One- bzw. Two-Hit-Wonder
Keita Takahashis Aufstieg bei Namco war rasant: Kurz nach seiner Anstellung in der Abteilungs für Artists mutierte er vom Künstler zum Spieldesigner, sein erstes Projekt Katamari Damacy passierte erfolgreich das sogenannte „Namco Digital Hollywood Game Lab“, wo sich unkonventionelle Spielideen beweisen mussten, und sicherte sich schließlich das Budget, um zu einem fertigen Produkt zu reifen. Nachzulesen ist die Geschichte dieses außergewöhnlichen Videospiels übrigens in L.E. Halls „Katamari Damacy“ aus der Reihe Boss Fight Books. Der PS2-Titel schaffte es entg
egen Namcos ursprünglichen Plänen zwar über den Pazifik, wurde also für die PlayStation 2 in Nordamerika veröffentlicht, doch uns Europäern blieb nur der Umweg über eine importierte NTSC-Version. Erst Teil 2,
We Love Katamari, das auch schon das Ende von Takahashis Engagement bei Namco markierte, kam dank Electronic Arts nach Europa. Seit Juli 2018 ist der Makel des hierzulanden fehlenden Originals behoben – die Remaster-Fassung Katamari Damacy REROLL erschien auch in Deutschland für die Switch. Allerdings rollte uns diese Version durch die Lappen, doch anlässlich der Veröffentlichung auf PS4 und Xbox One können wir nun endlich Test-Vollzug vermelden!
Für alle, die trotz mehrerer Nachfolger für PSP, Xbox 360, PS3 und PS Vita noch nie Hand an einen Katamari-Titel legen konnten, zunächst eine knappe Erläuterung des Spielprinzips: Das Katamari ist ein klebriger Ball, der von einem kleinen Männchen durch eine Polygonwelt gerollt wird. Kleben tun aber nur kleinere Dinge, weshalb man anfangs immer mit dem Aufrollen von Kleinkram beschäftigt ist – das geht dann z.B. so: Zum Start haften Radiergummis, kleine Früchte oder Legosteine am Katamari – die rollt man so lange auf bis der eigene Radius wächst und z.B. auch Konservendosen, Mäuse oder Spielzeugautos kleben bleiben. Hat man auch derlei Objekte eine Weile aufgelesen, ist die eigene Kugel hoffentlich groß genug für Milchtüten, Blumen und Katzen. Und das geht dann weiter bis zu – Vorsicht, Spoiler – Hochhäusern, Ozeandampfern und ganzen Erdteilen. Katamari Damacy wird – etwas unhandlich, aber man gewöhnt sich daran – mit beiden Analogsticks gelenkt. Der die Kugel vorwärts treibende Prinz kann hopsen, schnell die Richtung ändern oder für einen Geschwindigkeitsboost sorgen. Und weil sich die Kamera schon mal zickig verhält oder man mit einem zu großen Katamari durch eine zu kleine Öffnung will, purzeln aufgesammelte Dinge mitunter wieder auf den Boden – in solchen Situation ist die Grenze zwischen Lust und Frust fließend; generell ist das Spielkonzept aber so genial wie es simpel ist!
Pures Katamari
an. Der König des ganzen Kosmos, seines Zeichens jähzorniger, tadelnder und zu Hybris neigender Vater des Prinzen-Protagonisten, trägt dazu einen großen Teil bei – für mich gehört er zu den besten Videospiel-Figuren überhaupt. Er wird nicht müde, sein Mündel in einem Satz anzuspornen, nur um ihn im nächsten ob seines Versagens zu verhöhnen – zu diesem Lust-Faktor gesellen sich schräge, kreischend bunte Zwischensequenzen, die eine kleine Rahmenhandlung erzählen. Während ihr die verschiedenen Aufgaben (Rolle ein 1,5m großes Katamari auf, Sammle nur Eier ein, Rolle keinen Bären auf) erledigt und mit den Produkten eurer Sammelei das von einem royalen Wutanfall entsternte Firmament langsam aufgefüllt wird, kommen noch allerlei kuriose Cousins als zusätzliche Spielfiguren hinzu. Diese dürfen auch in einem Splitscreen-Duellmodus für zwei Spieler ran – hier ist allerdings bald die Luft raus.
häufig zu Gesicht – die Schriften erstrahlen so scharf wie nie auf dem Bildschirm, bei manchen Grafiken ist allerdings der SD-Ursprung des Titels nicht zu verleugnen. Apropos Menü: Vergesst bitte nicht, hier euren Fortschritt zu speichern – denn auch die Neuauflage übernimmt das nicht automatisch für euch. In grafischer Hinsicht wirkt REROLL natürlich nicht wie ein aktuelles PS4- oder Xbox-One-Spiel – dafür sind die Objekte viel zu klobig und die Texturen zu platt. Gleichzeitig ist diese Full-HD-Überarbeitung aber ein enormer Fortschritt zum Original, nie zuvor war die Spielwelt so angenehm scharf.
Korrekt! Deutschsprachige Umsetzung ist in der Tat neu! Ich hab Katamari Damacy REROLL für Nintendo Switch physisch aus Japan bestellt, und auch die hat deutschen Text. Steuerung ist nach wie vor genial, keine Ahnung was daran (dezent) altbacken sein soll.
Ein wahnsinnig gut gealtertes Spiel, was heute wie damals absolut empfehlenswert ist. Der Humor und der jPop-Soundtrack ist genial ^^
Ist schon ziemlich cool, das Ganze, finde es aber schade, dass es immer noch keine Neuauflage von We Love Katamary gibt. Das hatte noch mehr Abwechslung und ich habe auch noch eine starke Nostalgie dafür, weil ich den Titel damals wie bekloppt gespielt habe.
Den würde ich tatsächlich sogar sofort kaufen.
Kann man die deutschen Texte nicht als Zusatzboni werten?
Das PS2-Original und alle Nachfolger waren doch in englisch, wenn ich mich richtig erinnere?
(Toll, jetzt hab ich den Soundtrack wieder im Ohr)