16-Bit-Klassik
Wieso ich ein Spiel, das mir offenbar überhaupt nicht gefällt, noch ein zweites und ein drittes Mal herunterlade? Weil Horizon Chase so verdammt verlockend klingt und aussieht. Immerhin rast man hier in einer, sagen wir mal: grafisch modernen Version von Outrun, Lotus, Top Gear und wie sie alle heißen umher, lauscht einem Soundtrack von… huch: den hat doch tatsächlich Barry Leitch geschrieben, auf dessen Kappe mit der Titelmusik zu Lotus 2 einer der größten 16-Bit-Klassiker geht! Und der in der Zwischenzeit nichts verlernt hat, denn die Musik zu Horizon Chase ist eine schmissige Playlist, die logischerweise mal an
Lotus
, mal an Outrun erinnert. Außerdem kann mir keiner erzählen, dass hier nicht ein bisschen Giana Sisters drinsteckt.
Ein-hundert-neun!
Spielerisch ist Horizon Chase ja genauso altmodisch: In einem Sportwagen rast man mal drei, mal vier, mal sechs Runden lang über Strecken auf allen Kontinenten. Von Kalifornien geht es nach Chile, Südafrika, Island, die Vereinigten Arabischen Emirate und weiter. In der World Tour schaltet man dabei Fahrzeuge und Upgrades frei, wobei man immer die Wahl zwischen verschiedenen Läufen hat und über erhaltene Münzen (für gute Platzierungen sowie aufgesammelte Extras) Zugang zu weiteren Orten erhält.
Alternativ arbeitet man sich in aufeinanderfolgenden Rennen von Einsteigerturnieren in die Profiliga vor oder besteht in einer speziellen Ausdauer-Meisterschaft bis zu 109 zufällig zusammengestellte Rennen. Warum 109? Das ist die beachtliche Anzahl aller Strecken! Das Schöne an allen Wettbewerben: Von nichts kommt nichts. Man muss wirklich konzentriert fahren, um Siege einzuheimsen und alle Extras aufzulesen. Ach, und außerdem treten bis zu vier Lenkradgenossen vor demselben Bildschirm an – nur online geht abseits motivierender Ranglisten leider gar nichts.
Digitales Hin und Her und analoge Eleganz
Tja, und so war ich plötzlich stundenlang mit einem Spiel beschäftigt, das mich in seiner ursprünglichen Form, nämlich auf einem Handy-Bildschirm, überhaupt nicht gepackt hatte. Wieso bloß? Ganz einfach: Zum einen ist die Bildrate auf PC und PlayStation 4 um Welten besser als auf einem Nicht-High-End-Smartphone. Zum anderen kommt durch den Wechsel vom digitalen Touchscreen-Lenken zur analogen Steuerung endlich echter Fahrspaß auf. Genau wie früher ist das Umkurven der Piste nämlich kaum das Problem; die eigentliche Herausforderung ist das Schnellsein, während man sich in einer engen Kurve haarscharf zwischen Pfeilern am Streckenrand und einem Kontrahenten durchquetscht. Das ist mit digitalem Hin und Her überhaupt nicht machbar – auf den großen Plattformen gehört es zum Besten am Spiel.
Ärgerlich finde ich nur, dass Gas und Bremse nach wie vor digital reagieren, sodass nie die ganz große Freude am Fahren aufkommt. Abgesehen davon sind 109 Kurse natürlich wahnsinnig viel – in Wirklichkeit gleichen sich etliche Streckenteile allerdings dermaßen stark, dass man fast immer das Gefühl hat in einem Streckenbaukasten unterwegs zu sein. Ähnliches gilt für die 31 Fahrzeuge, von denen sich die meisten kaum voneinander unterscheiden.
Kann den Test gut nachvollziehen. Auf dem Telefon nach ein paar Strecken wieder vergessen, auf dem AppleTV aber richtig lange gespielt (selbst mit dem Trackpad gute Steuerung). Ein Vergleich mit der PC/PS4-Version wäre schön gewesen. Rein grafisch scheint zumindest kein Unterschied zu bestehen. Und der iOS-Preis ist natürlich auch nur ein paar Euro.
also ich bin begeistert. das erste handyspiel was mir trotz bildschirmsteuerung spass macht. und ich kannte es vorher noch nicht. überleg schon, mir die vollversion fürs handy zuzulegen^^
Ja ich weiß, sinnbildlich gesprochen, dennoch geil
Hab mir das Spiel mal aufs Telefon geladen. Die Grafik fand ich auch bei den Klassikern besser. Das hatte mehr Charme.