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inFamous: Second Son (Action-Adventure) – Superkräfte auf der PlayStation 4

Sieben Jahre nach Coles Konfrontation mit dem Beast wird Delsin Rowe durch einen Unfall zu einem Conduit wider Willen. Er muss in Seattle den Kampf gegen einen übermächtigen Gegner aufnehmen. Kann das erste inFamous für die PlayStation 4 im Test überzeugen?

© Sucker Punch / Sony

Eine Stadt im Ausnahmezustand
 

[GUI_PLAYER(ID=109822,width=400,text=Gut oder Böse? Als Conduit wider Willen zieht Delsin Rowe durch die Straßen von Seattle.,align=right)]In Seattle herrscht der Ausnahmezustand. An jeder Ecke stehen gepanzerte Fahrzeuge und schwer bewaffnete Soldaten patrouillieren durch die Straßen. Wichtige Brücken sind zerstört und auch die Landverbindungen wurden durch das Department of Unified Protection (DUP) völlig abgeriegelt. Grund dafür sind drei Menschen mit Superkräften, so genannte „Conduits“, die aus einem Gefangenentransport entkommen sind. Brooke Augustine, die Direktorin der Sondereinheit, geht über Leichen um die Entflohenen einzufangen. Sie hält die Stadt in einem eisernen Griff aus Terror und Propaganda.

Auch der rebellische Akomish-Indianer Delsin Rowe wird von dem Zusammenstoß mit den Conduits nachhaltig beeinflusst. Als der Transporter nahe seines Dorfes verunglückt, erhält er durch Berührung mit einem der Insassen plötzlich Rauch-Superkräfte. Als die ebenfalls mit übermenschlichen Beton-Fähigkeiten ausgestattete Augustine seinen Stamm foltert und durch ihre Kräfte mit einem langsamen Tod bedroht, beschließt Delsin den Kampf in die Reihen der DUP zu tragen – widerwillig unterstützt vom Dorfsheriff, seinem Bruder Reggie.

Technik, die begeistert?


Ich mache es kurz: Die Handlung von inFamous: Second Son ist ziemlich banal und orientiert sich fast ausschließlich am typischen Rache-Motiv. Spannende Wendungen oder Überraschungen findet man in den rund 15 Stunden des Abenteuers kaum. Allerdings muss man Sucker Punch zu Gute halten, dass die beiden Hauptcharaktere ein

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Seattle ist Schauplatz des Kampfes gegen die DUP – wichtige Sehenswürdigkeiten inklusive. © 4P/Screenshot

charismatisches Duo bilden. Der Kontrast zwischen dem Skatepunk mit Superkräften und dem gesetzestreuen Sheriff hat mich dank der pointiert geschriebenen Dialoge    mehr als nur einmal schmunzeln lassen. Wer des Englischen mächtig ist, sollte aber dringend auf den Originalton zurückgreifen – in der deutschen Synchronisation geht aufgrund unpassender Sprecher und unglücklicher Übersetzungen viel vom Witz der Gespräche verloren.

Ohnehin gehört der Einstieg zu den stärksten Momenten von Second Son. Die langen Videosequenzen und frühe Entscheidungen stellen die Charaktere vor, während ich zusammen mit Delsin erste Erfahrungen mit den Superkräften mache. Auf dem Weg nach Seattle wird auch zum ersten Mal deutlich, wie gut Second Son aussehen kann: Die Kulisse protzt mit atmosphärischen Wetterwechseln, grandiosen Lichtstimmungen und fein porigem Asphalt. Hier tropft Wasser an der Fassade herunter, da bricht die Sonne durch den dichten Nebel über dem Puget Sound und sobald Delsin seine Kräfte auspackt, ist der Bildschirm gefüllt mit Rußpartikeln, Rauch und Feuer. Auch die Gesichter der Chraktere sind extrem gut animiert – in den Zwischensequenzen kann man die Stimmung der Akteure jederzeit an kleinen Veränderungen der Mimik ablesen. So habe ich mir den Generationswechsel vorgestellt!

Achtung, Euphoriebremse!

In Seattle angekommen, setzt es aber schnell den ersten Dämpfer. Ja, auch hier sieht Second Son immer noch verdammt gut aus, allerdings wird das Bild getrübt von ständigen Clipping-Fehlern und nervigen Rucklern, die scheinbar mit dem Streaming neuer Stadtviertel zu tun haben. Auch Pop-Ups gibt es. Diese fallen zwar deutlich weniger auf als bei GTA 5 oder Red Dead Redemption, stören aber das Gesamtbild. Außerdem hakt es immer wieder in der Klettermechanik, die sich an Kanten immer noch zu sehr auf Klebe-Automatismen verlässt. Viele Kletterpunkte sind zudem sehr ungenau und die Kollisionsabfrage ist oft mehr als merkwürdig.

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Egal ob Rauch … © 4P/Screenshot

Anfangs ist es aber einfach nur verdammt cool die Sondertruppen mit Feuerbällen zu beschießen oder im Nahkampf mit einer glühenden Eisenkette zu vermöbeln. Das Suchen von Energiekisten, die mir neue Kräfte verleihen, die Befreiung von Stadtvierteln und der Kampf gegen ebenfalls mit Superkräften ausgestattete Soldaten ist abwechslungsreich und motiviert: Ich gleite mit Feuerantrieb über die Dächer, verschwinde in Lüftungsschächten und zerkloppe Suchdrohnen, um mit den verbauten Explosionssplittern meine Kräfte zu verbessern.

  1. Haben sich wohl vertippt. Hätte mich sonst gewundert. Naja, den einen Monat mehr werden wir auch aushalten. Was als Besitzer der PS3 Version etwas leichter fällt.

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