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Hero Siege (Arcade-Action) – Hero Siege

Monster plätten und Gegenstände einsammeln – auf dieses Prinzip setzen Dungeon-Crawler seit dem guten alten Gauntlet. Auch das auf Steam erhältliche Indie-Projekt Hero Siege baut auf diese einfachen Mechanismen, ergänzt diese aber mit 16-Bit-Kulisse sowie Elementen aus Zweistick-Shootern. Zu viel des Guten?

© Panic Art Studios / Panic Art Studios

Apropos Erfahrung: Mit jeder neuen Charakterstufe kann man zwei Punkte auf vier Eigenschaften sowie einen Punkt auf fünf Angriffsfähigkeiten (teils aktiv, teils passiv) verteilen. Zusätzlich kann man sich für Gold im jederzeit zugänglichen Shop mit kontinuierlich teurer werdenden Tränken eindecken oder für bare Münze seine Grundwerte temporär verbessern – bis man stirbt.

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Auch die Gegner sind nicht vor den Fallen sicher. © 4P/Screenshot

Dann nämlich werden nicht nur alle erworbenen Statistiken genullt (nur die Verbesserungen über Figurenaufstieg sind permanent), sondern man muss auch wieder mit Welle 1 beginnen. Man braucht allerdings keine Angst haben, dass man wieder von vorne anfangen muss: Man kann jederzeit für jede Figur speichern und an der Stelle wieder einsetzen. Wenn ich eingehend sagte, dass der Schwierigkeitsgrad etwas bis zur Hälfte des Spiels nicht ohne ist, bedeutet das natürlich auch, dass ab diesem Moment das Kräfteverhältnis kippt. Ungefähr mit Level 25 hat man seine Figur so weit aufgerüstet, dass auch Fallen und Bosse der ersten Abschnitte nur mit viel Unvermögen oder Unvorsichtigkeit eine Gefahr darstellen. Das wiederum bedeutet, dass man relativ unproblematisch an die ersten Relikte kommt, die einen mit zahlreichen Boni versehen, darunter z.B. permanente Steigerungen der Fähigkeitswerte, zusätzliche Elementarangriffe usw. Und ab etwa der Mitte ist man mit Grundwerten sowie Relikten so mächtig, dass auch größere Gruppen und fiese Bosse nur noch selten eine Gefahr darstellen.

Negierte Handy-Herkunft

Ab diesem Moment sinkt die Motivation, die bis hierhin einen guten, mitunter sogar sehr guten Eindruck hinterlassen konnte. Die Kulisse versucht dies zwar mit einem gelungenen Effektfeuerwerk und Dutzenden sich gleichzeitig auf dem Bildschirm tummelnder Feinde wettzumachen, doch mir wäre ein ständiges Gefühl der Gefahr bis zum finalen Boss und darüber hinaus lieber gewesen. Denn auch der Neustart mit dem erhöhten Schwierigkeitsgrad kann dies nicht ganz erfüllen: Die Gegner haben zwar mehr Lebenspunkte, doch sind sie nicht im gleichen Maß „gewachsen“ wie der Held. Hier haben die Entwickler nur halbherzig in die Zukunft geschaut.

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Mitunter kann die Action hektisch und unübersichtlich werden. © 4P/Screenshot

Im Gegensatz dazu haben sie sich redlich Mühe gegeben, die Handy-Herkunft des Spiels (Hero Siege wurde bereits letztes Jahr auf iTunes und Google Play veröffentlicht) zu verschleiern. Wo man mobil noch Geld für In-App-Käufe wie XP-Boosts, mehr Gold oder die für seltene Truhen bzw. neue visuelle Ausrüstungsoptionen nötigen Kristalle ausgeben durfte, wird bei der Steam-Version ohne Kompromisse auf das Motto „Erspiele dir alles“ gesetzt – zumindest bislang. Denn ob der noch nicht zugängliche Pirat als Spielfigur irgendwann mit einem Update „einfach“ freigegeben wird oder man quasi als Mini-Add-On dafür löhnen muss, steht noch nicht fest. Verzichten muss man übrigens auch noch auf einen Koop-Modus. Der ist allerdings schon angedacht sowie als Beta-Variante mit Hinweis auf „Benutzung auf eigene Gefahr“ integriert.

  1. Die Screenshots, die in den Test eingeflochten sind, stammen alle von der Steam-Shop-Seite des Spieles. Macht ihr keine eigenen unabhängigen Screenshots bei Spieletests oder war das hier eine Ausnahme?

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