Untergang oder Läuterung?
[GUI_PLAYER(ID=108125,width=475,text=Rufus startet in den Abschluss von Daedalics bizarrem SciFi-Adventure.,align=left)]Selbst im Angesicht der nahenden Zerstörung seines Heimatplaneten bleibt Rufus cool und seinen egozentrischen Prinzipien treu. Oder etwa doch nicht? Im letzten Teil der Adventure-Trilogie versucht er nach wie vor zu verhindern, dass die finstere Armee aus Organon-Beamten nach Elysium reist und die Sprengung von Deponia anordnet. Auf dem Schrottplatz-Planeten leben schließlich noch einige Bewohner – doch diese Information soll offenbar geheim gehalten werden. Also macht Rufus sich auf, selbst auf das letzte Hochboot nach Elysium zu gelangen und nebenbei das Herz seiner Begleiterin Goal zu erobern.
Ob Rufus diesmal doch noch zur Einsicht kommt und seinen kompromisslosen Egozentrismus überdenkt? Die Antwort auf diese Frage erfährt man natürlich erst im Laufe des Abenteuers – einen kleinen Knacks bekommt sein Selbstvertrauen allerdings schon relativ früh. Zugegeben: In dieser Szene hat er einen schweren Schicksalsschlag zu verdauen. Trotzdem wirkt es fast schon surreal, wenn Rufus plötzlich ein paar von Selbstzweifel geprägte Kommentare abgibt. Auch seine Vergangenheit wird beleuchtet: Ich war regelrecht verblüfft darüber, wie gut ich plötzlich nachvollziehen konnte, wie Rufus zu der Person mit einer selbst für ein Comic-Spiel arg überzeichneten Selbstüberschätzung wurde. Auch ein paar andere Ungereimtheiten ergeben plötzlich Sinn.
Abrisstour durch die Galaxis
Auf nähere Details kann ich natürlich nicht eingehen, aber Jan „Poki“ Müller-Michaelis hat es wieder geschafft, all seine bizarren Figuren und Wendungen miteinander in einer passenden Rahmenhandlung zu verknüpfen. Ein Vorteil an der durchgeknallt vielschichtigen Erzählweise ist natürlich die Abwechslung: Rufus lässt den Kutter vom ohnehin gebeutelten Bozo in einen Organon-Kreuzer krachen, erforscht die Stadt Porta Fisco, fremde Raumschiffe, die Kanalisation und viele andere Orte.
Zwischendurch trifft er sogar auf einen Fan. Als plötzlich der Deponia-Geek mit Rufus-Brille im Spiel auftaucht, lässt der selbstverliebte Held sogar Goal hängen. Statt sie aus einer wild rotierenden Stahlseilrolle zu befreien, kümmert Rufus sich erst einmal um seinen Bewunderer, welcher natürlich jede seiner Heldentaten auswendig aufsagen kann. Zwischendurch schaltet das Spiel immer wieder in eine nähere Perspektive oder erzählt die Geschichte mit hübsch gezeichneten Filmschnipseln weiter. Im Vergleich zu Telltales professionell inszenierten Abenteuern wirkt die Kameraführung trotzdem ein wenig altbacken – schließlich laufe ich wie anno dazumal die meiste Zeit über in der Totale als kleine Figur durch die Welt. Eine coole Idee ist dagegen, die Geschichte zwischen den Kapiteln mittels Husaren-Gesang und energischen „Hussa“-Rufen weiter zu erzählen – offenbar angelehnt an die Funktion des Chores im antiken Theater.
Ich finds bisher klasse. Beim 2. Teil fand ich die Rätsel zu verkorkst und den Humor nicht mehr so gut. Hat sich beides gebessert.
Das ist nur ein Aspekt. Rufus Bild von Elysium ist zum Schluss schwer erschüttert. Dazu noch sein Hintergrund.
Das sollte kein Eckstein dich sein.
Ahhhhhhhhhhhhhh haaaaaaaaaaaaaa
In erster Linie hat er erkannt, dass er sowieso keine andere Wahl hat. Das hatte nid viel von einem "twist". Zumal
Genau das ist der Twist am Ende. Rufus erkennt etwas und handelt dann. Poki hat das in Edna ähnlich gemacht.
Mein größtes Problem mit Deponia (bisher nur den ersten Teil gespielt) und der Story im allgemeinen war dass Rufus einfach so ein grundverabscheuungswürdiger Charakter ist. Mir ist klar, dass der Witz eben aus diesem permanenten Egoismus und seiner geistigen Beschränktheit kommen soll, aber gottverdammt, ich kann für solche Charaktere einfach keine Sympathien empfinden. Mir fehlt da jede Motivation, voran zu kommen. Warum soll ich Rufus helfen, sich an Goal ranzumachen, wenn er so ein Arsch ist?