Ja, auch als Meisterdieb muss die Kohle irgendwie rein kommen. Da fragt man nicht noch großartig nach, was man da für eine Kiste stibitzen soll. Vor allem, wenn sich hinter dem Auftraggeber der großzügige Ormond LeFey verbirgt. Aber hinterher ist man ja immer schlauer. Nur ist dann meistens eh schon alles zu spät! Aber wem erzähle ich das? Ich, Charles Deckard, muss es ja wissen. Immerhin war ich es, der beim Diebstahlversuch unwissentlich die Büchse der Pandora geöffnet, sich dabei ein übernatürliches Brandsiegel in der Hand eingefangen und bei dieser Aktion auch noch ganz nebenbei mythologische Sagenwesen wie tödliche Greife, hungrige Werwölfe sowie mächtige Minotauren in unsere Welt gelassen hat. Und was
ist der Dank dafür? Neben den Monstern werde ich auch noch von maskierten Kämpfern des Schwarzen Ordens gejagt und mein Auftraggeber will sowohl mich als auch meine Begleiterin Vivian Kane töten. Verspricht, ein ganz toller Tag zu werden…
Altbackene Durchschnitts-Ballerei
…um dem Shooter-Genre mit seinen Standard-Geschichten von bösen Terroristen oder Außerirdischen endlich ein paar neue Impulse zu geben. Wo sonst kann man in Egoansicht mit der Axt im Anschlag Werwölfe köpfen oder mächtigen Greifen mit einem Raketenwerfer die Federn rupfen? Leider machen sich die Entwickler diesen guten Ansatz selbst kaputt, indem sie euch nicht nur immer die gleichen Biester auf den Hals hetzen, sondern die ganze Action in einen Ego-Shooter packen, der bestenfalls durchschnittlich ist. In Zeiten von Epics indiziertem Ballertraum mag man es kaum glauben, dass auch bei Legendary die bewährte Unreal-Engine zum Einsatz kommt, denn qualitativ liegen zwischen beiden Titeln Welten: Während im Kampf gegen die Locust die technischen Möglichkeiten der aktuellen Generation zelebriert werden, erinnern die faden Kulissen des Atari-Shooters mit ihren farblosen und z.T. matschigen Texturen an die alte Xbox oder den GameCube. Dass es vor allem auf der PS3 trotz dieser bescheidenen Grafik zu merklichen Einbrüchen in der Bildwiederholungsrate kommt, macht die Sache noch schlechter. Zumindest versuchen die Entwickler dieses Manko durch eine packende Inszenierung voller geskripteter Sequenzen auszugleichen – aber sind dabei nicht sonderlich erfolgreich. So lässt es mich relativ kalt, wenn ganze Wagenkolonnen beim bebenden Auftritt eines riesigen Golems rumhüpfen oder sich ein Greif mal wieder ein hilfloses Opfer schnappt, was sich verzweifelt am Mauervorsprung festkrallt. Warum? Weil mich jede Sekunde an einen trashigen C-Movie erinnert und es zu wenig Überraschungsmomente gibt. Oft sind die Skript-Sequenzen sogar langweilig, weil ihr er warten müsst, bis sie abgespielt worden sind und erst dann der Weg in den streng linear aufgebauten Abschnitten zugänglich wird. Abbrechen ist leider nicht möglich – das Gleiche gilt für die billig wirkenden Zwischensequenzen, die man sich beim vorzeitigen Ableben immer wieder ansehen muss, falls man es noch nicht bis zum nächsten Checkpunkt geschafft hat. Apropos Checkpunkte: Auch diesbezüglich scheinen sich die Designer nicht große Gedanken gemacht zu haben. So liegen zwischen manchen Checkpunkten fünf Minuten, in denen rein gar nichts passiert, während ihr euch an anderen Stellen durch fiese Monsterhorden kämpfen müsst und flucht, beim nächsten Versuch wieder so weit nach hinten gesetzt zu werden. Dabei beißen gerade 360-Besitzer noch heftiger ins Pad, da dem neuen Anlauf erst eine gesalzene Ladezeit voran geht. Auf der PS3 ging es über zehn Sekunden früher zurück ins Spiel, doch müsst ihr hier vorher eine Zwangsinstallation hinnehmen, die zumindest bei unserer Testfassung eine kleine Ewigkeit (20+ Minuten) gedauert hat. Am besten haben es noch die PC-Spieler, bei denen die Ladepausen kaum eine Rolle spielen, doch werden dafür die Augen selbst bei höchsten
Auf diese jaulenden Biester werdet ihr am häufigstens treffen. Um einen Werwolf endgültig zu besiegen, hilft nur eines: Kopf ab! |
Einstellungen noch von z.T. starken V-Sync-Problemen („Tearing“) geplagt und die Installationsdauer (inkl. SecuRom!) ist auch hier nicht von schlechten Eltern.
