Kinoabenteuer auf den Lucky Luke-Comics „Kaliforniern oder Tod“ basiert, gilt es mit einer Siedlerkarawane in 80 Tagen von New York aus die Westküste der Vereinigten Staaten zu erreichen.
Unter den Pionieren befinden sich auch Lucky Luke, die Daltons und andere bekannte Gesichter des Comics, in deren Rollen ihr während einer Reihe von Minispielen immer wieder schlüpfen müsst. Zwar könnt ihr euch vor den meisten Events kurze Filmausschnitte der Leinwandvorlage zu Gemüte führen, eine begleitende Story gibt es aber nicht. Auch die Aneinaderreihung der Minispiele wirkt äußerst willkürlich, einen roten Faden sucht ihr vergebens. Es werden nicht einmal die beteiligten Figuren vorgestellt, geschweige denn Dialoge geführt.
Die ganze Präsentation wirkt sehr minimalistisch: Nach einem abstrakten dreifarbigen Intro wählt ihr über ein schlichtes Menü die aktuell zu meisternde Aufgabe, spielt bei Bedarf den dazugehörigen Filmschnipsel ab, absolviert ein entsprechendes Minispiel und wählt dann die nächste verfügbare Aufgabe, bis ihr irgendwann nur noch den Abspann auswählen könnt, der bei geübten Spielern schon nach wenigen Stunden unspektakulär über den Bildschirm flimmert. Kein finaler Showdown, keine Glückwünsche, keine freigeschalteten Extras, nichts.
Wo ist die Party?
Okay, immerhin könnt ihr nach dieser lieblosen Kür die Minispiele endlich auch im Mehrspielermodus bestreiten. Allerdings dürft ihr hier nur zu zweit gemeinsam antreten. Bei drei oder vier Spielern kommt jeder einzeln nach einander dran, was ziemlich langwierig sein kann und nicht gerade für Partylaune sorgt. Zudem darf immer nur eine Disziplin ausgewählt werden, um sich miteinander zu messen. Turniere gibt es kurioserweise überhaupt nicht – weder vorgefertigte, noch eigene…
Dabei machen einige der Minispiele durchaus Laune. Vor allem die teils originelle Nutzung von Remote und Nunchuk wissen zu gefallen. Mit Maus und Tastatur steuert es sich zwar oft deutlich präziser und komfortabler, aber beim Unterhaltungswert hat die Wii-Fassung ähnlich wie bei Rayman: Raving Rabbids <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9869′)“> klar die Nase vorn. Einziger Wermutstropfen: Der höhere Spielspaß kann oft auch in Frust umschlagen, wenn Bewegungen nicht korrekt erkannt werden, zu träge in die Tat umgesetzt werden oder ihr Ziel immer wieder verfehlen. Gerade bei Kindern und ungeübten Spielern liegen die Nerven dann schnell blank, wenn man an bestimmten Stellen einfach nicht weiter kommt, die auf dem PC kein Problem darstellen. Einen anpassbaren Schwierigkeitsgrad gibt es leider nicht.
Allerdings gibt es auch systemübergreifend unfaire Stellen, wo Hindernisse oder Wege viel zu spät als solche erkennbar sind und Gegner von Objekten verdeckt werden oder außerhalb des Sichtbereichs auf euch schießen. Auch die Zielvorgaben mancher Disziplinen sind zum Teil recht schwammig oder werden sogar gänzlich verschwiegen, so dass man nicht einmal weiß, warum man eine Herausforderung nicht bestanden hat. Schade auch, dass die Beschreibungen nur in nüchterner Textform vorliegen, so dass Kids, die noch nicht selbst lesen können, gar nicht wissen, was zu tun ist. Wii-Cowboys bekommen zusätzlich wenigstens passende Animationen eingespielt, bei denen Lucky Luke die grundlegende Benutzung von Remote und Nunchuk vorführt, beim PC verharrt Luke hingegen regungslos neben der entsprechenden Textbox.