Jede Konsole aus den Neunziger Jahren, mag sie noch so exotisch oder erfolglos gewesen sein, hat mindestens ein Juwel im Spiele-Programm. Auf dem Jaguar bin ich nächtelang durch die düsteren Flure von Alien vs. Predator geschlichen, und auf dem 3DO gab es z.B. den Capture-the-flag-Klassiker Return Fire.
Rausch ohne Drogen: Leider bleibt euch nur als Zuschauer Gelegenheit, das Funken-Inferno und die detaillierten Planeten zu bewundern. |
Auf Commodores Amiga-Konsole CD32 heißt der Stolz meiner Spielesammlung Super Stardust. Leider bekam kaum jemand dieses Juwel zu Gesicht, denn selbst unter den Besitzern der relativ seltenen Mutimedia-Maschine ist der Titel weitgehend unbekannt. Das lag vor allem daran, dass im anbrechenden 3D-Zeitalter sich kaum jemand mit einem angestaubt wirkenden Asteroids-Klon beschäftigen wollte – erst recht nicht auf solch einer erfolglosen Konsole.
Dabei hatte das Spiel der Entwickler aus der finnischen Demo-Szene so viel mehr zu bieten: Bombastische Rendergrafik, motivierend-knackige Gegnerformationen, flotte Rave-Musik und Abwechslung durch Bonus-Missionen unter Wasser und schnelle Flüge durch 3D-Tunnels. Vor allem wurde das Spiel aber nicht, wie viele andere Titel, einfach schlampig von Amiga auf die Konsole umgesetzt. Es gab zwar bereits zwei Versionen davon auf Commodores Homecomputer, doch die CD32-Fassung ist den Finnen noch deutlich besser gelungen als die ohnehin eindrucksvollen Vorgänger. Nur auf der Konsole gab es eine verbesserte Steuerung, Rendervideos, frische Musik direkt von der CD, bessere Sound- und Grafikeffekte und vor allem einen angenehm knackigen, aber nicht mehr so wahnsinnig hohen Schwierigkeitsgrad wie in den Computer-Fassungen. Oder um es kurz zu machen: Es war der rundum gelungene Höhepunkt der Serie, und kaum jemand bekam etwas davon mit.
Back to the Old School!
Doch die Zeiten ändern sich. Arcade-Spiele alter Schule wie Geometry Wars erfreuen sich größter Beliebtheit und auch das Bloodhouse-Team, das heute den weniger martialischen Namen Housemarque trägt, wagt sich an ein Remake. Vieles ist geblieben wie früher: Ihr säubert einen Planeten nach dem anderen von Asteroiden und angreifenden Raumschiffen. Jede der aufrüstbaren Waffen lässt sich gegen sämtliche Gegner einsetzen, doch am schnellsten kommt ihr voran, wenn ihr die passende Farbe auswählt. Gefrorene Asteroiden zerlegt ihr am schnellsten mit dem blauen Laser, der Flammenwerfer schmelzt die goldenen Brocken. Die dritte Waffe im Bunde ist der grüne Rock Crusher, der gewöhnliche Felsbrocken besonders wirkungsvoll in Stücke schmettert.
Mit Super Stardust HD wird übrigens endlich aufgeklärt, warum Gegner, die früher rechts vom Bildschirm verschwanden, wieder links auftauchten: Die Schlachten spielen sich auf der Oberfläche von kleinen Asteroiden ab, die ihr in ein paar Sekunden umrundet habt. Auf der PS3 werden die Himmelskörper natürlich nicht mehr als flaches Renderbild dargestellt wie vor dreizehn Jahren. Statt dessen fliegt ihr um die gekrümmten Himmelskörper herum. Die Weltallbrocken und die gegnerischen Schiffe gleiten ebenfalls durch die mit einem Gitter symbolisierte Athmosphäre des Himmelkörpers.
Grafik-Schock!
Die darunterliegenden Planetenoberflächen besitzen derart scharfe und detaillierte Oberflächen, dass sich manch ein Vollpreisspiel eine Scheibe davon abschneiden könnte. Zugegeben, der Grafikchip muss bei diesem Titel ungleich weniger leisten, als bei einem Spiel mit offenem Terrain.
Doch Super Stardust ist klar das grafische Highlight der sämtlicher Download-Shooter. Bei den Massenexplosionen fliegen euch die tausenden Splitter und Funken nur so um die Ohren.
Es gibt ein Wiedersehen mit vielen alten Gegnern wie die große fliegende Untertasse. Sie strahlt jetzt im gleißenden Licht, wenn ihr sie mit dem Flammenwerfer bearbeitet. Besitzer eines hochauflösenden Fernsehers profitieren am meisten von der grafischen Pracht. Erstens genießen sie eine viel bessere Übersicht, was bei einem derart schnellen Spieltempo überlebenswichtig sein kann. Außerdem können nur sie die erwähnten scharfen Texturen und leuchtenden Farben in voller Pracht genießen. Außerdem fällt auf einem HDTV-Gerät das lästige Flimmern der Schriften weg, dass mich unangenehm an frühe Playstation-2-Titel wie Virtua Tennnis erinnerte.
echt kein schlechter titel find ich, habs mir nach dem welcome back angebot gesaugt. macht spaß aber nach einer runde, brauchen meine augen echt ne pause, ist shcon extrem anstrengend ^^
Hab mir die Demo runter geladen.
Macht einen sehr guten Eindruck.
Leider werde ich es mir nicht kaufen.
Da...
- ich keine Geld für Downloads ausgebe. Habe ich da lieber eine Disc mit Hülle in der Hand.
- und schon garnicht per Kreditkarte im Internet bezahle. Ich bin bis jetzt auch gut ohne Kreditkarte ausgekommen und werde es auch weiter so halten.
Ich finde SS HD macht einfach nur süchtig, ganz im Gegensatz zu Blast Factor.
Da bin ich allerdings mal auf das Add-on gespannt...
Was ich als Amiga Fan absolut nicht begreife ist warum sie die 3D Bonus Level weg gelassen haben. Das war nicht nur ein Teil des Spiels, sondern ein absolutes Highlight. Sicherlich ist es aus heutiger Sicht nicht mehr so ein Eyecandy wie damals, aber man hätte auch daraus was tolles machen können und es hätte ein wenig Abwechslung rein gebraucht, das ist für mich absolut unverständlich.