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James Cameron’s Avatar – Das Spiel (Action-Adventure) – James Cameron’s Avatar – Das Spiel

Eine Auszeit so lang wie die Einspielsumme von Titanic: Es hatte wohl mit der Erwartungshaltung nach dem gigantischen Straßenfeger zu tun, dass James Cameron so lange nicht hinter die Kamera des Erzählkinos trat. Jetzt ist der Terminator-Filmer zurück und will nicht nur auf der Leinwand protzen. Inwiefern der Regisseur und Ubisoft tatsächlich zusammen gearbeitet haben, darf natürlich hinterfragt werden – auf jeden Fall wollen die Franzosen ebenso begeistern wie es Camerons eindrucksvolle Digitalwelt im Kino tut…

© Ubisoft / Ubisoft

Volles Risiko!

Erstaunlicherweise profitieren ausgerechnet die vom Gefühl her bodenständigeren Menschen von mehr Fähigkeiten (kurzzeitige Unverwundbarkeit oder Unsichtbarkeit) als die außerirdischen Na’vi. Auch deshalb hatte ich mehr Spaß an meinem neuen Leben als Alien: Weil der Wechsel aus Fernschüssen und schnellen taktischen Vorstößen interessanter ist und weil mir Stufenaufstiege ohnehin weniger Neues bringen, kann ich mich besser auf die unterhaltsamere Kampagne konzentrieren. Nicht zuletzt bringt mir das – Verzeihung – behämmerte Zerschießen von Pflanzen keine Erfahrungspunkte wie sie die Marines einheimsen. Alles in allem wirkt mein Leben als Naturvölkler harmonischer und glaubwürdiger.

Als Soldat empfand ich meinen Sammeltrieb für den Spielfluss sogar als hinderlich; Avatar macht als Action-Rollenspiel einfach keine gute Figur. Dabei hätte gerade das offene Erkunden der Welt einen großen Reiz ausüben können. In der vorhandenen Form ist es jedoch – genau wie der Rest – unausgereift. Sinnvoll ist das Erforschen nur, weil manche Gegner bei ihrem Ableben Zellproben hinterlassen, die ich tunlichst auflesen sollte. Denn mit ausreichend Proben kann ich mich bis zu fünfmal wiederbeleben, ohne einen Rücksetzpunkt laden zu müssen. Doch warum denkt Ubisoft selbst diese clevere Wiederbelebung nicht zu Ende? Wieso greift das System in vielen für die Handlung wichtigen Gefechten nicht? Es ist einfach frustrierend, dass ich mir in endlosen drögen Ausflügen ein Polster ansammle – nur um nach einem Fehler in einem knackigen Kampf zum

Eine Kommandozentrale der Marines: Die Technik der Menschen wirkt neben dem farbenfrohen Pandora leblos – ihre Methoden sind ruchlos.

Rücksetzpunkt gebeamt zu werden.

Ein Element gab es jedoch, mit dem ich mich gerne länger befasst hatte: die strategische Eroberung des Planeten. Denn an bestimmten Stationen darf ich jederzeit im Rundentakt Truppen produzieren, Armeen verschieben oder Verteidigungsanlagen errichten, um wie bei Risiko Pandora einzunehmen bzw. zurückzuerobern. Weil die Entwickler auch hier jede überflüssige Mühe gescheut haben, beginnt der Feldzug als Außerirdischer zwar von derselben Startposition wie der menschliche. Dafür verbessere ich mit der Einnahme bestimmter Gebiete aber Werte wie die Reichweite meiner Waffen oder meine Gesundheit – nicht im Strategiemodus, wohl gemerkt, sondern in der eigentlichen Kampagne. Weder benötige ich die Aufwertungen allerdings noch gefällt mir die Verknüpfung der finanziellen Ressourcen mit meinen in der Kampagne gesammelten Erfahrungspunkten. Lieber hätte ich mich unabhängig vom Hauptspiel als Rundengeneral bewiesen.

Zu blöd zum Schießen!

Ähnlich gut könnte ich auf Mehrspieler-Gefechte verzichten, die Ubisoft wie einen Notizzettel ans Spiel heftet. Gut: Dafür, dass sich kaum jemand zu einer Partie im Internet einfindet, kann Avatar natürlich nichts. Oder doch? Könnte es an den einfallslosen fünf Varianten liegen, die u.a. mit der Jagd nach der Flagge, dem Halten punkteträchtiger Positionen oder dem Einnehmen bzw. Verteidigen von Raketenstellungen zwar die bekannte Optionsbreite abdecken – die mit ihren wenigen Karten aber so hinterher geworfen wirken, dass sich jeder ernsthafte Online-Held lieber anderswo umsieht? Ist es vielleicht die gefühlte Totenstille, weil man auf Sprachausgabe verzichtet? Es reicht doch, wenn Statusänderungen von munteren Pieptönen verkündet werden, nicht wahr? Ja, es gefällt mir, dass sich Navi und Soldaten so unterschiedlich spielen wie es das Solo-Abenteuer verdeutlicht: Die Eingeborenen haben auf mittlerer Distanz selbst gegen leidlich gute Schützen kaum eine Chance, sind im Nahkampf aber unschlagbar. Doch ich kann ja nicht einmal ein eigenes Spiel aufmachen, um eine Karte auszuwählen oder das Regelwerk meinen Vorstellungen anzupassen. Versteht sich scheinbar von selbst, dass die solide Mehrspieler-Action ähnlich altbacken wirkt wie die Kampagne…

