[GUI_PLAYER(ID=105339,width=400,text=Rollenspieltheater in Pixelkulisse: Auf dem Independent Games Festival 2013 konnte „Knights of Pen & Paper“ im Student Showcase gewinnen.,align=right)]Im Dorf hat man als Held die Qual der Wahl: Kampf? Reise? Einkauf? Ausrüstung? Übernachtung? Oder doch eine Quest? Ich kaufe noch schnell einen Heiltrank für den Magier, dazu ein Amulett für den Krieger und rüste alles aus. Meine unerfahrene Party braucht Aufgaben, also tippe ich auf das Questsymbol. Dann entscheide ich mich als Meister für einen Typ wie Gefecht, Befreiung, Sammeln oder Eskorte. Ich wähle die Befreiung eines Händlers der neunten Stufe. Ob das zu knifflig für die erst 20 Tage alte Party ist? Mal ausprobieren!
Nicht nur, dass man Helden und Meister quasi gleichzeitig spielt: Witzig ist auch, dass die Gruppe daraufhin selbstständig mit dem Vorleser kommuniziert, denn sie weiß noch nichts vom Verschwinden. Mein Magier fragt z.B. nach Ausrüstung,
woraufhin der Meister wissend entgegnet, dass der Händler nicht in seinem Laden sei – man solle mal den Schmied fragen. Der taucht plötzlich auf der Bühne im Hintergrund auf und erklärt, dass der Händler irgendwo Material sammeln wollte, aber seit zwei Tagen nicht gesehen wurde. Hier entsteht ein sympathisches Theaterflair. Auch wenn die Story der Kampagne eher zu vernachlässigen ist, lebt sie von diesen amüsanten Zwischentönen und sie hat einige wirklich gelungene Momente.
Nostalgie und Ironie
Vor allem in automatischen Dialogphasen versprüht das Abenteuer sehr viel Charme, denn es gibt zig Anspielungen auf und liebevoll Klischees aus der Welt des Pen&Paper. Schon zu Beginn muss man schmunzeln, wenn jemand nach dem Einstieg des Meisters einfach „Rock on!“ sagt und von der Seite zurechtgewiesen wird: „Come on! Is your character from the future?“ Und der Meister erklärt dann noch väterlich, dass es extra Erfahrungspunkte für gutes Rollenspiel gibt – alles in Sprechblasen, denn Sprachausgabe gibt es nicht. Das Spiel ist komplett Englisch, lässt sich alternativ nur auf Portugiesisch oder Spanisch einstellen.
Erst nach diesem Dialog präsentiert der Meister der Gruppe die Quest zur Befreiung des Händlers, die sie noch ablehnen kann. Aber Nerd, Jock und Mr. John wollen natürlich in ihren jungfräulichen Level-4-Rollen aufsteigen, also reisen sie zum „Den of Devil“. Eine vergilbte Karte erscheint, das Dorf im Zentrum und einige Orte im Umkreis sind zu sehen, darunter auch die Höhle. Tippe ich sie an und akzeptiere Reisekosten von zwei Dollar, galoppiert ein Pixelpferd symbolisch vorwärts. Aber auf halber Strecke werde ich überfallen und der Bildschirm füllt sich mit Monstern.
Das Spielchen ist wirklich ganz süß, aber eigentlich sterbenslangweilig. Was ist daran toll?
Grinden bis der Notartzt kommt, belanglose Quests, kaum Dialoge und ganz selten mal ein kl ach so lustiger Spruch.
Iwie sind die Bewertungen bei mobilen Games in der Regel völlig fernab meines Geschmackes ... dabei find ich Jörgs normale Reviews/Meinungen sehr gut.
Da gibt es zwar einige Spiele, die mit dem Mikrotransaktionsmodell Erfolg haben, aber die große Masse verdient fast nix mit Mobile-Games. Ist ja nun nicht so, dass das die Goldgrube schlechthin ist. Da lässt sich (neben dem von den Entwicklern selbst heraufbeschworenen Preisdumping) auch vieles durch die Einfachheit der Spiele selbst begründen..
Pixelgrafik gibt es ja auch in hübsch, aber die Grafik wirkt ziemlich hässlich. Vielleicht schaue ich mal rein, wenn es das Spiel für lau gibt. 1.79€ sind jetzt nicht so eine große Hürde, aber die Grafik schreckt mich doch ab.
Und was die Pixelgrafik angeht ... also ich bin jetzt Mitte 40 und das hab ich hinter mir. Es muss keine Highenddrafik sein aber auch nicht ständig das Altbackene. Das ein oder andere mal ist der Retrolook ja noch ganz witzig aber mittlerweile sollte doch auch dieser Hype mal vorbei sein.