Fazit
Wenn man in einem Horrorspiel mögliche Bedrohungen für Körper und Psyche mit der Lupe suchen muss, sich ein Feuerzeug als bessere Alternative zur Taschenlampe erweist und sich der angeschlagene Geisteszustand vor allem durch nervige Bildeffekte bemerkbar macht, dann haben die Entwickler etwas falsch gemacht. Hektor klingt mit seinem Konzept der zufälligen Aneinanderreihung von Passagen zwar interessant, doch sorgt die kleine Auswahl an Vorlagen schnell für Langeweile und Abnutzung. Macht der Einstieg noch neugierig und entfaltet auch dank des gelungenen Soundtracks eine beklemmende Atmosphäre, weicht das Gefühl einer allgegenwärtigen Bedrohung schnell der ernüchternden Erkenntnis, dass einem bis auf wenige Ausnahmen eigentlich nie etwas passieren kann. Und so stapft man gähnend durch die immer gleichen Räume und Gänge, sammelt Zettel und lauscht den zufällig eingestreuten Soundeffekten, bis der vermeintliche Horror-Spuk nach gerade mal zwei Stunden schon wieder vorbei ist. Und auch wenn der Preis für unsere Bewertung keine Rolle spielt: Für diese Schlaftablette mit dem Umfang eines Kinofilms knapp 20 Euro zu verlangen, ist schon ein starkes Stück!Wertung
PC
PC
Wenig Horror, viel Langeweile: Hektor ist ein flacher und kurzer Abstecher durch eine zufällig zusammengewürfelte Welt, in der die mögliche Bedrohung zu schnell der Sicherheit weicht.
Daylight 2? Nein danke.
Mich nicht.
Ah, der Sanitymeter! Wie ist das eigentlich, der steht ja immer noch unter Copyright bei Nintendo, heißt das, dass man die Effekte nicht nachmachen, oder dass man das einfach nicht so nennen darf?Ich bin bei Indiehorrorspielen oder Spielen, die "den Geist des Protagonisten" nachempfinden wollen vorsichtig geworden. Das meiste ist prozentualgenerierter und / oder uninspirierter Schrott.
Das hier erinnert mich an dieses andere "Horror"spiel (dieses Showcase für UE4).
Was ich aber eigentlich los werden wollte: Preispolitik.
Etwas, dass im Indiemarkt einfach nicht funktioniert! Wie kann es sein, dass Topgames mit großem Wiederspiel Wert, Gameplay Story etc. für 7 oder 13 € verschleudert werden und andere verhökern ihren Schmarn mit 2 Stunden Spielzeit für 20 € oder 30 €. Klar im Endeffekt natürlich auch Schuld des Verbrauchers, wenn man sich vorher nicht über Umfang etc. informiert, aber diese willkürlich wählbaren Preise sind mir ein ziemlicher Dorn im Auge.
(Zugegeben, Umfang etc. kann man auch auf AAA anwenden, aber da sprechen wir von anderen Produktionsbudgets).
Auf mich wirkt diese Flut von Indie "Horror" und "Mindfuck" Games so, als wöllten möglichst viele noch schnell auf der Markiplier und co. Welle mit schwimmen. Dafür sind diese Spiele nämlich perfekt geeignet. Viel zum rumbrüllen, wenig Herausforderung und noch weniger Inhalt.
Hmm, bei mir hat das Spiel einen besseren Eindruck hinterlassen als zB Daylight. Es hat definitiv seine Macken*, aber die Hintergrundgeschichte fand ich durchaus interessant und dafür, dass es auf diese Zufallskomponente und sich verändernde Level setzt, war ich überrascht, wie schnell man doch immer irgendwann da landet, wo man hin soll oder wo es wenigstens neue Hinweise zur Geschichte gibt. Eine, so habe ich es jedenfalls erlebt, gute Mischung aus dem Gefühl der Orientierungslosigkeit, während man dennoch irgendwie vorwärts kommt.
Und, Hand auf's Herz: Wäre es so gewesen, dass der Tod dazu führt, dass man einen Abschnitt komplett von vorne anfangen muss, wäre das Spiel doch wegen des Frust-Faktors, der dann ohne Frage gegeben gewesen wäre, noch weiter abgewertet worden. Hätte ich jedenfalls so gemacht. ^^
Aber ja, gibt auf jeden Fall bessere Horrorspiele, keine Frage.
*Allein die Tatsache, aus der mentalen Anfälligkeit nicht mehr gemacht zu haben als das schwummrige Bild... eigentlich unfassbar, dass sich da generell seit Eternal Darkness gefühlt NICHTS getan hat in dem Genre.