Kleinere Kopfnüsse
Das Missionsdesign ist so abwechslungsreich, wie man es sich nur wünschen kann: Neben den üblichen Schussgefechten und Sprung-Einlagen müsst ihr z.B. auch mal eine Verteidigungsstellung mit automatischen Geschützen aufbauen, und diese dann auch mehrere Minuten halten, während aus allen Richtungen Feinde anstürmen. Oder ihr lasst die Waffe stecken und kämpft euch, von Scharfschützen bedroht, von Nische zu Nische, um den Sniper schließlich aus der Nähe mit einer Granate auszuräuchern. Wie schon erwähnt klemmt ihr euch auch mehrmals hinter das Steuer eines Vehikels: Die Fahr-Abschnitte sind ungewöhnlich lang, was aber daran liegt, dass sie in regelmäßigen Abständen von »Bodenmissionen« unterbrochen werden, in denen ihr z.B. Schotts öffnen oder Straßenblockaden mit der Gravity Gun beseitigen müsst. Diese Untermissionen fügen sich harmonisch in die Aufträge ein und wirken nie deplatziert. Krönendes Highlight ist die Bedienung eines Krans, mit dem ihr eigentlich nur eine Brücke öffnen müsst – aber mit dem ihr dank seines magnetischen Greifarms auch sehr viel herrlichen Unfug treiben könnt….
Im Gegensatz zum herkömmlichen Wald-und-Wiesen-Shooter gibt es hier auch richtige Puzzles. Die erreichen zwar nie die Kopfnuss-Qualitäten eines echten Adventures, sorgen aber dennoch für willkommene Ballerpausen. Beispiele? Wie bekomme ich ein geschlossenes Tor auf? Aha, vom Tor geht eine Stromleitung in ein Gebäude. Dort sind mehrere Stromleiter in Reihe geschaltet, aber einige Batterien fehlen, die der Sache Saft verleihen. Wo kriege ich Batterien her? Klar: aus alten Autos! Oder wie werde ich die lästigen Antlions los, die wie Sandwürmer in »Dune« auf Betreten des Sands reagieren? Eine längere Sand-Passage ist zu laufen, normalerweise würden einen da die Gegner gnadenlos überrennen. Aber mit einem gefundenen Stromgenerator wird ein Hammer in Bewegung versetzt, der in regelmäßigen Abständen hart auf den Boden pocht, und die Mistviecher damit verwirrt. Dazu gesellen sich weitere eher normale Herausforderungen wie das Finden von Dingen, um Tore zu öffnen, oder das Drehen von Gasventilen, um Feuer zu löschen.
Ihr seid die meiste Zeit allein unterwegs, erst im späteren Spielverlauf gesellen sich kleinere Rebellenteams hinzu, die ihr per einfachem Tastendruck auch in die Pampa schicken könnt. Leider ist die Team-KI eher durchwachsen: Die Mützenträger schießen nicht sehr präzise und gehen schnell drauf. Außerdem stehen sie einem speziell im engen Häuserkampf sehr oft im Weg und gehen erst nach einer Weile (und einigem Drängen seitens des Spielers) eine Entschuldigung murmelnd aus dem Weg. Auch die Gegnerintelligenz ist nicht die hellste: Speziell die Combine-Soldaten machen sich kaum Mühe euch zu suchen, euch einzukreisen oder ähnliches – Far Cry hat hier eindeutig die Nase vorn. Leider hat Half-Life 2 keinen eigenen Mehrspielermodus mehr. Dafür liegt das bereits bekannte Counter-Strike Source jeder DVD bei – das wir aber in Kürze einem separaten Test unterziehen.
Klangwelten
Im Gegensatz zu Doom 3 setzt Half-Life 2 nicht auf Schockmomente, sondern eher auf subtilen Horror – wenn z.B. eine recht stabil aussehende Brücke plötzlich und unerwartet zu zittern beginnt, während ihr gerade an ihr herum klettert, und dazu das ganze Gerüst bedrohlich heult und knackt, rutscht einem schon mal das Herz in die Hose. Eine wichtige Rolle spielt hier der Sound: Ihr bekommt wahnsinnig viel zu hören – heulenden Wind, jaulende Gunships, schreiende Menschen, grunzende Combine-Soldaten, die omnipräsenten Lautsprecher- und TV-Durchsagen von Dr. Breene, knarrende Gebäude oder kreischende Headcrabs. Dazu gibt es jede Menge Sprachausgabe, die in der deutschen Version leider für wenig Begeisterung sorgt. Alyx kann scheinbar kein »r« aussprechen, der G-Man klingt, als hätte er Superkleber zwischen den Zähnen und Barney scheint einmal zu oft »(T)Raumschiff Surprise« gesehen zu haben.
