Manchmal reicht ein Blick auf die Namen der Spielstände, um dem Charakter eines Abenteuers näher zu kommen: Flixflax und Skyra tot. Dungeoneingang. Am Arsch 1. Skyway to hell. Vor Skelettfallenloch. Nach oben? Am Arsch 2. Glimmrätsel vor Friedhof. Graben oder nicht graben? Spinnenschlüssel. Ritter tot. Vor Tauchgang. Im Tempel mit Schriftrolle. Quicksave. Vor Frostmistviech. Wo ist Brücke…wtf? Magier tot. Leuchtkristall, endlich!
Ja, Legend of Grimrock 2 ist über knapp 20 Stunden eine harte Nuss. Man stirbt häufig auf dieser Insel namens Nex, man wird in ganz miese Fallen gelockt und man grübelt noch bis tief in die Nacht darüber, wie man bloß diese Schwebeblöcke bewegen muss, damit sich das mächtige Tor öffnet. Oder wie man über die Druckplatten und Kristallbrücken an dieses eine Schlüsselloch in der zweiten Etage kommt, für das man gerade den silbernen Schlüssel ergattert hat. Was bin ich da umher geirrt! Zwar gibt es zwischendurch immer wieder Kämpfe, mitunter sogar sehr knackige Bossgefechte, aber mit Schwert, Axt und Feuerball wird man dieses Spiel nicht meistern – das Erkunden, Nachdenken und logische Kombinieren öffnet hier die wichtigen Wege.
Das Knacken der Nuss
Gerade das Knacken dieser Dungeon-Nüsse macht unheimlich Spaß, weil man sie erstmal etwas drehen und untersuchen muss, weil man experimentieren und knobeln darf, weil man den süßen Erfolg nach dem bitteren Festbeißen viel besser genießen kann. Hier ist etwas verschlossen, da ist etwas blockiert oder scheint unerreichbar – dabei wäre doch alles so einfach, wenn man sich genauer umschaut oder diesen Hinweis der Statue ernster nimmt. Es lohnt sich auch zu experimentieren: Was passiert eigentich, wenn man seine Gruppe auf Monster teleportiert? Probiert es aus!
Also wandert man langsamer als in vielen anderen Spielen umher, beschriftet seine Karte, sucht nach Lösungen und muss nebenbei gegen die knapp 40 streunenden Kreaturen von Wölfen, Ratten über Baumwesen bis hin zu Goblins, Skeletten, Geistern und Lindwürmern überleben – wunderbar. Viele Spiele sind heutzutage so schnell entschlüsselt. Legend of Grimrock 2 ist angenehm rätselhaft, gefährlich und bringt endlich auch mal wieder den Kopf zum Qualmen.
Es gibt natürlich auch viele simple, aber auch mehr als genug abwechslungsreiche und kreative Rätsel, die nicht nur über Schlüssel und Türen, Druckplatten und Gatter, über Distanz aktivierte Schalter, versteckte Gänge und sogar im Wasser verborgene Hebel und Etagen funktionieren, sondern die auch Teleporter, Schiebemechaniken und Wortspiele beinhalten. Was hat es mit den vier Seuchen auf sich? Was lege ich in diese Nischen?
Die Kopfnüsse erreichen zwar nicht Portal’sche Dimensionen, aber für ein Fantasy-Rollenspiel sind Vielfalt und Anspruch bemerkenswert. Hier lohnt es sich, die Wände genau anzuschauen! Manchmal sieht man erst im Fackellicht, was man bisher verpasst hat – und es macht im wahrsten Sinne des Wortes „Klick“. Man kann nicht auf Anhieb alles lösen oder alle Verstecke finden, aber auch das macht den Reiz dieses Spiels aus, dass man immer wieder in unvollendete Gebiete zurückkehrt. Manchmal fehlt dieser eine Dietrich, manchmal der geheime Gang, manchmal nur das Gespür.
Topspiel ! warum ? weil es ganz einfach sehr reduziert ist sprich keine langweiligen Gespräche mit NPCs die mich nicht interessieren keine unnötigen Läden die Sachen überteuert verkaufen, die man eh irgendwo finden kann. Keine Zwischensequenzen, die ich eh nicht sehen will, weil sie das Spiel unterbrechen. Wer ein Rollenspiel ohne unnötigen Firlefanz haben will sollte zugreifen. Teil 1 finde ich nicht so pralle da es leveltechnisch wenig Abwechslung bietet.
Ich behaupte mal, dass es einen gewissen Unterschied macht, ob man keine Auswahl sieht, weil man zu wählerisch ist (3D-Open-World-RPGs), oder weil es schlichtweg kaum Auswahl gibt (Karo-Dungeon-Crawler).
Tja Geschmäcker halt. Und 3D Rollenspiele gibt es genug
?? ahja, richtig gute ? nicht wirklich. und die elder scrolls zählen für mich nicht dazu.