Dieses Mal muss man sich auf jeden Fall kreativere Methoden einfallen lassen, um seine beiden Opfer auszuschalten, denn als Patient in der luxuriösen Anlage trägt man zunächst lediglich einen Kimono – das übliche Mordequipment wie die schallgedämpfte Pistole oder die bewährte Klaviersaite zum Strangulieren kann die ICA nicht einschmuggeln. Aber 47 hat sich ja bereits in den vergangenen fünf Episoden als sehr einfallsreich erwiesen, seine Ziele auf eher unorthodoxe Art und Weise zu erledigen.
Und auch in Japan ergeben sich wieder viele Gelegenheiten, die von einer Yoga-Stunde mit tödlichem Ausgang über das Servieren einer vergifteten Mahlzeit bis hin zu ärztlichen Eingriffen der besonderen Art führen. Selbstverständlich erweisen sich dabei auch wieder die Verkleidungen als äußerst sinnvoll. Hier sogar noch etwas mehr als sonst, denn die Klamotten fungieren innerhalb der Hightech-Anlage dank integrierten Chips gleichzeitig als Schlüssel, damit sich die Türen zu bestimmten Bereichen öffnen. So gelangt man z.B. schon allein durch den Arztkittel zur Intensivstation oder darf als verkleideter Leibwächter in die privaten Gemächer einer Zielperson vordringen. Der gesamte Komplex, der neben Gästeräumen auch den Operationssaal, einen Wellness-Bereich, ein Restaurant sowie eine Pathologie umfasst, wird von einer KI überwacht, die sogar die medizinischen Geräte im Auge behält. Darüber hinaus patrouillieren aber auch die üblichen Wachen im Gebäude und in dem schneebedeckten Außenareal, zu dem auch ein kleiner Zen-Garten und ein Helikopterlandeplatz gehören.
Leichte Opfer
Standen in Colorado noch vier Zielpersonen auf der Liste, kehrt man jetzt wieder zum üblichen Duo zurück: Da wäre zum einen Yuki Yamazaki, eine Anwältin mit Yakuza-Vergangenheit, die wertvolle Daten besitzt und mit ihren Leibwächtern durch die Anlage spaziert. Einfacher hat man es beim zweiten Ziel, seinem alten Bekannten Eric Soders, den die ICA zum Abschuss freigegeben hat. Denn der Verräter liegt bereits servierfertig auf dem Operationstisch, kann sich also weder zur Wehr setzen noch fliehen. Tatsächlich fällt es nach Colorado auch hier relativ leicht, die beiden Attentate erfolgreich auszuführen. Nach den vielen gemeinsamen Stunden mit dem Hitman weiß man aber auch langsam, wie der Hase läuft: Erneut warten die üblichen Ablenkungsmanöver wie überfüllte Waschbecken, Münzen oder ein lautes Radio, um sich Zugang zu den benötigten Klamotten zu beschaffen. Das macht trotz so manchem KI-Aussetzer immer noch Laune, doch die spannende Mischung aus Stealth-Action und Erkundung wird mittlerweile immer mehr zu einer Routine, die abseits ausgefallener Gelegenheiten nur noch selten überraschen kann.
Vor allem enttäuscht der Trip nach Hokkaido aber in zweierlei Hinsicht: Genau wie der thailändische Hotelkomplex der vierten Episode könnte auch dieses spezielle Krankenhaus an nahezu jedem anderen Ort auf der Welt angesiedelt sein. Zwar versucht man, mit Kimono, Sushi-Restaurant, Tanzmatten-Duellen, High-Tech & Co für Japan-Flair zu sorgen, doch das gelingt angesichts des austauschbaren Szenarios leider nur bedingt. Anders gesagt: Die schneebedeckten Berge im Umfeld könnten genauso gut die Alpen darstellen und die Besonderheiten der japanischen Kultur treten sowohl hinsichtlich der Architektur als auch beim Verhalten der Figuren kaum in Erscheinung. Die Story zählte bisher trotz ein paar netter Cliffhanger nicht unbedingt zu den Stärken des Episodenspiels. Es häuften sich viele Fragen, aber Antworten wurden nur selten geliefert. Daran ändert sich auch im Finale nichts. Im Gegenteil: Man hat am Ende umso mehr das Gefühl, dass diese erste Staffel lediglich einen Auftakt bildet. Und der geht leider nicht mit dem erhofften Knall, sondern eher mit einem Gähnen zu Ende. IO Interactive hat in der zweiten Staffel viel Arbeit vor sich, um nicht nur weitere interessante Spielplätze für den Auftragskiller zu gestalten, sondern endlich auch einen größeren Fokus auf die Geschichte zu legen. Wäre Hitman eine TV-Serie, würde ich sie nach diesem enttäuschenden Auftakt – wohlgemerkt nur hinsichtlich der Story – nicht unbedingt weiter anschauen wollen.
Das ist genau mein Problem. Ich würde gerne von Anfang an damit starten. Wenn ich jetzt jede map auf Level 20 pushen muss und nachher alles auswendig kenne, dann hab ich wahrscheinlich kein Bock ein 30. mal Paris zu sehen weil es mir dann insgesamt raushängt.
Das mit dem Schwierigkeitsgrad höre ich gerade auch zum ersten mal, Googlesuche hats auch bestätigt. Genau dieser hohe Schwierigkeitsgrad klingt erst nach einer richtigen Herausforderung, ähnlich wie bei den alten Titeln. Dafür aber jeden Level vorher mehrmals spielen zu müssen ist ehrlich gesagt eine scheiß Idee...
Irgendwie ist mir Hitman zu einfach. Absolution und Blood Money waren meiner Meinung nach schwerer. In Paris bin ich zufällig diesem Geschminkten übern Weg gelaufen, kaltgemacht, Verkleidung genommen und war innerhalb ner halben Std. durch. Das ging zwar in den anderen Teilen auch, allerdings hätte ich gerne einen höheren Schwierigkeitsgrad.
Jetzt hab ich gelesen dass man den nur bekommt wenn man das 20. Level auf jeder map erreicht hat. Stimmt das?
Gerade ein wenig am neuen Hitman dran (hatte ich hier mal gratis bekommen) und der Prolog ist wirklich ganz nett + Parismission und die zahlreichen erstell- und spielbaren Missionen fordern mit Sicherheit auch ordentlich, jedoch vermisse ich bisher irgendwie die gewisse böse, tiefschwarze Atmosphäre der Vorgänger. Selbst Absolution mit seiner filmreifen Story hatte davon noch etwas. Hier fühlt es sich bisher einfach zu sehr nach Missionen abklappern an und weniger nach Story + guter Atmo, dafür wirkt das Design einfach zu "real". Klingt vllt komisch, aber irgendwie ist mir das bisher einfach zu kühl, zu wenig inszeniert. Wird das im Verlauf der noch kaufbaren Missionen besser oder liegt der Reiz am Ende wirklich nur in der Wiederholung der Missionen? Ist halt gerade noch im Angebot mit seinen 20€...
made my day