Fordernde Bosskämpfe
Zum Glück sind die unfairen Stellen aber die Ausnahme, denn insgesamt lässt sich Legendary selbst auf dem mittleren der drei Schwierigkeitsgrade noch relativ locker in etwa acht Stunden meistern. Alternativ dürft ihr auch eine Zielhilfe hinzu schalten, mit der ihr eure Gegner leichter treffen könnt – wenn euch die fragwürdige Kollisionsabfrage nicht einen Strich durch die Rechnung macht. Gerade beim Snipern kommt es immer wieder vor, dass ihr den Kopf eines Orden-Anhängers an einem Mauervorsprung genau im Visier habt, die Kugel aber an einer unsichtbaren Barriere abprallt. Doch nicht nur hier steht euch die schlampige Technik für das Erfolgserlebnis im Wege, denn auch fiese Clippingfehler sorgen für Unmut. Es ist an sich eine schöne Sache, Werwölfe (am besten per Axt) köpfen zu müssen, um sie endgültig auszuschalten. Aber es ist blöd, wenn gerade der Kopf mal wieder mitten in der Wand oder in der Bodentextur verschwindet und ihr ihn so nicht erreichen könnt. Es ist schon ärgerlich, wenn das ein Mal passiert und das Ungetüm nach einer kurzen Auszeit eine erneute Chance bekommt, euch das Leben schwer zu machen. Wenn die Clippingfehler aber ständig vorkommen, ist es irgendwann nur noch nervig. Aber genau das ist bei Legendary leider der Fall. Hinzu kommt, dass es an Abwechslung fehlt – sowohl bei den Kulissen als auch den Gegnern. So könnten die Soldaten des Schwarzen Ordens mit ihren Einheitsmasken samt ihren blonden Kommandanten allesamt aus einer Klonfabrik stammen und auch an den Werwölfen sowie den knuffigen, aber tödlichen Flattermännern namens Nari hat man sich genau so schnell satt gesehen wie an den tristen U-Bahn-Schächten und Kanalisationen. Dabei ist die Wahl der Schauplätze gar nicht mal so verkehrt: Ihr treibt euch zwar nur in New York und London rum, aber besucht neben den vielen austauschbaren Locations wenigstens auch den Time Square und seht das Zuhause von Big Ben in Schutt und Asche liegen. Leider sind solche markanten Momente viel zu selten! Positiv stechen lediglich die fetteren Monster hervor – allen voran der coole Golem, der sich aus Karosserien und Schutt zusammengesetzt hat und erst mit der Aktivierung von drei EMP-Bomben außer Gefecht gesetzt werden kann. Auch die ersten Begegnungen mit einem Minotaurus, einem Greif oder der glitschigen Krake im Kampf Mann gegen Monster zählen zu den wenigen Höhepunkten. Dabei sind diese Bosskämpfe durchaus anspruchsvoll ausgefallen und die harten Brocken lassen sich meist nur mit einer bestimmten Waffe oder Taktik ins Nirvana schicken. Hinweise bekommt ihr über euren PDA, in dem ihr nicht nur gefundene Textnachrichten archiviert, sondern auch nützliche Informationen zu Monstern, Personen und Zielen sammelt. Das Teil hätte zwar kaum langweiliger ausfallen können, hat so aber wenigstens noch einen gewissen Nutzen. Völlig nutzlos ist dagegen der gitarrenlastige Soundtrack, der euch ständig mit ewig gleichen Pseudo-Rockklängen einlullt und sich zum Glück mit einem Knopfdruck in den Optionen abstellen lässt.
