Mampf kaputt, was dich kaputt macht!
Im Zentrum steht natürlich nach wie vor Kirbys unstillbarer Hunger. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, lässt sich auf Knopfdruck einsaugen: Von aggressiv attackierenden Vögeln über braune Watschel-Gegner bis hin zu gigantischen Rüben oder sogar ganzen Zügen landet alles im unerbittlichen Strudel, bis Kirby alles wie eine Anaconda heruntergewürgt hat. Mahlzeit! Damit all das in den winzigen rosa Kugelbauch passt, muss der Held tricksen: Kommt er mit der Meganova-Pflanze in Kontakt, bildet sich in seinem Magen ein nimmersattes schwarzes Loch, während sein wohlgeformter Bauch in ähnlich vielen Farben pulsiert wie ein Shooter von Jeff Minter.
Anlass für die Fresstour ist eine gigantische Bohnenranke, welche Kirbys Haus und Teile seiner Heimat in den Himmel gerissen hat. Hinter dem Angriff steckt der insektoide Bösewicht Taranza, der sogar Kirbys alten Widersacher König Dedede entführt. Also schiebt der gutmütige Held alte Fehden beiseite und macht sich auf zur Rettung. Die simple Geschichte hält sich im Hintergrund, wird aber immerhin in knuffig animierten Filmschnipseln erzählt.
Über den Wolken…
Der Trip über die Bohnenranke führt durch fantasievoll gestaltete Welten. Ob auf saftig grünen Wiesen, vor schwebenden Canyons oder im südamerikanisch angehauchten Dschungel: Die in zwei Ebenen dargestellten Areale sind sehr stimmungsvoll designt. Auch die Gegner zeigen in jeder noch so dummen Gefühlsregung unheimlich putzige Animationen. In Bewegung und mit voll aufgedrehtem 3D-Effekt wirkt das Gebotene auch technisch beeindruckend: Die Kulisse wird mit jederzeit flüssigen 60 Bildern dargestellt und wirkt um einiges aufwändiger als andere Nintendo-Jump-n-Runs wie Yoshi’s New Island.
Ein Nachteil ist allerdings, dass der der Schwierigkeitsgrad viel niedriger ausfällt als bei der Konkurrenz aus eigenem Hause. Vor allem in den ersten Stunden bieten Angreifer und Sprungsequenz kaum eine Herausforderung. Verschärft wird das Problem durch die Masse an Superfähigkeiten, mit denen Kirby seine Widersacher gleich reihenweise aus dem Weg prügelt. Ganze 25 Gegner kann er mit seiner Kopierfähigkeit imitieren. Einfach den Angreifer einsaugen oder ein entsprechendes Symbol einsammeln und schon ahmt er ihre Angriffe nach – allerdings eine ganze Ecke effektiver als das Original.
Pinkfarbener Tausendsassa
Dazu gehören klassische Varianten wie ein Schwert, mit dem sich einige Hiebe ausführen lassen oder ein Bogen, der sich auch als Nahkampfwaffe einsetzen lässt. Dazu kommen eine normale sowie eine Strom-Peitsche, ein an Blanka erinnernder Elektroschock sowie viele alberne Fähigkeiten. Wenn Kirby z.B. einen Clown frühstückt, trägt er plötzlich zwei alberne Zirkuszelt-Spitzen auf dem Kopf, bläst explosive Tierballons auf oder hüpft wie ein gestörter Zitteraal durch die Gegend. Viele Kräfte taugen also eher für alberne Experimente als für effektive Attacken – nach ein paar Stunden kristallisieren sich die praktischsten Verwandlungen heraus.
Wenn man nicht gerade ein Neuling ist, gestalten sich die ersten Stunden durch den niedrigen Schwierigkeitsgrad ziemlich fade. Danach kommt aber doch noch ein guter Spielfluss auf, weil im späteren Spiel immerhin etwas anspruchsvollere Kämpfe und rutschige Plattformen warten. Auch das Lösen kleiner Schalterrätsel und die Suche nach Sternen haben mich motiviert. Letztere schalten den Zugang zu den folgenden Welten frei. Ab und an stehen außerdem viele Geschicklichkeitseinlagen auf dem Programm, bei dem Kirby z.B. per Neigung in einer Lohre durchs Level befördert wird.
Die Wertung ist beinahe identisch mit der von IGN. Kritikpunkt: Zu einfach.
Gab es jemals ein schwieriges Kirby? Das erste Kirby für das NES war das erste Videospiel in einer Generation harter Titel (von der Schwierigkeit her) welches ausgelegt war für, und ich mag den Begriff nicht, Casual Gamer. Also dann hätten man, wie beschrieben, schon vor 20 Jahren mit der Kritik anfangen müssen.
Ansonsten stimme ich dem Tenor zu. Das Review liest sich wie ein Gold Kandidat, am Ende gibt es aber nur mickrige 75% was viele mal wieder abschrecken dürfte.
Schwierigkeitsgrad zu gering? Das ist eine der definierenden Eigenschaften eines Kirby-Spiels. Dafür würde ich persönlich nach 20 Jahren Kirby keine Punkte mehr abziehen, muss aber jeder selbst wissen
75% ist ja auch nicht sooo schlecht.
In Sachen Schwierigkeitsgrad, sind beide etwa auf dem selben Niveau, und zwar "sehr leicht".
Ich finde beispielsweise in Triple Deluxe den zweiten Durchgang schwerer, als Yoshis New Island.
Im ersten Durchgang haben sich beide ehrlich nicht viel genommen, sind einfach knuddelige Spiele die nicht (viel) fordern.
Werde so wirklich aus dem Test nicht schlau, es wird gelobt im Test, ohne Ende, und bekommt 75%.
Ein wenig ernüchternd, hätte dem Spiel mindestens Gold gegeben, wenn Yoshi das auch bekommt.
Aus euren Tests wird man manchmal echt nicht schlau.
Das grafisch und spielerisch lieblos umgesetzte yoshis new Island bekommt 85% und das in allen Belangen bessere Kirby nur 75%?