Archäologische Zeitreise
Ein Archäologe will die Überbleibsel einer uralten Zivilisation ergründen. Also baut er ein Flugzeug, das mit einer Art eigenem Willen, sprich dem Willen des Spielers, in das sogenannte Inversum fliegt. Er selbst begleitet es in einem U-Boot, das immer in der Nähe schwimmt. Kommt man ihm nahe, kann man Fragen zu der alten Zivilisation oder der Umgebung stellen sowie gesammelte Relikte abgeben, aus denen der Archäologe schnellere oder wendigere Flugzeuge baut und zwischen denen man jederzeit wechseln darf. Das ermutigt zum genauen Erkunden der Umgebung und skizziert immer neue Teile der Geschichte; immerhin lässt sich jedes Relikt drehen und wenden, wobei man je nach Perspektive Einzelheiten über die Beschaffenheit der
Umgebung oder das Tun der Alten erfährt.
Im Wasser und in der Luft
So weit, so interessant wie vertraut. Doch die Welt der Alten ist keine uns bekannte. Sie besteht aus dem Inneren riesiger Hohlräume, in denen die Schwerkraft nach außen wirkt. Alles Wasser befindet sich also nicht auf einer Insel im Mittelpunkt, sondern auf den Wänden verteilt. Bruchstücke großer Maschinen, deren Halteseile man mit den Flügeln durchschneidet, fallen nicht in die Mitte, sondern in den Horizont bzw. nach oben.
Eine faszinierende Welt ist das! Eine, die faszinierend fremdartig ist und deren Geheimnisse zum Entdecken einladen. Spätestens wenn man das Flugzeug in ein U-Boot verwandelt, um in die Seen zu tauchen, wo die Musik gedämpft klingt und langes Gras in der Strömung nach dem Schiff zu greifen scheint, ist InnerSpace ein sehr stimmungsvolles, stellenweise sogar bezauberndes Abenteuer.
Luftige Kapriolen
Die Steuerung der Flieger ist mir allerdings eine Idee zu knifflig. Nichts gegen spielerischen Anspruch! Ausgerechnet diesem Spiel tut es aber nicht gut, dass man die Maschinen hauptsächlich durch ein Drehen um ihre eigene Achse lenkt, bevor man die Nase nach unten oder oben drückt, um eine Kurve zu fliegen. Da die Orientierung innerhalb der stets runden Räume nämlich ohnehin eine Herausforderung darstellt, hätte dem Spielgefühl ein einfacheres Flugmodell insgesamt besser
gestanden. Gerade auf Switch und erstaunlicherweise auch auf Xbox One X, wo das Spiel mit einer Bildrate läuft, die deutlich unter den 60 Bildern pro Sekunde der PC- und PS4-Pro-Fassungen liegt, fühlt sich das Fliegen nicht immer intuitiv an. Schade außerdem, dass man auf allen Konsolen die Steuerung nicht an eigene Vorlieben anpassen darf.
Könnte man die Maschinen wenigstens komplett anhalten, hätte man die Möglichkeit sich jederzeit in Ruhe umzusehen. An vorgesehenen Punkten geht das zwar, im Inneren enger Räume lassen sich wilde Flippereinlagen aber manchmal nicht vermeiden.
Insgesamt ist InnerSpace freilich kein anspruchsvolles Abenteuer. Über weite Strecken fliegt man sogar recht monoton umher. Die Rätsel um das Auslösen der alten Mechanismen muss man allerdings erst mal durchschauen, wobei man durchaus interessante Kopfnüsse knackt. Und fliegerische Herausforderungen in luftigen Duellen mit ebenso seltenen wie besonders großen Kreaturen verleihen dem ruhigen Erkunden eine gelungene Portion Schwung.
Wieder so eine interaktive Grafikartdemo, welche als Spiel verkauft wird. -_-
Dennoch verwunderlich, dass es auf der X schlechter läuft als auf der Pro. Da muss der Entwickler nachbessern.
Testet ihr Xbox Spiele jetzt nur noch auf der X ? Die hat ja jetzt nicht jeder... Auf beiden Boxen zu testen frisst natürlich viel Zeit..