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Grand Theft Auto 4: The Ballad of Gay Tony (Action-Adventure) – Grand Theft Auto 4: The Ballad of Gay Tony

Dinge, die einem den Tag versauen können: Da geht man ganz gemütlich zur Bank, um ein bisschen Kohle für den bestenfalls schleppend laufenden Nachtclub abzuheben – und schon wird das blöde Ding überfallen! GTA 4-Spieler, erinnert ihr euch an die Dreh- und Angel-Mission »Four Leaf Clover«? In der sich ein allzu enthusiastischer Möchtegern-Held den Bankräubern in den Weg stellen wollte, nur um ein paar Ladungen Schrot ins Fleisch zu bekommen? Der Held des frischen GTA-Add-Ons »The Ballad of Gay Tony« ist der Typ, der neben ihm am Boden lag.

© Rockstar Games / Take 2

Das Basejumping kommt nicht nur in einigen Missionen zum Zuge, sondern stellt auch einen großen Teil der Nebenbeschäftigungen.

Weiterhin kann man sich mit VIP-Kunden ein Champagner-Trinkspiel geben oder beim »Club Management« selbst zum Rausschmeißer mit Knopf im Ohr werden. Wem das noch nicht genug Action ist, der stattet dem LC Fight Club einen Besuch ab und kämpft sich dort Runde für Runde zum Cagefight-Champion herauf. Außerdem kann Luis seinen beiden debilen Kumpels Henrique und Armando in den »Drug Wars« dabei helfen, das Drogengeschäft der Stadt unter ihre Fuchtel zu bekommen – kurz gesagt geht es nur darum, anderen Dealern das Geschäft zu vermasseln, nichtsdestotrotz machen diese knackigen Missionen sehr viel Spaß. Allerdings nicht so viel Spaß wie das brandneue »Basejumping«, in dem sich alles darum dreht, mit einem Fallschirm von einem möglichst hohen Gebäude zu springen und präzise auf einem Zielpunkt zu landen – was nicht zuletzt aufgrund der lockeren Steuerung angenehm von der Hand geht. Im Gegensatz dazu ist die Driving Range eine Enttäuschung: Klar macht es Laune, den einen oder anderen Ball zu kloppen, allerdings ist hier die Ballphysik derart merkwürdig, dass einem schnell die Lust an diesem Hobby vergeht.

Dinge, die ich dir zeigen muss!

The Lost and Damned, so großartig es auch war, ließ vor allem eines vermissen: Die GTA-typischen, irrwitzig abgedrehten Figuren – das Rockerleben ist halt eher ein ernstes. TBOGT hat dieses Problem nicht und schöpft gleich mit Eimern aus dieser Freiheit! Gay Tony ist ein Kracher,

Im neuen Liberty City geht’s des Öfteren in die Lüfte: Ausflüge im schwer bewaffneten Helikopter kommen immer wieder vor.

Yusuf Amir ist ein Comedy-Hammer, selbst Nebenfiguren wie Mauri sorgen pausenlos für meterweites Grinsen im Spielergesicht. Das ist nicht zuletzt der einmal mehr brillanten englischen Sprachausgabe zu verdanken, die den Wortwitz und die lässigen Dialoge mit treffsicherem Timing auf den Bildschirm bringt. Deutsche Sprache gibt es nicht, dafür aber entsprechende Untertitel, die ihre Sache ebenfalls sehr gut machen. Alles in allem sind die teilweise sehr langen, edel inszenierten Zwischensequenzen sowie die ebenfalls ausufernden Dialoge während längerer Fahrten höchstes Unterhaltungs-Niveau! Wer lieber der Musik als dem Gelaber lauscht, dürfte sich über einige neue Radiosender freuen, die vor allem den House- sowie Eighties-Sektor aufpäppeln.

