Veröffentlicht inTests

GoldenEye: Rogue Agent (Shooter) – GoldenEye: Rogue Agent

Weit und breit ist kein neuer Bond-Film in Sicht und Pierce Brosnan hat den Anzug und die Walther PPK an den Nagel gehängt. Und was macht man mit der starken Spiel-Lizenz? Ganz einfach: Man kehrt zu den Wurzeln zurück, bastelt einen Ego-Shooter, lässt James Bond außen vor und versucht, mit dem zugkräftigen Namen GoldenEye, der bei Spieleveteranen wohlige Schauer der Erinnerung über den Rücken rieseln lässt, Kohle zu machen. Doch wie gut ist 007, wenn man 007 abzieht?

© EA LA / Electronic Arts

Bond-Spiel ohne Bond

Im Gegensatz zum letztjährigen 007-Abenteuer Alles oder Nichts gibt es zwei gewichtige Änderungen: Zum einen verzichtet man auf alle spielerischen Möglichkeiten, die die Third-Person-Ansicht bieten konnte und kehrt in bester GoldenEye-Manier zur guten alten Ego-Ansicht zurück.

Mit zwei Schrotflinten könnt ihr gehörigen Schaden anrichten.

Und zum anderen belässt man es für James Bond in einer extrem klein gehaltenen Nebenrolle. Stattdessen steuert ihr einen abtrünnigen MI6-Agenten, der bei Bond-Bösewicht Goldfinger anheuert, nachdem er unehrenhaft aus dem britischen Geheimdienst entlassen wurde.
Neben Goldfinger gibt es ein Wiedersehen mit zahlreichen anderen 007-Antagonisten wie z.B. Dr. No, Francesco Scaramanga (der mit dem goldenen Colt), Oddjob, Pussy Galore und als kleine Reminiszenz an das Original von GoldenEye gibt es auch Xenia Onatopp zu bestaunen.
Doch die Story wurde nur so weit wie nötig zusammen geschustert und trotz des versammelten Bösen bleibt sie erstaunlich stereotyp und vorhersehbar.
Um jedoch den Namen des Spiels erklären zu können, hat man tief in die Trickkiste gegriffen: Bei einem Auftrag von Goldfinger hat eure Spielfigur ein Auge verloren, das von Busenfreund Scaramanga durch ein künstliches, aber goldenes Auge ersetzt wurde, das zusätzlich noch einige Spezialfähigkeiten zum Einsatz bringt.
Das klingt nicht nur abstrus, sondern hat zudem keinerlei prägnante Einflechtungen ins Bond-Universum. Dementsprechend wirkt die ganze Kulisse, die für das Spiel aufgebaut wurde, austauschbar.

Die Effekte sind schön anzuschauen, der Rest der Grafik bleibt leider nur durchschnittlich.

Sicher: Es ist nett ein Wiedersehen mit den ganzen Film-Bösewichten zu feiern und hier und da einen Blick auf Film-Locations wie Goldfingers versteckte Kraterbasis zu werfen. Doch unter dem Strich bleibt alles atmosphärisch schwach und die Besetzung könnte auch durch andere, nicht aus dem Bond-Universum stammende Figuren ausgetauscht werden.

Zurück zur Ego-Ansicht

Leider setzt sich dieses Gefühl auch spielerisch fort. Denn euch erwartet nichts anderes als ein auf Dauer eintöniger, vorhersehbarer Shooter von der Stange. Anstatt euch wenigstens etwas an Freiraum in den streng auf Auseinandersetzungen gestrickten Abschnitten zu gönnen, werdet ihr dermaßen linear von einem Kampf zum nächsten geschleust, dass sich Ian Fleming im Grab umdrehen dürfte. Denn alles, was im Vorfeld als außergewöhnlich propagiert wurde, ist im Spiel kaum spürbar.
Nehmen wir z.B. die KI: Die Gegnerhorden verfügen über ein sehr eingeschränktes Verhaltensrepertoire, das je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad unterschiedlich häufig zum Einsatz kommt. Ausweichmanöver kommen dabei zwar vor, doch selbst die nett animierten Sprünge hinter die Deckung nutzen sich schnell ab und werden genau so vorhersehbar wie der Rest.
Von intelligentem Gruppenverhalten hingegen findet sich kaum etwas: Meist gehen die Feinde sofort in den Angriffsmodus über, wenn sie euch sehen und spulen ihre Verhaltensweisen ab – gähn!

  

  1. Obwohl das Spiel an sich grottig ist, macht es Spaß... weiß jemand warum? Es ist besonders gut geeignet zum abreagieren... und mit Cheats ist es gleich doppelt so lustig. Dennoch, gute Wertung!
    Ui, 2 Jahre nach dem letzten Beitrag!

  2. FETT!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    ICH finds cool das 007 Dieded mal gleich am anfang stierbt! Und nicht der große mager ist der alle rettet !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  3. Ich hatte es mir ebenfalls ausgeliehen und nach nach maximal 3 Minuten, wanderte die DVD wieder in die Hülle. Ich hatte von dem Spiel weder etwas gehört, noch gesehen und war trotzdem sehr enttäuscht.
    Die Story ist noch ok denke ich, alles andere ist aber wirklich unterste Schublade, sorry.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1