Gute alte Zeiten
Ich geb’s zu – früher als Kind habe ich leidenschaftlich gern Lego gespielt. Obwohl es damals nur stinknormale Steine gab, habe ich fast jeden Tag etwas Neues aus ihnen
gebastelt. Ich konstruierte ausladende Schlösser, bauchige Raumkreuzer und Autos, die meistens schneller auseinander fielen, als ich sie zusammen geschustert hatte. Dann kamen irgendwann die praktischen Figürchen mit den gelben Gesichtern auf, mit denen man richtige Geschichten spielen konnte. Allerdings waren die Formen der Häuser und die Umgebung festgelegt und man musste viel weniger Fantasie aufwenden, um etwas zu bauen. Dafür konnte man sich hier darauf konzentrieren, Cowboys auf die Weide zu schicken, Piraten auslaufen zu lassen oder Ritterturniere zu veranstalten. Natürlich wurde dabei wild gemischt, so dass sich schon mal ein Polizist in die Burg verirrte und prompt von der mittelalterlichen Wache niedergemacht wurde.Derart episch geht’s allenfalls in den Filmen zur Sache, denn sonst hängen die Missionen in der Luft.
Ein wenig erinnert Lego Strategie schon an diese nostalgische Zeit, obwohl es früher natürlich noch keine Lego-Videospiele und schon gar keine Handhelds gab. Auch hier kann man sechs verschiedene Völker spielen, die alle eine eigene Kampagne haben. Allerdings ist die Hintergrundgeschichte mal wieder nicht der Rede wert, denn ein Storyverlauf ist trotz gelegentlicher filmischer Einsprengsel kaum auszumachen. Irgendein König kämpft mit Rittern gegen Piraten, Zauberer mischen auch noch mit und irgendwann fliegt man auch noch zu fernen Planeten, um Aliens zu plätten. Story – Fehlanzeige! So hängen die Feldzüge in der Luft, denn eine Identifikation mit der eigenen Seite ist ohne gescheiten Plot mit herausragenden Personen kaum möglich. Helden kommen zwar vor, aber sie dienen nur als Anführer, Magier und Heiler für die eigene Meute.
Übliches Echtzeit-Gedöns
Leider dient das Lego-Label auch sonst nur als Aufhänger für ein stinknormales Echtzeit-Strategiespiel, das zudem vereinfacht wurde. Wenn man sich für die Männer des Königs entscheidet, wird einem zunächst gezeigt, wie man eine einfache Siedlung baut. Wer’s nicht weiß, lernt von der Pike auf, wie man Minen, Häuser oder Kasernen baut, in der Kämpfer trainiert werden. Es gibt Arbeiter, die Holz fällen, bauen und reparieren. Mittelpunkt der Siedlung ist das Schloss, wo der grauhaarige Held seine Lebensenergie auffrischt. Holz ist der einzige Rohstoff, der geerntet und in Geld umgemünzt wird. Ansonsten ähneln sich die Missionen der Kampagnen, obwohl man eigentlich verschiedene Völker spielt. Egal ob König, Erzmagier oder Raumfahrer – der DS-Stratege sucht Artefakte, Gegner oder muss verstreute Feindlager vernichten, was aufgrund niedriger Schwierigkeit auch für Genreneulinge zu schaffen ist.
Man darf übrigens nicht von Anfang in an allen drei Welten spielen, da diese erst nach und nach freigeschaltet werden. Man
Das Grundprinzip bleibt immer ähnlich, auch wenn man statt Rittern, mal Schiffe oder Raumfahrer in den Kampf schickt. |
beginnt als König, dann kommen die Piraten dran und schließlich Raumfahrer. Als geringfügig schwerer entpuppt sich das Nebenziel, alle blauen Steine und Minikits einzusammeln, von denen es immer 20 Stück gibt und die bisweilen auch im Wald, in Engpässen oder auf kleinen Inseln versteckt sind. Solche verborgenen Schätze muss man erst mal im Nebel des Krieges entdecken, bevor sie die Bewertung einfließen, die es nach jedem Spiel gibt. Mittels der blauen Steine kann man im Shop neue Dinge kaufen, rote vergrößern u.a. das Einheitenlimit und Minikits schalten neue Typen frei. Allerdings ist das kaum nötig, denn auch die von Anfang an zur Verfügung stehenden Figuren reichen zur Aufstellung einer schlagkräftigen Armee. Diese erhält übrigens keine Erfahrung und wird auch nicht zur nächsten Schlacht mitgenommen.