Neben neuen Missionen gibt es auch frische Waffen und Vehikel im Angebot: An Oberflächen klebende Sprengsätze, die sich auf Knopfdruck zünden lassen sind ebenso nützlich wie das Schrotgewehr, das explosive Munition verschießt, mit der man auch Helikopter aus der Luft bekommt. All das sowie Neuerungen wie die Fallschirme lassen sich auch im Mehrspielermodus nutzen, den man wie üblich jederzeit über das Handy aufrufen kann. 16 Spieler dürfen sich auf etwas übersichtlicheren Karten als vorher beharken, wobei die Entwickler die Modi etwas beknappt haben: Gab es gerade bei Episode Eins noch irre viele Spielvarianten, warten derer jetzt gerade mal vier – (Team) Deathmatch sowie zwei Rennarten. Schade außerdem, dass all die tollen Neuerungen und Erweiterungen auf TBOGT beschränkt bleiben: Da die Episode als eigenständiges Spiel gilt, gibt es keine Möglichkeit, die frischen Waffen, Items und Vehikel im Hauptprogramm zu nutzen.

Im Mehrspielermodus sind all die neuen Features integriert – allerdings gibt es insgesamt weniger Spielvarianten als gehabt.

 Technisch ist und bleibt das aktuelle GTA beeindruckend, was die Größe, die Wucht der Stadt angeht – aber es haut nicht mehr aus den Socken. Sowohl aus der Nähe als auch aus der Distanz offenbart die Engine ihr Alter, die Fassade bröckelt. Was wörtlich zu nehmen ist, denn geringe Teile der Umgebung kann man mit entsprechender Feuerkraft zerbröseln. Ansonsten herrschen die bekannten Probleme vor: Ist man zu schnell unterwegs, kommt das Programm mit dem Laden nicht hinterher und serviert Texturenmatsch. Umgebungsteile, Passanten und Gräser poppen und rollen teilweise erst ein paar Meter vor einem auf, das Ganze wird bei heftigeren Gefechten immer wieder spürbar langsamer – und die Schatten sind krümelig wie eh und je! Und dennoch, ja dennoch sieht das Spiel exzellent aus! Denn irgendwann vergisst man die technischen Details, erfreut sich an der umwerfenden Skyline, bewundert die Architektur  der Statue of Happiness, genießt die Lichter von Star Junction bei Nacht, erfreut sich an dem herrlich glitzernden und schwappenden Wasser. Schade nur, dass es der fabelhafte Video-Editor der PC-Version des Hauptprogramms immer noch nicht auf die Konsole geschafft hat – auch hier kommt es immer wieder zu irren Stunts, die man gerne mit der Umwelt teilen würde!
      

  1. Wie gesagt: Top Teil. Locker dreimal so gut wie das öde Hauptgame.
    ABER: Die Steuerung, z.B. im schießenden Heli ist wirklich sehr schlecht. Und bez. des Tests: ich bin weißgott kein schlechter Gamer, aber sooo einfach wars teilweise ganz und gar nicht :D z.B. als die Russen die Disco stürmen!

  2. kann dem test auch völlig zustimmen!
    das addon haut einfach actionmäßig mehr rein als das hauptspiel! die charaktere sind extrem skurril und schräg (yusuf amir...krasser typxD )
    tbogt gefällt mir auch etwas besser als the lost & damned...liegt aber daran das ich mich in so einer glitzer & glamour discowelt mit drogen und waffen irgendwie wohler fühle ...lol
    fast wie zu vice city und san andreas zeiten...hoffe das nächste spiel der serie findet auch wieder dahin zurück (wenn man dann wieder autohäuser etc kaufen könnte und sich ein imperium aufbauen wäre ich glücklich)
    :)

  3. allein dafür das ich mich immer noch nach so langer zeit so viel von diesem spiel unterhalten lasse ist die wertung finde ich mehr als gerechtfertigt. ich finds nur schade, ob nun gta 4 oder die add ons, das ziemlich viel potenzial verschenkt wurde. für mich ist es bis heute nicht nachvollziehbar warum man das autotunig was ja wohl bei diesem game erst richtig kicken würde wenn man sich jetzt die technik im vergleich zu san andreas ansieht, weg gelassen hat.
    achso, finde das handling der fahrzeuge übrigens obergeil gelungen. man spürt förmlich das gewicht dieser und in verbindung mit der physik und dem schadensmodell welches besser ist als bei 99% der rennspiele auf dem markt versteh ich nicht warum das als minuspunkt angekreidet wird...

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