Hallo.
Ich habe mir vor ein paar Tagen Legendary (für etwa 5€) gekauft. Zwar hatte ich zu dem Zeitpunkt schon mitbekommen, dass es sehr schlechte Bewertungen bekam, aber das Thema war interessant und ich wollte mir ein eigenes Bild davon machen.
Ich war nicht enttäuscht. Für mich war es etwa so, als würde ich im Film "Cloverfield" mitspielen. Die sich gelegentlich wiederholenden Schauplätze empfand ich nicht als störend. Es gab zwar nicht viele verschieden Gegner, doch ich nie das Gefühl, dass ich z.B denken musste "Nicht schon wieder Werwölfe". Die Gegner-KI lies bei mir nicht zu wünschen übrig. Die Feinde wichen Kugeln aus, so gut sie konnten, suchten Deckung und rannten vor Granaten davon. Auch setzten sie ihre eigenen Waffen und Granaten sinnvoll ein. Die Musik hat mir sehr gut gefallen. Die Boss-Gegner wie Minotauren, Greife oder der Krake waren fordernd. Die Umgebung war realistisch umgesetzt und mit vielen Details ausgeschmückt. Es war immer wieder beeindruckend, die Werwölfe über Kisten, Wände und Hindernisse krabbeln zu sehen.
Natürlich hatte das Spiel nicht nur gutes. Die Clipping-Fehler kann ich bestätigen. Die Bildchen-Story ist zwar informativ, gibt aber nicht viel her. Das Ende ist recht mager, weil es nicht wirklich viel sagt oder erklärt. Aber davon abgesehen, hat mir das Spiel zugesagt. Und ich gehöre nicht zu den Leuten, die ein einmal angefangenes Spiel in einem Zug durchspielen. Doch es motivierte immer wieder zum weiter machen und wurde nie langweilig.
Ich weiss nicht, ob ich einfach weniger anspruchsvoll bin oder mir das Spiel gefallen hat, weil ich mit dem Thema an sich was anfangen kann. Aber ich würde schon so weit gehen, eine Kaufempfehlung für Fantasy-Fans auszusprechen. Wahrscheinlich war die Zielgruppe aber eher klein, was das schlechte Abschneiden des Spiels erklärt.
Wie dem auch sei, inzwischen ist das Spiel so günstig, dass man bei seiner Anschaffung eigentlich nicht viel falsch machen kann.
Gruß,
Shinryu
Hauptsache den Kontra Kasten mit Schwachsinn füllen...
Man kann es auch übertreiben, denn so schlecht ist es auch nicht.
Kann ich irgendwo unterschreiben?
Liest wahrscheinlich eh keiner mehr aber ich habs mir nun auch mal zugelegt und mir macht es sehr viel spaß. Wahrscheinlich sind genau diese Prozentanteile von Spielen mein Fable
Wiso wird immer kritisiert das etwas linear ist? Vielleicht gibt es ja leute die auf genau soetwas stehen..und dazu zähl auch ich mich. So schön die Welten seien mögen...aber mich persönlich langweilt es ewig durch ein GTA zu fahren oder zu laufen...ewig in rollenspielen alles mögliche abzugrasen...stundenlang auf einem Pferd zu reiten RDR obwohl ich das Westernszenario mag. Und ich hab auch kein Bock nach eder Mission mein Camp aufzuschlagen und schnell reisen zu können. Wiso muss neuerdings alles immer OpenWorld sein und darf nicht wie in guten alten Zeiten linear sein? Finde so etwas gehört höchstens unter eine anmerkung das es Linear ist aber bestimmt nicht unter Negativpunkte! Ging mir glaubich auch bei der Kritik von Singularity aufn Kecks.
Es ist schon richtig das die Technik besser sein könnte oder die Gegner abwechslungsreicher, aber es ist mal irgendwie was neues mit den Mythologiemonstern und unterhält mich sehr gut. Vielleicht fins ich es auch nur besser als andere weil ichs mir jez für wenig geld mal zugelegt hab...aber meine Meinung ist eh nie mehr als 20 Euro für ein Spiel auszugeben.
Habe mir das Spiel leider voreilig gekauft ..
Aber spaßig ist es trotz der mangel an ideen.