Dankbarerweise könnt ihr erstaunlich leicht die Sprache wechseln: Habt ihr den kompletten Preload auf der Platte, reicht es schon Steam einfach auf Englisch umzustellen – und schon habt ihr hervorragende englische Stimmen, auf Wunsch mit Untertiteln verdeutlicht. Das ist für die sehr vielen Dialoge, die nicht als Cutscenes abgespielt, sondern direkt ins Spiel integriert werden, auch durchaus nötig. Leider werdet ihr in keinem Fall erfahren, wie sich Gordon anhört, denn der gute Mann meldet sich im ganzen Spiel nicht ein Mal zu Wort.
Extrem gelungen ist die Musikuntermalung, auch wenn ihr sie normalerweise nicht hört. Erst in speziellen Momenten drehen auf einmal heiße Drum’n Bass-Tracks oder dramatisch getragene Streicher auf, und verschwinden genauso schnell, wie sie aufgetaucht sind – aber hinterlassen einen höchst intensiven Eindruck! Schöne Spezialeffekte wie ein gelungenes Echo in den Bergen umrahmen die Akustik, schade ist nur, dass Gordons Schritte auf jedem Untergrund gleich klingen.
Oder mal wieder ein philosophischer, kreativer FPS wie Bioshock?
Wie wäre es mit einer sackguten KI wie damals vor langer Zeit in FEAR?
Ja ich vermisse die besonderen FPS! # RIP # Stalker, Bioshock, Half Life, Fear ...
Hier eine Nachricht aus der Zukunft
Im Jahre 2019 immer noch unerreicht - der beste FPS.
Half Life 2 ist zwar ein sehr guter Shooter und atmosphärisch sehr dicht (in der Original-Vertonung), aber es ist nicht der ultimative Shooter. Ich hätte 90% gegeben.
Der beste Single Player First Person Shooter aller Zeiten meiner Meinung nach. Die Dystopie-artige Atmosphäre und das ewige Gefühl gejagt zu werden macht den Titel einzigartig. Es wird nie langweilig oder eintönig, weil es immer exakt im richtigen Moment einen Umbruch im Spielgeschehen gibt.
Bevor mir ein Levelabschnitt zu nervig wird, komme ich in den nächsten. Bevor mir die Ballerei zu langweilig wird, kommt ein kleines Physikrätsel. Bevor ich auch nur daran denken könnte frustriert zu sein, weil ich nicht weiter komme, fällt mir die Lösung ein. Es ist so, als wüsste das Spiel, was ich denke.... tut es natürlich nicht, die Entwickler müssen einfach ewig viel Zeit in Balance und Qualitätskontrolle gesteckt haben.
Ist der Abschnitt zu lang? Sollte nicht lieder noch ein Rätsel eingebaut werden? Welchen Sinn hat dieser Levelabschnitt? Ist er zu banal und sollten wir ihn überhaupt mit rein nehmen?
Dieses Spiel ist bis ins letzte Bit perfekt durch designed und sowas habe ich nirgendwo anders erlebt. Jedes andere, noch so gute Spiel hat auch seine Frustmomente... Szenen, die nerven... Levelabschnitte die das Spiel nur strecken sollen und schelcht gebalanced sind. Half-Life 2 nicht...
Valve hat das Spiel vor einiger Zeit technisch auf das Niveau von Episode 2 hoch gepatcht, was eine wesentlich bessere Grafikqualität mit sich bringt. Dadurch wurde der 6 Jahre alte Titel mal eben auf das Niveau von etwa 2007 angehoben, zumal die Source Engine ja mittlerweile HBAO unterstützt. Ein echter Geheimtipp für jeden, der dieses Meisterwerk noch nicht erleben durfte.
muss ich auch noch mal weiter spielen...Ich habs auf der XBOX gespielt( die inzwischen ziemlich Schrott ist) und kam an der Stelle nicht weiter ,wo in so ner Festung (gefühlte) tausend Hubschrauber angreifen. Ist übrigens auch eine der wenigen Schwächen des Titels.....Zuoft kommen diese im Spiel vor. Und die Story interessiert mich auch nicht wirklich.
Im Moment spiel ich Episode Two (Orange Box 360) und bin wieder total im HL Fieber.
Kaum ein Spiel hat diese Abwechslung, gefühlte Freiheit, Atmo, Inszenierung, Ki usw