Apropos genaues Auge: So angenehm knifflig diese Passagen sein können, so sehr verbocken die Entwickler leider die Kameraführung. Wäre es doch nur so, dass ich wegen des unglücklichen Winkels hin und wieder nicht sehen kann, wo genau Jak eigentlich hin springt… Leider ist es aber vor allem so, dass die Perspektive urplötzlich die Richtung wechselt. Da dreht sich die Kamera schon mal so unverhofft, dass man nach einem eigentlich gut geplanten Absprung trotzdem im tiefen Nichts landet. Dass sich auf beiden Systemen immer wieder mal ein unerwünschtes Objekt zwischen mich und Jak schiebt, passt da nur ins Bild. Solche oder ähnliche Momente gibt es leider zu häufig, was mich deutlich mehr Nerven gekostet hat als das Spiel einfordern darf!
Unterm Strich gelingt Jak und Daxter wegen der vielen kleinen und großen Macken leider nicht der Sprung in die Oberklasse. Die einzelnen Elemente sind zu grob geschnitzt, wirken teilweise richtig veraltet. Was im doppelten Maße für die Konsolen-Fassung gilt, die – auch damit hat sich Entwickler High Impact Games leider schon in der Vergangenheit einen Namen gemacht – in keiner Weise dem technischen Niveau eines modernen PS2-Titels entsprechen. Im Gegenteil: Dass die Texturen in einer höheren Auflösung als auf dem Handheld dargestellt werden, scheint schon das höchste der Gefühle. Leider wirken sie trotzdem ausgesprochen matschig und farblos; sämtliche Details der Kulisse versprühen den Charme aufgeblähter PSone-Pixel. Es ist verblüffend: Obwohl die PSP ja
dieselben technischen Konstruktionen nutzt, sieht The Last Frontier auf dem Handheld so viel besser aus! Ich bin der Letzte, der sich von technischen Einbußen abschrecken lässt, aber auf PSP möchte ich mich an dem stimmungsvollen Gesamtbild satt sehen – auf PS2 wollte ich den geschmacklosen Braten am liebsten von mir schieben. Es ist ja nicht nur die Oberfläche: Auch die Bewegungen der Figuren sind ein Armutszeugnis für die fast zehn Jahre gereifte Konsole. Wer mit Jak eine Treppe „hinunterschwebt“ weiß, was ich meine.
Freiwilliges Fliegen
Aber selbst das wäre – vielleicht – verschmerzbar. Wo der Blickwinkel nämlich schon auf dem Handheld zu oft selbstständig wechselt oder sich in engen Räumen nicht richtig einstellen lässt, wirkt die sture Perspektive auf PS2 erst recht veraltet. In einem solchen Action-Adventure muss mir der rechte Stick einfach die volle Kontrolle über die Kamera geben. Hier darf ich die Sicht jedoch nur selten mal wenigstens minimal auf und ab bewegen, während die Steuerung ansonsten genau so träge und eigenwillig reagiert wie auf dem tragbaren Format. So darf man heute keine PS2-Titel mehr veröffentlichen – erst recht nicht, wenn Sony selbst als Publisher auftritt!
Für sich genommen sind die einzelnen Elemente also unterhaltsam, aber auf Dauer oft weniger reizvoll als sie sein sollten, und auf PS2 liefern die Entwickler nur eine miese Umsetzung ab!
Warum schalte ich die PSP dann trotzdem an, um noch eine Precursor-Kugeln zu suchen? Wieso freue ich mich auf das nächste Gefecht in luftiger Höhe, wenn mich dort stets die gleichen Gegner erwartet? Und weshalb sollte ich der fade erzählten Geschichte folgen wollen? Ganz einfach: Weil die Gleichung mehr ergibt als die Summe ihrer Einzelteile. Es ist der Abwechslungsreichtum, der mich selbst über Daxters drögen Verwandlungsakt hinwegsehen lässt. Es sind die zahlreichen Möglichkeiten zum Aufwerten meiner Flugzeuge sowie die zum Verbessern von Jaks Fähigkeiten. Und es sind die offenen Areale, in denen ich mich zwischen den Missionen relativ frei bewegen kann. Vor allem dann, wenn ich mir meinen Flieger schnappe und auf freiwilliger Basis böse Transportschiffe vom Himmel putze, Kristalle suche, wenn ich mit Daxter Jagd auf die Einzelteile in feindlichen Schiffen mache oder einfach nur den wirklich tollen Ausblick genieße. Hier kommt es den alten Helden aus dem neuen Hause wieder zugute, dass ihre Entwickler bereits mit Ratchet und Clank vertraut waren. Schade, dass sie nicht mutig genug waren, sich in Sachen Steuerung, Technik und spielerischem Einfallsreichtum wenigstens ein kleines Stück nach vorne zu bewegen.
Ich kann mich dem Test nur anschließen, meine Eindrücke sind ähnlich.
Da verpasst du aber mit Daxter einen wirklich sehr guten Ableger.Es ist wirklich eine Schande, dass die PS2-Umsetzung so lieblos ist. Man muss sie nur einmal mit Jak 2 oder 3 vergleichen, da möchte man am liebsten kotzen.
Das einzige was mMn für diese Schlamperei spricht, ist die etwas bessere Kamerasteuerung, weil es mit dem zweiten Stick einfach leichter von der Hand geht als mit den Schultertasten der PSP.
Der dunkle Daxter ist übrigens nicht nur langweilig, sondern ergibt auch storytechnisch keinen Sinn. Daxter ist doch erst durch den Kontakt mit dem dunklem Eco in Teil 1 zum Ottsel geworden und jetzt wird er eine Art tasmanischer Teufel, wenn es wieder passiert.
Da hätte man vielleicht noch einmal Rücksprache mit Naughty Dog halten sollen.
Und da fragt man sich, wieso die starken Marken der Sony-Konsolen so schleifen gelassen werden...
ich hol's mir trotzdem für meine ps2 ! ehrlich gesagt ists mir egal, was ihr denkt, ich hatte bisher alle jak-teile für ps2 und werde auch diesen holen
Jaja, vorallem Jak 2 hat mich beeindruckt.
Nach dem exzellenten Vorgänger hat es eine komplett andere
Richtung eingeschlagen und den Vorgänger damit nochmal übertroffen.
In Jak 3 wurde dies dann noch verfeinert und mit den coolen Buggyrennen
ergänzt. Diese 3 Games waren gute Gründe für die PS2 und für mich
sogar besser als die tollen Ratchet&Clank-Spiele.