Simple Kämpfe
Dass militärische Auseinandersetzungen in einem solchen „Strategiespiel light“ nicht sonderlich ausgefeilt sind, dürfte klar sein. Eine große Armee ist gar nicht nötig, da meist eine überschaubare Truppe reicht, um die viel zu schwachen Gegner zu besiegen. Genügend Geld ist auch immer im Säckel, was sich im Feldzug auch nicht erschweren lässt, da es nur einen Schwierigkeitsgrad gibt. Ein Held darf zur Beginn ohnehin nur neun Einheiten in den Kampf führen, die sich aus Fußkämpfern, Schützen und Reitern zusammensetzt. Später kommen Trolle, Drachen oder Belagerungsmaschinen hinzu. Das gilt auch für die bösen Jungs wie den Magier oder die Aliens, die entsprechend Knochenmänner bzw. Außerirische ausheben. Wer nun vielleicht an StarCraft denkt, der sollte das besser ganz schnell löschen, denn weder die Balance noch die KI der Lego-Spielerei können mit Blizzards genialer Weltraum-Strategie mithalten.
Öfters auf dem Holzweg sind zudem die eigenen Soldaten, die partout nicht folgen wollen. Sie finden den Weg nicht, wenn die Szenerie mal etwas belebter bzw. der Weg eng ist. Dasselbe gibt auch für die Schiffe der Piraten, die sich zwischen den Inseln verirren. Taktische Kniffe sind kaum möglich, da meist der gewinnt, der mehr Truppen hat. Weder Gelände noch Kombination von Einheiten oder Formation spielen eine Rolle. Zwar verfügen die Helden über Spezialfähigkeiten oder Magie, mit denen sie Gegner schwächen, die eigenen Recken stärken oder auch mal neue Bäume zaubern können. Aber auch diese sind nicht wirklich für den Sieg entscheidend – viel wichtiger ist, dass sie die Einheiten während eines Gefechts heilen. Die Schlachten werden mit zunehmender Dauer eintönig, weil sie im Grunde immer gleich ablaufen.
Freies Spiel
Eher was für echte Strategen ist das freie Spiel, das für alle diejenigen existiert, die der wenig fordernden Kampagne nichts abgewinnen können. Abgesehen davon, dass man Startbedingungen, Schauplatz und festlegen kann, gelten dieselben Beschränkungen wie in der Story, aber die KI ist deutlich aggressiver. So hat man schon nach kurzer Zeit einen Kampf zwischen Rittern, Drachen und Trollen; vorausgesetzt, dass man die Einheiten bereits in der Kampagne freigespielt hat. Die Zauber gewinnen an Bedeutung, allerdings wird ihr Einsatz dadurch erschwert, dass es keine Pause gibt, in der man in aller Ruhe Magie betreiben könnte. Zum Glück geht das mit dem Heilen der angeschlagenen Kämpfer von selbst.
Der Multiplayer funktioniert übrigens ganz ähnlich wie das freie Spiel, denn auch hier lassen sich Startbedingungen, Armee und Spielziel festlegen. Hier kann man sich dann mit drei menschlichen Mitspielern bekriegen, die jeweils eigenes Modul und Handheld brauchen, was schwer zu finden sein dürfte – bekommt man allerdings genug Leute zusammen, darf man sich in einer eigenen Lobby tummeln, bevor der Klotzkrieg beginnt.
nja nicht nur in sachen games ... müssen auch den ganzen müll schlucken , der in der politik verbockt wird .. aber das ist wieder eine andere sache (=
@topic :
nja wieder ein titel , um den ich den ds nicht beneide .... hätte aber trotzdem ganz gern so ein kleines teil
Ehrlich? Ich find das Game genial, ist soweit ich weiß das erste RTS fürn DS was mich sogar noch an Empire Earth erinnert (schad das die Server aus sind ) !
Mit meinem kleinen Bruder hat das ungemeinen Spaß gemacht, aber der "Schwierigkeitsgrad" ist leider echt lachhaft
Trotzdem ein nettes Spiel wie ich finde, sucht auf dem DS seinesgleichen
Sollte jeder mal anzocken der rts Spiele mag und einen DS hat, die Geschmäcker gehen ja bekanntlich auseinander.
dein armer Cousin, jetzt darf er's spielen. Die lieben Kleinen sind in Sachen Games die Müllschlucker der Nation.
Gruß,
4P|Bodo
Also ums kurz zu fassen: Unnötig!
Habs mir schon gedacht das das nicht so toll wird naja däfürwaren dioe anderen lego spiele ja besser^^