It don’t mean a thing if it ain’t got that swing!
Moment mal, auch für Wii? Lassen sich die Bälle genau so präzise mit der Fernbedienung einlochen wie im Golf von Wii-Sports? Nein, leider ganz und gar nicht. Die Entwickler haben sich darum gedrückt, eine »echte« Minigolfsteuerung für den neuen Controller zu entwerfen, bei der ihr die Fernbedienung im Stehen wie einen Schläger schwingt. Stattdessen bekommt ihr eine abgewandelte PS2-Steuerung vorgesetzt.
Leider dürft ihr in der Wii-Fassung die Fernbedienung nicht wie einen Schläger schwingen. |
Per Digikreuz legt ihr die Schlagrichtung fest, die durch eine weiße Linie symbolisiert wird.
Mit einem Druck auf den A-Knopf aktiviert ihr die Schlagkraftleiste. Jetzt müsst ihr die Stärke mit Hilfe der Neigungserkennung einstellen – ein äußerst schwammiges Unterfangen. Habt ihr die Anzeige endlich nach euren Vorstellungen eingestellt, haltet ihr den A-Knopf gedrückt und führt im richtigen Moment eine rein symbolische Schlagbewegung aus. Ihr könnt einen Minigolfschlag nachahmen, den Controller im Kreis drehen oder eurem nervenden Bruder eins überziehen – ganz nach eurem Gusto. Die Art, Richtung und Stärke der Bewegung hat nämlich keinerlei Auswirkung auf den Schlag. Die Kugel rollt ohnehin immer so, wie ihr es vorher mit der schwammig reagierenden Leiste eingestellt habt.
Vorteil Sony
Auf der PlayStation 2 erwartet euch das gleiche Spiel wie auf Wii, nur dass die Steuerung dort wesentlich weniger nervt. Die Schlagkraftanzeige bewegt sich wie in vielen Golf-Simulationen schnell von links nach rechts und ihr müsst schlicht im richtigen Augenblick das Knöpfchen drücken.
Die Parcours sind teilweise recht lang, lassen sich mit Spezialbällen und -Schlägern aber trotzdem schnell absolvieren. |
Dann bleiben euch noch fünf Sekunden, um wieder loszulassen und den Schlag auszuführen. Während dieser Bedenkzeit passt ihr den richtigen Moment ab, in dem die vielen beweglichen Hindernisse ausnahmsweise einmal nicht im Weg stehen. King of Clubs ist keine Simulation, sondern eher ein Fun-Minigolf. Die albern verkleideten Figuren sind höchstens unfreiwillig komisch, ihre abgehackten Animationen allerdings auch. Die Karriere führt euch auf 96 abwechslungsreich gestaltete, aber grafisch karg in Szene gesetzte Bahnen. Diese liegen in unterschiedlichen Themenwelten wie einer prehistorischen Dinosaurierlandschaft mit tückischen Lavabecken oder einer Ritterwelt mit jeder Menge beweglicher Hindernisse und unebener Plattformen. Die komplette Anlage ist eine Art Minigolf-Park in der Wüste von Nevada und gehört einem durchgeknallten, übergewichtigen Elvis-Imitator.
Alles andere als realistisch
Die Murmel kullert vor allem auf PlayStation 2 und Wii alles andere als realistisch durch die Hindernis-Parcours. Andererseits dürft ihr euch im Laufe des Spiels durchaus brauchbare Spezialausrüstung zulegen: Eine schnelle Kugel überwindet große Entfernungen mit einem Schlag, der leichte Ball fliegt sachte über Abgründe und sein Gummi-Pendant bahnt sich bei richtiger Ausrichtung wie eine Flipperkugel seinen Weg durch enge Gassen.
Ihr könnt den verdienten Zaster auch in eure Schlägerausrüstung stecken. Mit dem Pee Wee-Putter lässt es sich viel einfacher einlochen als mit dem Standard-Schläger und beim Exemplar »Supreme« seht ihr durch eine längere Linie genauer, wohin der Ball rollt. Neben der Karriere warten Modi wie das Torunier und ein »Speed-Golf«, bei dem die Zeit gestoppt wird, auf euch. In den Mehrspielermodi treten bis zu vier Spieler an einzelnen Löchern oder in größeren Wettbewerben gegeneinander an. Dort warten auch Extra-Bälle und andere Pickups auf der Strecke.Ausrichter Big Bubba lässt euch nur angemessen albern verkleidet auf die Bahnen.
Entspannte PSP-Fassung
In der PSP-Version des Spiels benötigt ihr beim Einstellen der Kraftanzeige übrigens kein gutes Timing mehr. Statt im richtigen Moment auf’s Knöpchen zu drücken, stellt ihr die Wucht des Schlages in aller Ruhe selbst mit dem Analogstick ein. Dadurch spielt sich die mobile Version deutlich entspannter als die auf den »großen« Konsolen, wird aber auch etwas zu simpel. Ohne Probleme arbeitet ihr euch durch die Karriere, während ihr auf PS2 und Wii ganz schön ackern müsst, bis ihr euch die bitter benötigten Extra-Schläger und Bälle leisten könnt. Seltsamerweise macht auch das Kugelverhalten auf dem Sony-Handheld einen deutlich realistischeren Eindruck, so dass man die Bahn der Murmel besser einschätzen kann. Wenn ihr euch wegen des niedrigem Schwierigkeitsgrades unterfordert fühlt, könnt ihr euch am PSP-exklusiven Survival-Modus versuchen. Dort dürft ihr, wie in einem Prügelspiel, keine Runde verlieren. Gegen Freunde tretet ihr nur an, wenn diese eine eigene Spieldisc besitzen. Wenn ihr den Game-Sharing-Modus anschmeißt, dürft ihr ihnen nur einen schnöden Einzelspieler-Level übertragen.
Bei der PSP zu niedrig und bei der PS 2 zu hoch? Stimmt das?
Gibt es irgendeinen Grund dafür, dass das so ist?