Dabei fällt positiv auf, dass die Entwickler darauf geachtet haben, die technischen Grundwerte der einzelnen Teams beizubehalten. Ein Ferrari-Motor ist dementsprechend leistungsfähiger als eine Honda-Maschine und sorgt so zusätzlich noch für Herausforderungen. Denn einige werden sicherlich Spaß daran haben, z.B. mit Eddie Irvine die WM für sich zu entscheiden.
Die KI reagiert abhängig von der Grundauswahl von „Ich tu dir nichts“ bis zum rigorosen Kampflinienfahren und bleibt auch nicht immer stur auf der Ideallinie. Dass den von der CPU gesteuerten Kollegen dabei auch mal Fehler unterlaufen, ist zwar im Endeffekt nichts Neues, sollte aber trotzdem erwähnt werden.
Ein Schadensmodell gibt es natürlich auch. Ähnlich wie bei Sonys F1-Kollegen dieses Jahres muss man sich allerdings gehörig anstrengen, um seinem Wagen den Knockout zu versetzen. Doch unter dem Strich unterstreicht dies nur das Vorhaben, die Motivation des Spielers nicht unnötig nach unten zu drücken und kann im Zweifelsfall auch deaktiviert werden.
Insgesamt hat Melbourne House es tatsächlich geschafft, den schwierigen Spagat zwischen Arcade und Realismus zu meistern und ein Formel Eins-Spiel auf die Beine gestellt, das vielen Kollegen dank ultra-schnellem Einstieg eine Nase drehen kann. Das Problem, das sich allerdings möglicherweise auf tun könnte, ist der späte Zeitpunkt der Veröffentlichung. Denn die Saison ist längst gelaufen und die Konkurrenz wahrlich nicht schlecht.
Höllisch schnell und ruckelfrei
Ein Großteil des aufkommenden Spielspaßes wird von der grandiosen Grafikengine gebildet, die eine Geschwindigkeit auf den Bildschirm zaubert, dass einem Angst und Bange werden kann.
Und das Beste: der Grafikmotor schnurrt selbst auf allerhöchsten Drehzahlen mit einer Gleichmäßigkeit, die einem Respekt abnötigt. Selbst wenn man im Regen am Ende des Feldes auf der Messlatten-Strecke Monaco startet, gibt sich die Grafik keine Blöße und bleibt stets flüssig und sauber.
Das Streckendesign an sich wirkt wie bei allen F1-Spielen mit ihren Rundkursen natürlich nicht so abwechslungsreich wie z.B. bei einem Need for Speed Hot Pursuit 2, fängt aber die Eigenheiten und Erkennungsmerkmale der Kurse gut ein und blitzt hin und wieder mit schönen Lichtspielchen und Spiegelungen auf regennasser Fahrbahn auf.
Allerdings wird man bei Regen durch die Spiegelungen einfach nicht das Gefühl los, dass die Wagen anfangen zu schweben.
das kantenflimmern wäre noch zu erwähnen gewesen ~_~
Obwohl die Formel 1-Saison dieses Jahr schon längst beendet ist, lässt es sich Infogrames nicht nehmen, noch ein weiteres Spiel zur Königsklasse der Auto-Rennen unters Volk zu bringen. Allerdings ist die Konkurrenz groß. Wenn man aber in Betracht zieht, dass hinter Grand Prix Challenge das Team von Melbourne House steht, das schon mit den 24 Stunden von Le Mans die Fans begeistern konnte, keimt Hoffnung auf, dass die Spieler eine ernst zu nehmende Alternative zu EAs Formel 1 2002 bekommen. Wir haben den PS-Protzen unter die Haube geschaut und präsentieren Euch in unserem Test das Ergebnis.<BR>