Es ist so einfach: „Transportiere zehn Quader vom Eingang zum Ausgang.“ Wie in Minecraft klicke ich Blöcke nebeneinander, auf denen die Würfel wie auf einem Laufband ans Ziel befördert werden. Kniffliger wird es, wenn ich drei verschiedene Quader so verbinden muss, dass sie als ein Ganzes den Ausgang erreichen. Dann baue ich an zwei nebeneinander liegenden Stellen statt der Laufbänder funktionslose Blöcke und installiere daneben Blöcke, welche die Quader zusammenschweißen. Zwei Würfel stehen dort so lange auf den funktionslosen Steinen, bis ein dritter die Gruppe auf das dahinter liegende Laufband schiebt und gleich mit verschweißt wird – fertig ist das gesuchte Bauteil.
Das Hühnchen ist zynisch!
„Bauteil“ deshalb, weil ich von großen grünen… Männchen gemopst und in eine vielleicht sechs Quadratmeter große Zelle gesteckt wurde. Dort steht ein Bett, es fallen Nahrungswürfelchen aus der Wand – gut, dass ich den Großteil meiner entführten Tage nicht dort verbringe, sondern auf kleinen Asteroiden und in Fabrikhallen Antriebe für Raumschiffe oder Raketen zusammenstelle. Und vielleicht gelingt mir eines Tages ja sogar die
Flucht.
Nein, Infinifactory nimmt sich und seine Handlung nicht ernst. Die fiesen Aliens und ihre zynischen Geschenke (ich musste ein lebendiges Huhn verspeisen!) erfrischen das Kopfqualmen aber und die in vielen Levels liegenden Tagebuchaufzeichnungen meiner toten Vorgänger erzählen eine unterhaltsame Geschichte.
Knusprig im Kopf
Es qualmt wirklich sehr: Spätestens dann, wenn man komplexe Gebilde aus mehr als zwei Grundbausteinen konstruieren muss, knuspern die grauen Zellen wie auf dem Gartengrill. Da müssen Sensoren so angebracht werden, dass sie beim Passieren der gewünschten Würfel eine Sperre öffnen oder weit entfernte Quader auf ein zweites Laufband schieben. Quader können teleportiert und in die Luft gehoben werden, komplette Bauteile lassen sich drehen.
Warum das so faszinierend ist? Weil ich ein klares Ziel, aber keinen Weg vor mir sehe. Genau wie im geistigen Vorgänger SpaceChem darf ich bauen, was mein Herz begehrt. Infinifactory ist kein Puzzlespiel im klassischen Sinn, bei dem ich den einen richtigen Weg finden muss. Es ist Problemlösen, das auf spielerischem Weg reale Herausforderungen simuliert.
Wege bauen statt Wege finden
Und es ist enorm befriedigend, eine Lösung zu finden! Die entstandene Fabrik ist ja immer meine eigene – dieser kreative Faktor ist ungemein motivierend, gar nicht zu vergleichen mit der Erkenntnis „Ach, diesen Schalter sollte ich umlegen.“ Wer sich gerne ohne Vorgaben austobt, darf in Levels ohne Aufgabenstellung außerdem völlig frei experimentieren.
Dabei geht es nicht nur um das Errichten funktionierender Anlagen, denn die eigentliche, nie gestellte Frage ist: Wie kann man deren Produktionsweg optimieren? Mich spornt es jedenfalls mächtig an, wenn meine Konstruktion im internationalen Vergleich ausgesprochen viele Bauteile benötigt oder unendlich lange braucht, um die gewünschten Produkte herzustellen. Meine Maschinen sollen effizient arbeiten!
Andererseits: Wer bin ich, einem 69-Jährigen noch belehren zu wollen?
Ich glaube, funkheld ist da einer ganz großen Sache auf der Spur.
Na..., viel Geld für ein Spiel welches nichts hergibt.
Viele Leute lassen sich an der Nase rumführen.
Viele positive Kommentare für das Spiel sind gelogen nur um den Umsatz zu steigern.
Das Game ist geil. Punkt!