Halt! Etwas Gutes haben die öden Internet-Gefechte dann aber doch. Wer online spielt, geht nämlich einer KI aus dem Weg, die heutzutage jeder Beschreibung spottet. Und zwar nicht nur heutzutage, sondern gestern schon. Völlig unlogische Klonpunkte für neue Feinde sind eine Sache – dass ich sekundenlang neben zwei Marines stehen kann, bevor die mich bemerken, eine ganz andere! Die Na’vi reagieren nicht besser: Ich erschieße zwei Gegner im Blickfeld ihrer Kameraden – keiner rührt sich. Das sind nicht etwa mit dem Erbsenrechner gezählte Einzelfälle; das ist das ganz normale Gegnerverhalten! Nein, hier fehlt viel mehr als der Feinschliff. Avatar mag auf den ersten Blick wie ein aufwändiger Blockbuster aussehen – spielerisch befriedigt Ubisoft nur rudimentäre Actiongelüste. Ach, und man kann Avatar sowohl am PC als auch an Konsole in echtem 3D genießen. Was einem beeindruckenden Schritt in eine neue Realität gleichkommt. Aber wer will für diese spielerische Gewöhnlichkeit schon in teure Zusatzhardware investieren?   

  1. Argh! Auf dem PC eigentlich unspielbar. Diese Lenkung! Oh mein Gott, habe ich da ne Maus in meiner rechten Hand oder ein Joypad? Nach dem letzteren fühlt es sich zu mindestens an. Diese komischen Wölfe agieren so schnell das man kaum Hinterher kommt. Auch mit der rechten Maustaste was eine 180° bewerkstelligt.
    Mal gut das meine Frau mir das gekauft hat ( von meinem Gel ) und es mir geschenkt hat. ;)
    Mit Nvidia 3D macht das ein wenig Spaßiger und die 3D Effekte kommen ganz gut zu Geltung!

  2. Also die Animationen sind teilw. wirklich ganz schön schlecht (ansonsten finde ich die Grafik okay)... und das Gegnerverhalten ist teilweise wirklich etwas nervig.
    Aber abgesehen davon gefällt mir das Spiel (bisher ca. 5 Std. Spielzeit, Singleplayer, PC) eigentlich sehr gut.
    Langweilig war mir bisher nicht.
    Ich würde das Spiel bisher deutlich höher bewerten... (zwischen 75-80%)
    Und das Setting finde ich sowieso genial. War auch vom Film total begeistert.

  3. Naja, bei Lizenz-Spiele zu Filmen braucht man (Abgesehen von der Grafik) keine glanzleistungen erwarten.
    Dafür ergeht es dem Film im Kino besser:
    Da muss man sich nur die aktuellen Informationen vom Box Office Mojo ansehen:
    http://boxofficemojo.com/movies/?id=avatar.htm

    Box Office Mojo hat geschrieben:Domestic: $594,472,000 29.2%
    + Foreign: $1,444,750,000 70.8%
    --------------------------------------------------------------------------------
    = Worldwide: $2,039,222,000
    Da kam Titanik nicht mal nahe genug an die 2 Milliarden US$, und Avatar wird immer noch sehr gut besucht(Mein Bruder war kürzlich da auch in der 3D-Vorstellung drin, er ist heftigst begeistert).
    Mir selbst hat dieser kinofilm in 3D so gut gefallen, dass ich bedauere, ihn wohl zuhause nicht nochmal in 3D schauen zu können.
    Aber egal, wer Avatar noch nicht in voller Pracht(3D) gesehen hat, ist eh nur zu bedauern, aber ich rate allen mit 2 funktionierenden Augen, sich den Aufpreis für die 3D-Version zu gönnen, da man schon zu Anfang beim Erwachen des Protagonisten aus dem Cryoschlaf merkt, dass dieser Film einfach nur genial rüberkommt.
    (Der Transformers-Fan in mir trauert jedoch, dass Avatar garantiert in allen Punkten, in denen beide für Oscars nominiert werden, wohl immer gewinnt)

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