Die deutsche Lokalisierung ist wiederum durchwachsen und lückenhaft, die Rahmenhandlung kaum der Rede wert. Zudem ist die Schrift vom Sofa aus teils kaum zu lesen, eine Größenanpassung nicht vorgesehen. Auch die komplett aufs Steuerkreuz verzichtende Menü-Navigation ist unnötig hakelig, die Bedienung teils sogar unklar. Vieles wirkt unfertig und undurchdacht. Den Endlos-Modus habe ich z. B. nur durch Zufall, den in Ladebildern angeteaserten Wellenmodus überhaupt nicht gefunden. Da wird aber auch die Bildjustierung auf der PS4 angepriesen, obwohl die lediglich in der ansonsten identischen Xbox-One-Version vorhanden ist. Vor Bugs wie verrückt spielenden Lebensbalken, fehlerhaften Gegnerdarstellungen oder Spielaufhängungen, bleibt man ebenfalls nicht verschont. Einmal hat sich sogar die Autosave-Funktion aufgehängt und mehrere Stunden Spielzeit zunichte gemacht…
Vielseitiges Taktieren
Man kann aber auch schauen, wer wann welche Boni erhält und so z. B. einzigartige Superangriffe für besonders knifflige Situationen aufsparen. Darüber hinaus können auch diverse Schreine genutzt oder selbst errichtet werden, um darauf platzierten Helden vorübergehende Wertesteigerungen zu gewähren. Die Gegner können hingegen verschiedene Routen nehmen sowie Spezialkräfte wie Sprinteinlagen, Heilungen oder Wiederbelebungen nutzen.
Auch Bosse mischen sich immer wieder unter die Angreifer. Erreicht nur einer das Ziel, heißt es Game Over. Ansonsten wehren die am Wegende errichteten Barrikaden meist bis zu fünf Eindringlinge ab, bevor sie Geschichte sind.
Wem’s zu hektisch wird, kann man aber jederzeit auch eine taktische Pause aktivieren und in aller Ruhe Marsch-, Bau- und Aufladebefehle erteilen. Unterstützung gibt’s zudem durch begrenzt einsetzbare Items wie Eis-, Brand- oder Giftbomben sowie das Losschicken eines wütenden Mobs, der einmal übers gesamte Schlachtfeld fegt und massive Schäden anrichtet. Die insgesamt 14 Karten lassen sich jeweils auf vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen oder in einem Endlosmodus angehen. Zudem lassen sich optionale Herausforderungen aktivieren, bei denen man für Handicaps wie das Verwenden nur eines Charakters oder den Verzicht auf Item-Einsätze zusätzliche Belohnungen erhält. Auch wenn in Häusern am Wegrand verbarrikadierte Bürger verschont bleiben, gibt’s Extrapunkte.
Profitabler Wiederaufbau
Mit verdientem Gold und Juwelen kann man sogar die zu Spielbeginn zerstörte Heimatstadt wieder aufbauen und deren Einrichtungen nutzen, um noch stärker zu werden. In der Schmiede feilt man an seiner Ausrüstung und allgemeinen Verbesserungen, in der Akademie an seinen Fertigkeiten und Erfahrungsboni.
Im Rathaus studiert man diverse Aufzeichnungen und stärkt den Mob, während man über die Bank immer lukrativere Tauschgeschäfte abwickelt. Zu tun gibt’s jedenfalls genug. Nur die kooperativen und kompetitiven Mehrspieler-Modi aus dem PC-Original sucht man vergebens. Auch Ranglisten oder eine Zoomfunktion für die Spielansicht sind leider nicht an Bord.
Ich weiß nicht ob der gestrichene Mehrspielermodus wirklich ein Negativpunkt ist. Ein toter Mehrspielermodus wäre doch auch nicht besser?
D.h. nur mit Stick? Oder hat man so einen Pseudo-Mauszeiger? Ersteres wäre noch zu verkraften. Letzteres hingegen... brrr.Im Steam-Forum sind die (wenigen) User wohl etwas ernüchtert: Keine Kommunikation seitens des Entwicklers und das Spiel ist immer noch identisch mit seinem Erstrelease. Die Neuerungen sind wohl mit der Lupe zu suchen.